Tafel bei H&M erinnert an das wahre Lemgoer Tor

Detmold. Das Lemgoer Tor wird von vielen Detmoldern an der Ecke Lagesche Straße/Lemgoer Straße vermutet - wohl weil dort einmal der Wohn-/Geschäftskomplex so getauft worden ist. Tatsächlich befand sich das Lemgoer Tor aber an der Ecke Lange Straße/Rosentale/Woldemarstraße. Daran erinnert nun eine Tafel, die die Ortsgruppe Detmold im Lippischen Heimatbund am H&M-Gebäude aufgehängt hat.

"Ich freue mich, dass sich unsere interne kleine Arbeitsgruppe mit dem Thema befasst hat", sagte Vorsitzende Christ-Dore Richter anlässlich der Einweihung der Tafel. Mit historischen Fotos und einem Info-Text zeigt sie die Historie des Standortes auf, an dem sich in den vergangenen Jahrzehnten in Detmold viel verändert hat. Geplant ist, dass auf ähnliche Weise auch an die übrigen Stadttore erinnert wird. Als nächstes soll das Hornsche Tor an der Reihe sein. Nachträglich werde noch ein QR-Code angebracht.

Seit dem 13. Jahrhundert an Ort und Stelle Stellvertretender Bürgermeister Helmut-Volker Schüte überbrachte den Dank der Stadt für die Initiative der Ortsgruppe. "Viele verorten das Lemgoer Tor an anderer Stelle. Nun haben wir eine Dokumentation über die tatsächliche Historie an Ort und Stelle", betonte er. Hier habe früher auch einmal eine der Heuer-Zeigerampeln gehangen. Die andere war am Hornschen Tor. Den Kontakt zu den Immobilienbesitzern an der Langen Straße herzustellen, sei nicht so einfach gewesen. Auch für diesen Einsatz dankte Schüte der Ortsgruppe Detmold im Lippischen Heimatbund.

Seit dem 13. Jahrhundert befand sich an Ort und Stelle das nördliche Stadttor, eine Doppeltoranlage, die die Möglichkeit zur genauen Kontrolle von Personen und Waren und zur Abgabe von Zöllen bot. Nach Norden führte eine Brücke über den so genannten "Faulen Graben", das heutige Rosental und die Lemgoische Straße, heute untere Lange Straße. 1780 wurde das innere Tor im Rahmen der Schloss-Areal-Neugestaltung abgebaut.

Verschiedene Nutzungen 20 Jahre später folgte das zweite Tor, das mit der Trockenlegung des "Faulen Grabens" abgerissen wurde. An der Ostseite des Lemgoer Tores stand nach dem Umbau eines Wohnhauses das spätere Kanzlerhaus, das 1917 der Fürst-Leopold-Akademie als Hochschule für Staats- und Verwaltungswesen weichen musste. Das Gebäude beherbergte ab 1926 die Verwaltung der Lippischen Landes-Brandversicherung. Nach Abriss 1977 folgten hier die Kaufhäuser Karstadt, Hertie und danach das heutige Geschäftsgebäude.

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