Landestheater Detmold zeigt Fantastische Oper rund um die Werke von E.T.A. Hoffmann

Detmold. Der Dichter und Komponist E.T.A. Hoffmann wird in Jaques Offenbachs großer Oper zur Hauptfigur seiner eigenen literarischen Werke. Das Landestheater Detmold zeigt die Fantastische Oper mit dem Titel &bdquo;Hoffmanns Erzählungen“ in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Premiere feiert die Inszenierung von Robert Lehmeier am Freitag, 26. Januar, um 19.30 Uhr im Großen Haus.

Im Verlauf des Stückes durchlebt der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann (dargestellt von Stephen Chambers und Ji-Woon Kim) etliche seiner eigens verfassten Geschichten. So verliebt sich Hoffmann in Olympia (Penelope Kendros und Laura Zeiger), die sich als Kunstwesen entpuppt. Er hofft auf ein häusliches Idyll mit der hochbegabten Antonia (Emily Dorn), für die das Singen lebensgefährlich ist und die es trotzdem nicht lassen mag.

Hoffmann war in Frankreich besonders beliebt Er trifft auf die selbstbewusste Giulietta (Adréana Kraschewski), tötet deren Geliebten im Duell und verliert sein Spiegelbild an sie. Sein immerwährender Widersacher Lindorf (Andreas Jören und Seungweon Lee) ersucht ihn in wechselnder Gestalt und lässt ihn wieder und wieder tragisch scheitern. Auf der Bühne gewinnen Hoffmanns Fantasien mehr und mehr die Oberhand, bis Albtraum und Realität nicht mehr zu unterscheiden sind.

In seiner Oper verwebt Jaques Offenbach laut Presseinformation die Motive des im Frankreich seiner Zeit überaus beliebten Romantikers E.T.A Hoffmann in seiner farbenprächtigen Partitur mit großem Melodienreichtum. Dabei mischen sich schwelgerische Klänge mit ironischen Tönen. Die Inszenierung von Robert Lehmeier überführe Hoffmanns und Offenbachs Welten in Räume zwischen Wirklichkeit und Wahn und setze dabei auf große surreale Bilder.

Interessant: Offenbach hat &bdquo;Hoffmanns Erzählungen“ nie vollenden können, wodurch heutzutage zahlreiche unterschiedliche Fassungen und Bearbeitungen der Oper existieren. &bdquo;Das musikalische Material ist so umfangreich, dass es anfänglich schwerfällt, vor lauter Bäumen den Wald zu sehen“, wird Regisseur und Librettist Robert Lehmeier zitiert. &bdquo;Das liegt für mich nicht nur darin begründet, dass Offenbach vor der Premiere starb, das hat auch zu tun mit der Stoff-Vorlage - den drei Erzählungen Hoffmanns - die von sich aus schon eher offene Kunstwerke mit einem ungeheuren Hof von Assoziationen sind.“ Kombiniert mit der Fantasie Offenbachs und seinem sehr spezifischen kompositorischen Angang ergebe sich dadurch ein fast monströses Gesamtbild.

Keine Handlung, aber fesselnde Melodien Lehmeiers Aufgabe zusammen mit Generalmusikdirektor Per-Otto Johannson, der die Musikalische Leitung innehat, und Team habe darin gelegen, eine schlüssige und spielbare Fassung auf die Beine zu stellen. Fragen wie &bdquo;Was wollen wir erzählen?“, &bdquo;Wie sehen wir heute eine Figur wie Hoffmann?“, &bdquo;Was ist für uns das Fantastische?“ oder &bdquo;Wie stehen wir zu der romantischen Idee, dass das Künstlergenie, der Dichter, nur durch Leiden kreativ werden kann?“ hätten sie dabei beschäftigt.

Eine Handlung im opernüblichen Sinn gebe es in &bdquo;Hoffmanns Erzählungen“ nicht. Dafür strotzen die Melodien in dem Werk nur so vor Ohrwurm-Qualität, wie der Regisseur verspricht: &bdquo;So viel geträumt wie in dieser Probenphase habe ich lange nicht!“

Weitere Spieltermine: 2., 11. und 28. Februar, 6., 10., 15. und 23. März sowie 13. April und 13. Juni.

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