Postbank-Kundin wechselt nach Knöllchen in Detmold ihr Kreditinstitut

Detmold. Im Grunde hat Brigitte Robinson noch Glück gehabt. Statt der auf einigen &bdquo;Privatparkplatz“-Schildern angedrohten 40 Euro hat sie für das Parken hinter der Detmolder Hauptpost nur ein Knöllchen über 20 Euro bekommen - und das hat auch noch ihre Rechtsschutzversicherung bezahlt. Warum sie sich trotzdem ärgert, hat sie der LZ erzählt.

Dass Brigitte Robinson irgendwann in den 70er-Jahren Postbank-Kundin wurde, war ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Der Vater war bei der Post beschäftigt - noch vor deren Aufteilung in Fernmeldeamt, Postbank und Post. Sie selbst arbeitete später beim Fernmeldeamt. Deshalb schreckte sie auch die schon leicht bemooste Altbeschilderung &bdquo;Nur für Dienstfahrzeuge der Deutschen Post AG und für Fahrzeuge mit besonderer Erlaubnis“ ebenso wenig ab, wie die die zahlreichen &bdquo;Privatparkplatz“-Schilder, als sie im vergangenen November hinter der Hauptpost parkte. &bdquo;Privatparkplatz steht dort schon ewig und drei Tage“, sagt sie. &bdquo;Man will dort halt keine Langzeitparker haben.“ Ebenso wie bei vielen Supermarkt-Parkplätzen in der Innenstadt sorgen &bdquo;Privatparkplatz“-Schilder mit hohen angedrohten Strafen für Abschreckung bei Nicht-Kunden.

Postbank interessiert sich nicht für Knöllchen Weil ihr die Postbank mal versichert habe, sie könne trotzdem dort parken, legte Robinson die Parkscheibe ins Auto und ging über den Hintereingang ins Postgebäude, um schnell Kontoauszüge zu holen. Zurück am Auto fand sie ein Knöllchen über 20 Euro vor. Als sie das dann in der Postbank zeigte, habe man komplett abgeblockt. &bdquo;Das interessiert uns nicht“, bekam ich zu hören. Eine Beschwerde bei der Postbank in Bonn erbrachte nur die Auskunft, dass die Filiale vor Ort zuständig sei. Robinsons Rechtsschutzversicherung zahlte das Knöllchen einfach mit dem Hinweis: Das kennen wir schon. Zu zahlen ist günstiger, als sich zu streiten.

Robinson sagt, ihr habe ein Schild &bdquo;kein Kurzzeitparken für Post- und Postbank-Kunden“ gefehlt. Die Parkplätze an der Straße seien alle belegt gewesen. Wo sie denn dann als Postbank-Kundin parken solle? Außerdem habe auf dem Knöllchen nur eine IBAN für die Überweisung und eine Internetadresse für weitere Informationen gestanden. Das sei zwar technisch ausreichend, aber Senioren kämen mit so etwas doch gar nicht zurecht.

Kunden sollen öffentliche Parkplätze nutzen Die Postbank sei im ehemaligen Hauptpostamt nur Mieterin, schreibt Hartmut Schlegel, Pressesprecher der Postbank. &bdquo;Die Parkraumbewirtschaftung gehört nicht zum originären Geschäftsmodell der Postbank. Nur wenige unserer Filialen können auf ein eigenes Parkplatzangebot zurückgreifen, da sie oft in Fußgängerzonen liegen oder Einkaufszentren angegliedert sind. Unsere Kundinnen und Kunden bitten wir, den öffentlichen Parkraum oder nahe liegende Parkhäuser zu nutzen.“

Außerdem gebe es in Lippe ja verschiedene andere Möglichkeiten, Geschäfte bei der Postbank zu tätigen. Ein- und Auszahlungen sowie Überweisungen seien auch in einigen Partnerfilialen der Deutschen Post möglich. Echte Postbank-Filialen mit allen Dienstleistungen werden in Lippe nur noch in Bad Salzuflen und Detmold gelistet. Filialen der Deutschen Bank, mit der die Postbank von 2009 bis 2020 nach und nach fusioniert ist, sind ebenfalls rar gesät. Brigitte Robinson hat für sich die Konsequenzen gezogen und inzwischen die Hausbank gewechselt.

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