Stadt will neue Verträge für das Hornsche Tor im Frühjahr unter Dach und Fach haben

Detmold. Nach dem Neustart der Entwicklung am Hornschen Tor geht es im zweiten Halbjahr mit der Entwicklung zügig voran. Im Rat wurden im nicht öffentlichen Teil sechs Konzepte von Investoren vorgestellt. Die Verwaltung soll nun den Schwerpunkt auf zwei Ideen legen und sie weiterverfolgen, von denen ein Konzept als Favorit gilt. Ziel ist, weitere Ergebnisse zum Ende des Jahres zu präsentieren und Verträge zum Ende des ersten Quartals 2023 festzuzurren.

Das Projekt Hornsches Tor wird bis dahin sicher nicht preiswerter. Es ist inzwischen die Rede von einem Investitionsvolumen von sicherlich 70 Millionen Euro. Steigen die Zinsen nur um ein Prozent, bedeutet das bereits eine Belastung von zusätzlich 700.000 Euro im Jahr. Hinzu kommen steigende Energiepreise, die zum Beispiel beim Betrieb eines Nahversorgers deutlich zu Buche schlagen würden – von Baukostensteigerungen, Lieferengpässen und Fachkräftemangel gar nicht zu reden.

Nutzungs- und Betriebskonzepte im Fokus Unabhängig davon, schildert Bürgermeister Frank Hilker, hätten die potenziellen Investoren sehr unterschiedliche Konzepte vorgelegt – manche auch schon sehr konkrete im Hinblick auf die Bestückung der Immobilie mit Betreibern. Es müsse sich nun zeigen, wie weit das zu realisieren wäre. Im Fokus müsse nun vor allem die Entwicklung des Nutzungskonzeptes stehen – was soll am Standort mit wem umgesetzt werden? Wie wird eine hohe Aufenthaltsqualität sichergestellt?

Außerdem gehe es darum, ein verlässliches Betriebsmodell zu finden. Hilker: &bdquo;Wir wollen kein Hornsches Tor 2.0. Wir wollen nicht, dass die Immobilie sofort wieder verkauft wird und irgendwann dann erneut leer steht. Es gilt, ein Betriebsmodell mit einer möglichst langen Lebensdauer zu finden.“

Kein neues "Ex-Hertie" Außerdem sei nach seiner Meinung wichtig, dem Kind bereits jetzt schon einen neuen Namen zu geben. &bdquo;Wir haben erlebt, wie lange sich der Begriff , Ex-Hertie gehalten hat. Das wollen wir ebenfalls nicht wiederholen. Für die Identität des neuen Standorts ist eine frühe neue Namensgebung wichtig“, so der Bürgermeister. Wichtig sei ebenfalls, dass das Areal eine deutlich sichtbare Öffnung zur Fußgängerzone hin erhalte. Es gehe um eine breite und einladende Öffnung sehr im Gegensatz zu dem früheren äußerst schmalen Eingangsportal. Unter anderem deswegen will die Stadt – das hat der Rat in nicht öffentlicher Sitzung ebenfalls beschlossen – die Immobilie Lange Straße 3-5 über ihre Stadtentwicklungsgesellschaft erwerben.

Dabei handelt es sich um das frühere Gebäude von "Betten Ruhnow", das zwischenzeitlich auch als Corona-Impfzentrum genutzt worden war . Dort ist gerade ein junges Coworking-Unternehmen eingezogen – wegen der anstehenden Entwicklung am Hornschen Tor jedenfalls an diesem Standort aber nur mit einer zeitlichen Begrenzung.

Wie es sich zur Langen Straße hin und am Eck zur Hornschen Straße am Ende baulich entwickle, das müsse sich noch zeigen, so der Bürgermeister. Denkbar sei, dass ein Teil der Fassade bleibe, während der Rest entkernt werde. Ob sich das statisch abbilden lasse und zum Konzept eines Investors passe, werde sich im Zuge der Entwurfsplanung und Umsetzung zeigen. Das Gebäude 3-5 spielte außerdem schon in vorherigen Konzepten eine Rolle - klar: es muss Schaufensterfläche in Richtung Fußgängerzone erzeugt werden, zum Beispiel auf eine Art und Weise wie es bei der Rosental-Galerie umgesetzt wurde, indem eine U-Form angelegt wird.

Konzepte, die zu Detmolds DNA passen Den Zeitplan bis dahin nannte Frank Hilker &bdquo;durchaus sportlich“. Doch es sei wichtig, sich solche Eckpunkte zu setzen, damit es am Standort vorangeht. Dass dieser für Investoren attraktiv sei, habe das Interesse gezeigt. &bdquo;Und ich war zum Beispiel überrascht“, so der Bürgermeister, &bdquo;dass Kennziffern wie die Größe der Bevölkerung nicht mehr so maßgeblich sind, sondern Detmold als Ganzes. Ebenso überrascht war ich von den sehr unterschiedlichen Ansätzen der Konzepte, die uns vorgestellt wurden.“

Einige seien sehr individuell und recht präzise auf Detmolds DNA zugeschnitten. &bdquo;Es sind keine Schablonen“, so Hilker. Und die Schablonenhaftigkeit sei vielleicht mit einer der Gründe gewesen, aus denen das v orherige Investorenmodell für das Hornsche Tor 2021 gescheitert sei .

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