Das passiert jetzt mit den Spenden für die Flutopfer in Klüt

Detmold-Klüt. Nach dem Starkregen mit Hochwasser im Mai in Klüt haben die Betroffenen noch immer mit den Folgen des Unwetters zu kämpfen. Schlamm und Dreck sind zwar längst beseitigt, die Reparaturarbeiten an und in den Häusern werden dagegen noch einige Zeit - und vor allem auch viel Geld - in Anspruch nehmen. Doch die Katastrophe hat gezeigt: In der größten Not stehen die Menschen in Detmold und Lippe zusammen und helfen einander.

Schon kurz nach dem Unwetter hatte die Detmolder Bürgerstiftung zum Spenden für die Hochwasser-Betroffenen in Klüt aufgerufen. Auch die Stadt war mit im Boot, ebenso die Lippische Landeskirche und der Ortsverein "Ganz Klüt". Die Aktion läuft nach wie vor. "Theoretisch kann man immer spenden", sagt Maik Huebner von der Bürgerstiftung. Gemeinsam mit allen Beteiligten habe man sich darauf verständigt, das Ende der Sommerferien abzuwarten. Anschließend gehe es an die Verteilung der Spenden. Einen finalen Stand darüber, wie hoch die Spendensumme ist, gibt es laut Huebner noch nicht.

Ortsverein sammelt 38.000 Euro Neben der Detmolder Bürgerstiftung rief auch "Ganz Klüt" zum Spenden für die Hochwasser-Opfer auf - immerhin gehören die zur unmittelbaren Nachbarschaft. Rund 38.000 Euro sind laut dem Vorsitzenden Rüdiger Preuss, zugleich Ortsbürgermeister von Klüt, bislang zusammengekommen. Noch bis Ende August will der Verein sein Spendenkonto offen halten, dann gehe es auch hier an die Verteilung der Gelder. "Die Schäden an den Häusern sind nach wie vor unübersehbar. Etliche Leute waren nicht ausreichend versichert, bei denen wird versicherungstechnisch nicht viel rauszuholen sein", meint Preuss. Mit dem gesammelten Geld will der Ortsverein den Betroffenen wenigstens ein Stück weit helfen.

In Kürze soll ein Spendenbeirat aus Vertretern des Ortsvereins, der Bürgerstiftung, der Stadt und der Lippischen Landeskirche gebildet werden. Gemeinsam werde über die Verteilung der Gelder entschieden - anhand von ganz bestimmten Kriterien. Wer wie viel bekommt, bestimme etwa die Schadenshöhe, das Einkommen der Betroffenen sowie der Versicherungsstand. "Von einigen haben wir auch schon gehört: 'Wir brauchen keine Spenden, wir sind gut versichert und kommen zurecht'", erzählt Preuss.

In den kommenden Wochen werde der zweite Vorsitzende des Ortsvereins, Markus Stölting, nach und nach alle Leute in den vom Hochwasser betroffenen Straßenzügen besuchen, um Gespräche mit ihnen zu führen. "Er wohnt selbst in dem Bereich und ist dort mit jedem per Du", sagt Preuss. Jeder, der eine Unterstützung durch Spendengelder wünsche, müsse diese beantragen und die entsprechenden Belege über Versicherungsschutz und Schadenshöhe vorweisen. Damit der Verein keinen Betrügern aufsitze, laufe es über die persönliche Ansprache. "Die Stadt Detmold ist auch mit dabei." Wann und auf welchem Wege das Geld schließlich an die Klüter ausbezahlt wird, werde das Spendengremium noch entscheiden.

Keine Normalität in Sicht Alltag ist in dem Detmolder Ortsteil längst noch nicht wieder eingekehrt. Noch immer haben viele Anwohner an den Folgen des Starkregens zu knabbern. "Normalisieren kann es sich nicht", sagt Rüdiger Preuss. Fast niemand könne schon wieder in seinem Haus wohnen. "Alle sind verteilt, von zweien weiß ich, dass sie sich eine Ferienwohnung gesucht haben. Andere sind bei Familienmitgliedern untergekommen," berichtet der Ortsbürgermeister. Im Ort herrsche nach wie vor "Chaos hoch drei". Handwerker schufteten wie die Weltmeister, noch immer liefen in einigen Wohnhäusern die Trocknungsgeräte. An Renovierung sei vielerorts noch nicht zu denken.

Noch bis Ende August kann beim Verein "Ganz Klüt" gespendet werden. Spender können sich telefonisch an Ilka Hutnik, Tel. (0170) 4649661, oder per E-Mail an info@ganzkluet.de wenden, um nähere Informationen zu erhalten. Auch die Bürgerstiftung Detmold nimmt unter dem Stichwort &bdquo;Fluthilfe Detmold“ weiterhin Geldspenden entgegen.

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