Was ist Detmolds Markenkern?

Detmold. Was ist Detmolds DNA? Wofür will die Stadt stehen? Diese Fragen möchte die Stadtverwaltung beantwortet haben. Ziel ist die Entwicklung und Führung der "Marke Detmold". Dafür soll die Stelle eines Marken-Managers bei der Gilde-Wirtschaftsförderung geschaffen und von der Stadt bezahlt werden. Am Donnerstag steht das Thema im Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung. Ende März entscheidet der Rat.

Unterschiedliche Menschen sehen Detmold unterschiedlich - entsprechend ihren persönlichen Bedürfnissen und Erfahrungen. Für einige ist die Stadt ein Wohnort, für andere ein Studien- oder Wirtschaftsstandort. Für wieder andere ist sie ein Urlaubs- oder Freizeitort. Gerade wegen dieser unterschiedlichen Funktionen und Erwartungen sei es für Detmold sehr wichtig, einen klaren Markenkern zu haben, schreibt Bürgermeister Frank Hilker in der Beschlussvorlage. "Ziel ist die fokussierte Kommunikation eines klaren, eindeutigen Profils und der Stärken Detmolds."

Dafür sei es zu Beginn sinnvoll, mit Experten einer Werbeagentur zusammenzuarbeiten. Außerdem solle die Stadtgesellschaft eine Teilhabemöglichkeit bei der Entwicklung der Marke haben. Entscheiden möchte die Stadt dann final aber doch alleine.

Expertenkreis im Fachforum soll sich finanziell beteiligen Bisher prägten alle Detmolder und seine Firmen, Vereine und Organisationen mit ihrem täglichen Verhalten die Außenwirkung der Stadt und damit ihre Marke, schreibt Hilker. Besonders gelte das für alle, die die Residenz aktiv überregional oder weltweit bewerben. Diese Akteure müsse man intensiv in den Markenprozess einbinden, um deren Know-how für die Entwicklung und die weitere Führung der Marke zu nutzen. Die Stadtverwaltung schlägt vor, dafür ein Fachforum einzurichten, das als Expertenkreis dient. Und wenn dessen Mitglieder sich dann auch noch mit einem Obolus an der Markenentwicklung beteiligten, habe das "eine bindende, identifikationssteigernde Funktion ebenso wie einen nach außen hin kompetenz-verstärkenden Effekt".

Die 7500-Euro-Stelle für die Entwicklung und spätere Führung der Marke soll bei der Gilde-Wirtschaftsförderung angesiedelt sein, da sich dort Schnittstellen zu Wirtschaft und Hochschulen ergäben. Außerdem sei die Stelle dort organisatorisch unabhängig und könne dynamischer agieren. So schreibt Hilker auch, "dass sich die bei der Wirtschaftsförderung angesiedelte Person als Marken-Manager nicht im operativen Stadtmarketing der Verwaltung einbringt". Sie führe die Marke rein strategisch und nicht operativ.

"Quick-Wins" parallel zur Markenentwicklung Mögliche "Quick-Wins" parallel zu Markenentwicklung seien der Aufbau eines Netzwerks zwischen den verschiedenen Interessengruppen. Außerdem könnten analog und digital Stärken und Attraktionen der Stadt präsentiert werden.

Die Stadt rechnet mit zwei Jahren für die Entwicklung der Marke und damit, die Stelle ab August besetzen zu können. Für 2023 verrechnet die Verwaltung die Kosten dafür mit den eingesparten Personalkosten der noch nicht nachbesetzten Stelle der Marketingleitung im Fachbereich 8. Gleichwohl solle die Stelle bei der Gilde "im Erfolgsfall" auch über die zwei Jahre hinaus bestehen.

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