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Übung in Detmold: Was tun, wenn kein Wasser mehr aus der Leitung kommt?

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Wasser, marsch: Christiane Vieweger (Leiterin THW-Regionalstelle
Bielefeld), Sabine Beine, Thomas Lammering, Dr. Kerstin Ahaus (Leiterin
Gesundheitsamt), Dirk Kuchenbecker und Meinolf Haase (Leiter
Bevölkerungsschutz, von rechts) lassen sich von Jennifer Röder vom
DRK-Ortsverein Detmold zeigen, wie an einer Ausgabestelle das gereinigte Wasser
in Fünf-Liter-Beutel abgefüllt wird. - © Kreis Lippe
Wasser, marsch: Christiane Vieweger (Leiterin THW-Regionalstelle Bielefeld), Sabine Beine, Thomas Lammering, Dr. Kerstin Ahaus (Leiterin Gesundheitsamt), Dirk Kuchenbecker und Meinolf Haase (Leiter Bevölkerungsschutz, von rechts) lassen sich von Jennifer Röder vom DRK-Ortsverein Detmold zeigen, wie an einer Ausgabestelle das gereinigte Wasser in Fünf-Liter-Beutel abgefüllt wird. (© Kreis Lippe)

Detmold. Um auf Notsituationen in Sachen Trinkwasserversorgung vorbereitet zu sein, haben jetzt der Kreis Lippe und weitere Partner eine Übung absolviert. "Trinkwasser ist ein hohes Gut und zeugt dank unserer Versorgungsunternehmen von einer hervorragenden Qualität. Für uns in Deutschland ist ausreichend Trinkwasser vorhanden, viele andere Länder beneiden uns darum", heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Lippe. Doch was passiert, wenn der Strom über viele Stunden oder sogar Tage ausfällt oder aus anderen Gründen kein Trinkwasser mehr gepumpt werden kann? Damit haben sich jetzt laut der Pressemitteilung der Bevölkerungsschutz und das Gesundheitsamt des Kreises Lippe, die Stadt Detmold, die Stadtwerke Detmold, das Technische Hilfswerk (THW), die Bundeswehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Rahmen einer Übung gefasst.

Ziel der Übung sei es gewesen, Oberflächenwasser aus einer Quelle im Detmolder Stadtgebiet zu filtern und zu reinigen, um es als Trinkwasser aufzuarbeiten und so im Ernstfall der Bevölkerung zukommen zu lassen, erläutert der Kreis Lippe weiter. „Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise und Szenarien eines möglichen Blackouts ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und Lösungen zu erarbeiten“, betonen Sabine Beine, Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe, und Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold. „Abläufe und Partner zu kennen und gemeinsam ein Ziel zu erreichen, sind in so einem Krisenfall essenziell“.

Rohwasser wird aufbereitet

Der Ortsverband Lemgo des THW und das ABC-Abwehrbataillon 7 der Bundeswehr am Standort Höxter verfügen laut der Pressemitteilung über moderne Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die jetzt für dieses Szenario beim Ortsverband Detmold des THW aufgebaut und eingesetzt wurden. Bei der Aufbereitung würden Partikel und Flocken aus dem Rohwasser entfernt, das Wasser desinfiziert und dadurch zu Trinkwasser aufbereitet. Bis zu 15.000 Liter können laut Angaben aus dem Kreishaus so pro Stunde und Anlage filtriert und anschließend an ausgewiesene Ausgabestellen transportiert werden.

In diesem Fall haben die ehrenamtlichen Helfer des DRK-Ortsvereins Detmold und des THW Lemgo das Trinkwasser in tragbare Fünf-Liter-Behälter umgefüllt, die dann den Bürgern zur Verfügung gestellt werden können. Dabei würden die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung eingehalten, um die menschliche Gesundheit zu schützen.

Fachvorträge und Austausch runden die Übung ab

Begleitet wurde der Übungstag mit rund 50 Teilnehmern durch Fachvorträge und einem Erfahrungsaustausch mit den lippischen Wasserversorgern und den beteiligten Akteuren.

„Die Übung hat uns als Versorger gezeigt, welche Möglichkeiten im Fall der Fälle zur Verfügung stehen und an welchen Schrauben wir noch drehen können“, erklärt Wassermeister Dirk Kuchenbecker von den Stadtwerken Detmold. „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat hervorragend funktioniert“.

Wer sich selbst zum Thema Selbstschutz im Krisenfall informieren möchte, kann dies im Internet unter www.kreis-lippe.de/krisenfall machen.

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