Narben wegzaubern: Tattoo-Convention in Detmold zeigt die aktuellen Trends

Detmold. Ein kleines Herz auf dem Finger oder ein großer Wolfskopf auf dem Rücken, der Name des Partners oder doch der Lieblings-Comicheld: Die Motive der Körperkunst sind so unterschiedlich wie ihre Trägerinnen und Träger selbst, aber eines haben sie alle gemeinsam: Jedes Motiv haben sich Besucherinnen und Besucher der vierten Detmolder Tattoo Convention am Wochenende in der Stadthalle stechen lassen können.

Wochenlange Wartezeiten für einen Tattoo-Termin, dieses Problem gibt es auf einer solchen Convention nicht. Hier können auch spontane Wünsche sofort erfüllt werden. Besucher ohne bereits vorhandene Tattoos fielen am Wochenende in der Stadthalle auf wie bunte Hunde. Hatte sich hier doch bereits nahezu jeder selbst verwirklicht und seinen Körper teilweise oder fast komplett mit verschiedensten Kunstwerken überzogen und diese gern noch mit abgefahrenen Outfits in Szene gesetzt. Anschauungsobjekte, von denen sich der eine oder andere Besucher auch gern inspirieren ließ und Motivideen sammelte, gab es zahlreiche.

35 Tattoostudios waren am Wochenende mit ihren Ständen und dazugehörigen Tätowierern vor Ort. Und mit ihnen kamen auch die Besucher wie von ganz allein: &bdquo;Detmold ist im Grunde immer ein Selbstläufer, hier können wir uns über fehlende Gäste nicht beklagen“, sagte Veranstalterin Michaela Krekeler. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thorsten tourt sie mit der &bdquo;Tattoo Convention“ durch ganz Deutschland und bietet Tattoo-Freunden damit ein niedrigschwelliges Angebot.

Das sind die angesagten Tattoo-Trends Das sogenannte &bdquo;Arschgeweih“, das war einmal. Aktuell seien &bdquo;Fineline“ und &bdquo;whip shading“ – letzteres eine moderne Form der Schatierungstechnik - schwer angesagt, wusste Moderatorin Carolina Selzer zu berichten. &bdquo;Beim ,Fineline’ besteht das komplette Tattoo nur aus ganz feinen Linien, es wirkt also recht zart und nicht so aufdringlich. Beim ,whip shading’ sieht das Motiv dann eher geratzt aus und wirkt dadurch lebendiger.“ Besonders das &bdquo;Fineline“ werde gern von älteren Damen ausgewählt, die lieber etwas Schickeres als etwas Großes, Plumpes haben möchten. Zudem seien die Asia-Motive wieder im Kommen und alte Motive würden oft wieder aufgepeppt und mit einem 3D-Effekt versehen, erklärte Selzer.

&bdquo;Grundsätzlich sind alle individuellen Motive sehr gefragt. Einfach ein Bild aus dem Internet oder aus einem Buch auszuwählen, das ist wirklich eine Seltenheit geworden. Aber dank der modernen Technik sind diese individuellen Anfertigungen überhaupt kein Problem mehr, denn die ermöglicht nahezu alles.“ Und trotz allem gebe es sie noch, die Tattoo-Künstler, die ihre Zeichnungen von Hand anfertigen.

Narben tätowieren lassen &bdquo;Ein weiterer Trend ist, sich verschiedenste Narben tätowieren zu lassen. Das ist dank der feinen Nadeln problemlos möglich und so bekommen die Kunden auch gleichzeitig ein ganz neues Lebensgefühl und eine große Portion Selbstsicherheit zurück.“ In der Residenzstadt besonders beliebt seien &bdquo;Fineline“-Tattoos, kleine Farbmotive und Logos, sagte Selzer. &bdquo;Grundsätzlich sind die Detmolder sehr offen.“

Die Tätowiermaschinen summten ohne Pause in den verschiedenen Bereichen der Stadthalle. Überall lagen Besucher auf den Liegen - mit mehr oder weniger schmerzverzerrtem Gesicht - und warteten geduldig auf die Fertigstellung ihres Wunschmotives. Lediglich am Stand von &bdquo;Onkel Poke“ wirkten die Mienen der Kunden nahezu fröhlich. &bdquo;Diese Methode ist auch wesentlich schmerzfreier“, erklärte er seine &bdquo;Handpoke“-Methode, bei der er die Farbe per Hand und ohne Maschine unter die Haut brachte.

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