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Reisebericht

Diese Detmolderin verhilft Kindern in Uganda zu einem besseren Leben

Detmold/Uganda. Uganda ist bekannt für seine Naturparks und Gorillas, aber das Land hat noch viel mehr zu bieten. In Uganda leben Menschen verschiedenster Kulturen, Gastfreundschaft wird großgeschrieben und auf dem Land kann man das tägliche Leben der Ugander hautnah kennenlernen. Darum ging es auch der Detmolderin Daniela Bierhenke, als sie jüngst zu ihrer Reise aufbrach. Seit 2019 engagiert sich die Detmolderin als Mitgründerin des Vereins „Amatsikochild- Hope for children“ für Kinder und deren Familien in Ostafrika und hilft ihnen beim Kampf aus der Armut.

Zusammen mit zwei Freunden flog Bierhenke von Frankfurt nach Entebbe, dem Tor Ugandas. Die erste Zeit lebten sie bei einem ugandischen Pastoren-Ehepaar im Dorf Gayaza, in der Nähe der Hauptstadt Kampala. Das schreibt die Detmolderin in einem Reisebericht. Dort besuchten sie unter anderem ein Kinderhaus, verschiedene Schulen sowie die Firma Silah-Tent, die Zelte für ein Straßenkinderprojekt herstellt.

Begegnungen auf der Straße

„Viele Kinder in Uganda müssen auf der Straße leben. Sie sehen sich aufgrund von Armut, häuslicher Gewalt oder dem Verlust ihrer Eltern dazu gezwungen, fortzuziehen und auf der Straße zu leben“, schreibt Bierhenke. Sie habe mehrere solcher Betroffenen während ihrer Reise aufgesucht. Nachts, wenn die Geschäfte geschlossen seien, versammeln sich die Straßenkinder davor und schlafen eng aneinander in Reissäcken. „Es ist ein ständiger Kampf ums Überleben.“ Chronische Unterernährung, Lungenentzündung, Malaria, Durchfallerkrankungen und HIV trügen wesentlich dazu bei. „Die Kinder, die auf der Straße leben, sind auch Sklavenhändlern schutzlos ausgeliefert, die ihnen zwar ein besseres Leben versprechen, sie aber schnell ausnutzen und ausbeuten.“

Von Gayaza ging es für die Detmolderin weiter nach Iganga, eine einfache Unterkunft, um mit einem einheimischen Freund weitere Soziale Projekte, Familien, Schulen und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Jeder einzelne Tag sei voller Erlebnisse, verschiedenster Eindrücke und besonderer Begegnungen gewesen, schreibt Bierhenke. Überall wurden die "Muzungus" (weißen Menschen) herzlich empfangen.

Neben den grünen Landschaften mit unzähligen Bananen-, Avocado, Papaya- oder Mangobäumen und den vielen Freizeit-Veranstaltungen zählten für Bierhenke vor allem die Begegnungen mit den Kindern zu den Highlights der Reise. „Jede Menge Geschenke waren für die Kinder im Gepäck, welche vorher von Freunden und Bekannten zusammengesammelt worden waren. Es gab Springseile, Gesellschaftsspiele, Kleidung, Süßigkeiten, Luftballons, Schreib- und Malsachen und auch vier Ziegen konnten verschenkt werden.“ Die Ziegen hätten sie auf einem Markt gekauft und dann per Motorradtaxi angeliefert. Die beschenkten Familien und gerade die Kinder seien sehr glücklich darüber gewesen.

Kinder von Armut besonders betroffen

Fast die Hälfte der Bevölkerung Ugandas sind laut Bierhenke Kinder im Alter bis 14 Jahren. „Obwohl es in Uganda eine siebenjährige Schulpflicht gibt, können sehr viele Kinder die Schulausbildung nicht beenden, weil sie entweder zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen oder aber die zusätzlichen Schulkosten von den Familien nicht bezahlt werden können.“ Ein Großteil der Bevölkerung lebe in sehr ärmlichen Verhältnissen unterhalb der Armutsgrenze. Kinder seien besonders gefährdet und hätten nur wenige Möglichkeiten, sich aus dieser Armut zu befreien.

Hier möchte die Detmolderin mit ihren Freunden und dem Verein „Amatsikochild- Hope for children“ helfen. „Mit einer Patenschaft von 30 Euro monatlich kann ein Kind die Schule besuchen und bekommt neben der wichtigen Bildung, die das Leben der Kinder enorm verändern kann, auch täglich eine warme Mahlzeit.“ Aktuell betreut der Verein 32 Kinder, von denen 13 eine Patin oder einen Paten haben.

„Amatsiko Child - Hope for Children“ ist ein kleiner, gemeinnütziger Verein, der sich für Kinder in Uganda einsetzt. Um die Projektarbeit in Uganda finanzieren zu können, ist der Verein in erster Linie auf Spenden und Patenschaften angewiesen. Weitere Informationen zu den Projekten oder der Möglichkeit, zu spenden gibt es unter www.amatsikochild.com im Internet.

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