So gefährlich ist das ausgelaufene Heizöl in Klüt für Anwohner und Umwelt

Detmold-Klüt. Nach dem heftigen Unwetter über Lippe haben die Betroffenen in Klüt nicht nur mit den Schäden zu tun, die das Wasser in ihren Häusern und Gärten verursacht hat. Besonders die großen Mengen an Schlamm und Schlick, die der Regen aufgespült hat , machten den Anwohnern in den vergangenen Tagen zu schaffen. Besonders, weil infolge des Hochwassers auch etliche Heizungsanlagen in den Häusern zerstört wurden und sich das ausgetretene Heizöl dadurch mit dem Schlamm vermischte. Wie gefährlich ist der mit Öl-Schlamm-Gemisch für Anwohner und Umwelt?

Die Hochwasser-Opfer in Klüt, ebenso wie die vielen freiwilligen Helfer, dürften ihn vermutlich noch immer in der Nase haben: den beißenden Geruch in den Häusern, hervorgerufen durch ausgelaufenes Heizöl. In unzähligen Wohnungen kontaminierte es das gesamte Mobiliar, ebenso die Gärten und Vorgärten der Anwohner. Nach der Katastrophe herrscht bei vielen Klütern Unsicherheit darüber, wie mit den Verunreinigungen am besten umgegangen werden sollte.

Keine Gefahr für das Trinkwasser Das Gesundheitsamt des Kreises Lippe empfiehlt nach wie vor, für das Entfernen des Schlamms einen Schutzanzug zu tragen, ebenso Öl-undurchlässige Handschuhe sowie eine Maske bei Öl-Geruch. Das Trinkwasser sei aber nicht gefährdet: "Die Klüter Brunnen waren nicht überschwemmt. Daher ist ein Einfluss des Starkregens auf das Trinkwasser nicht zu erwarten", heißt es aus dem Kreishaus.

Für eine Langzeitbetrachtung des Trinkwassers nach dem Hochwasser wollen die Stadtwerke Detmold vorsorglich ein Ingenieurbüro für Hydrogeologie beauftragen, um jegliche Gefahren auszuschließen. Aktuell lägen keine vor. Am Donnerstag wurden laut dem Kreis darüber hinaus Bodenproben im betroffenen Gebiet genommen, um eine Aussage über mögliche Bodenbelastungen treffen zu können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen zeitnah vorliegen.

Viele der Menschen vor Ort machten sich im Zuge der Aufräumarbeiten daran, ihre Häuser und Gärten so gut es geht vom Schlamm frei zu schaufeln. Keine leichte Aufgabe, wie eine Klüterin berichtete : "Das Öl-Schlamm-Gemisch ist so schwer, da ist kein Durchkommen per Hand." Die Stadt Detmold stellte Mulden zur Verfügung, in denen sämtlicher Schlamm entsorgt werden sollte - so die Maßgabe an die Betroffenen. Im weiteren Verlauf machte sich allerdings die Nachricht breit, es reiche aus, auf den mit dem Öl-Schlamm-Gemisch bedeckten Rasenflächen einfach wieder Rasensamen auszusäen.

Abfallberatung des Kreises gibt Auskunft Der Kreis Lippe stellt nun klar: "Die vor Ort getroffene Aussage kam von einem Mitarbeiter aus der unteren Bodenschutzbehörde, der den Sachverhalt rein aus Sicht des Bodenschutzes bewertet hat." Er habe vor Ort mitgeteilt, dass bei den Grundstücken, auf denen der Schlamm bereits vollständig entfernt wurde, wieder Rasen eingesät werden könne.

Der mit Heizöl belastete Boden wurde in Abstimmung mit dem Kreis Lippe und der Stadt Detmold zur Deponie Hellsiek verbracht. "Sollte im Nachhinein noch mit Heizöl belasteter Boden oder Schlamm anfallen, wäre dieser über geeignete Sonderabfallentsorger zu entsorgen", schreibt der Kreis. Auskünfte über mögliche Abfallentsorger könnten Bürger bei der Abfallberatung des Kreises Lippe erfragen. Kontaminierter Sperrmüll sei ebenfalls über zugelassene Sonderabfallentsorger abzutransportieren.

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