Kabel kaputt: Warum viele Diestelbrucher wohl noch weiter aufs Telefon warten müssen

Detmold-Diestelbruch. Bei vielen Diestelbruchern funktioniert seit anderthalb Monaten das Festnetz-Telefon nicht mehr. Am Ortseingang ist ein Kabel kaputtgegangen. Und es sieht so, aus, als müssten sie noch ein Weilchen damit leben. Denn während die Telekom der LZ schreibt, dass die Störung mit der größeren Baustelle an der Bad Meinberger Straße zusammenhänge, streitet die Stadt ebendies ab: &bdquo;Die Beschädigungen an der Telefonleitung sind nicht durch die Bautätigkeiten der Stadt Detmold verursacht worden.“

Das Hauptkabel sei durch Wassereinbruch stark beschädigt worden, erklärt die Telekom: Tiefbauarbeiten seien notwendig. &bdquo;Eine Sondergenehmigung der Stadt dafür liegt noch nicht vor.“ Und darauf wird die Telekom auch wohl noch warten müssen: &bdquo;Aufgrund der Verkehrssituation kann die Leitung erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht werden, da derzeit ansonsten das Baufeld zu groß würde“, erklärt die Stadt.

Keine Reparatur abzusehen Wann das genau sein wird, &bdquo;können wir im Moment noch nicht genau sagen, weil zunächst das Baufeld des nächsten Bauabschnitts geplant und eingerichtet werden muss. Die Verkehrssicherungspflicht hat oberste Priorität.“ Die Baumaßnahme laufe voll planmäßig. Nach dem Ende des ersten Bauabschnitts zum Ende der kommenden Woche wandere die Sperrung weiter in die Ortsmitte. Die gesamte Maßnahme werde in etwa einem halben Jahr abgeschlossen sein.

Die Telekom habe schon zweimal die Reparatur der Leitungen zugesagt, passiert sei aber nichts, sagt Siegfried Malottky, der allmählich doch sauer wird. &bdquo;Am 16. August wird der Fehler behoben“, hatte die Telekom dem Anwohner der Ostlandstraße geschrieben - das ist 14 Tage her. Und weitere 14 Tage zuvor hatte es geheißen, am 2. August laufe alles wieder. &bdquo;Abends kam dann eine SMS, daraus werde nix“, berichtet der Diestelbrucher.

Über ein Handy verfügen er und seine Frau Marie zwar, aber das nutzen sie eigentlich nur dafür, sich bei Reisen und auf Radtouren im Notfall verständigen zu können. &bdquo;Die wenigsten Bekannten haben die Nummer. Klar, unsere Kinder und Enkel. Aber wir wollen das einfach nicht, telefonieren lieber mit dem Festnetz“, sagt Marie Malottky, die Bekannten schon Briefe geschrieben hat, warum sie nicht erreichbar seien. Außerdem müsse die Sim-Karte immer neu aufgeladen werden, das sei umständlich und teuer.

Das Handy wird ungern genommen Ähnliches erzählt Wilhelmine de Jong aus der Dahlsheider Straße. Zwar habe ihr Enkel eine Rufumleitung vom Festnetz aufs Handy eingerichtet, so dass sie angerufen werden kann. Aber selber vom Festnetz anrufen - das geht nicht. Mit dem Handy kommt sie zwar klar, aber zum Hörer zu greifen und die Bekannten und Verwandten anzurufen, sei eben doch einfacher und übrigens auch billiger.

Der LZ schreibt die Telekom, auch ihr sei daran gelegen, die Störung so schnell wie möglich zu beheben. Dass der Telekommunikations-Riese den dritten Siegfried Malottky genannten Termin &bdquo;30. August“ einhalten wird - nach der aktuellen Aussage der Stadt wird daraus wohl nichts. Unterm Strich heißt es also für die betroffenen Kunden also: warten. Im Extremfall womöglich bis zum Baustellenende - dann würde also die Telekom also möglicherweise die frische hergerichtete Straße wieder aufreißen müssen.

Telekom beschafft Ersatz, Entschädigung ist möglich Die Telekom verspricht, ihren Kunden bei längeren Festnetzstörungen sofort Ersatz anbieten können, damit sie weiterhin telefonisch erreichbar sind und weiter ins Internet können. Das könne eine kostenfreie Anrufweiterleitung aufs Handy oder zusätzliches Datenvolumen sein. Ebenfalls biete sie ein Internet-Schnellstartpaket (via Mobilfunk/LTE) an. &bdquo;Kunden, die kein eigenes Mobilfunkgerät besitzen, bekommen in solchen Fällen von uns ein Notfall- oder Seniorenhandy, sollte die Störung erheblich länger dauern.“

Entschädigungen können Kunden ebenfalls geltend machen, wenn sie ihre Störung gemeldet hatten. In der Regel werden die Grundentgelte für die Dauer der Störung erstattet, Schadensersatzansprüche können ebenfalls mit geeigneten Nachweisen gemeldet werden. Die Servicehotline erreichen Kunden an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 330 1000. Kunden von anderen Netzanbietern müssen sich immer direkt an ihren jeweiligen Anbieter wenden.

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