Auf dieser Fläche: Stadt Detmold plant neues Wohngebiet in Heiligenkirchen

Detmold. Die Stadt Detmold unternimmt einen weiteren großen Schritt in Sachen Stadtentwicklung: Am westlichen Ortsrand von Heiligenkirchen soll demnächst ein neues Wohngebiet entstehen. Mit dem Vorhaben könnten dringend benötigte Wohnräume geschaffen werden und zugleich neue städtebauliche Akzente in dem Ortsteil gesetzt werden. Das Areal, das die Stadt bereits im Jahr 2020 erworben hat, umfasst eine Fläche von insgesamt 3,9 Hektar, von denen laut Verwaltung etwa 2,1 Hektar als Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird in einem Wohnungsmarktgutachten von 2020/2021 für Detmold bis zum Jahr 2035 ein erhöhter Bedarf an neuen Wohnungen prognostiziert. Da die Flächenreserven im Stadtkern begrenzt sind, rücken die Ortsteile, wie auch Heiligenkirchen, stärker in den Fokus. Das geplante Wohnbaugebiet in Heiligenkirchen stellt eine der letzten größeren Entwicklungsflächen in dem Ortsteil dar. Durch die Nähe zum Versorgungszentrum, das in etwa 10 Minuten zu Fuß erreichbar ist, bietet das Gebiet laut der Verwaltung ideale Voraussetzungen für eine wohnortnahe Versorgung.

Vielfalt an Wohnformen

Geplant sind für das neue Gebiet nicht nur Einfamilien- und Reihenhäuser, sondern auch kleinformatige Mehrfamilienhäuser sowie innovative Wohnformen wie barrierefreies Mehrgenerationenwohnen und gemeinschaftliches Wohnen. Eine verdichtete Bebauung solle sich harmonisch in die bestehende Umgebung einfügen, ohne den sparsamen Umgang mit Grund und Boden zu vernachlässigen.

Ein besonderer Fokus liegt demnach auf der ökologischen Nachhaltigkeit des Projekts. So wird angestrebt, den natürlichen Wasserhaushalt des Gebiets so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Hierzu ist eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung vorgesehen, die sich an den Gegebenheiten des Bodens orientiert. Gründächer sollen zusätzlich zur Verbesserung des Mikroklimas und der Biodiversität im Wohngebiet beitragen.

Zwei Varianten zur Diskussion Für die Planung des neuen Wohngebiets wurden zwei städtebauliche Varianten entwickelt, die sich vor allem durch die Art der Bebauung, die Anordnung der Planstraße und die Dachformen unterscheiden. Variante 1 sieht eine aufgelockerte Bebauung mit einer Mischung verschiedener Gebäudetypen vor und umfasst 45 Wohneinheiten. Diese Variante setzt auf flache oder flach geneigte Gründächer, die laut den Verantwortlichen sowohl gestalterische als auch ökologische Vorteile bieten.

Variante 2 hingegen zeigt eine dichtere Bebauungsstruktur mit 44 bis 48 Wohneinheiten und orientiert sich mit Satteldächern stärker an der bestehenden Bebauung. Beide Varianten zielen darauf ab, eine harmonische Integration in die Umgebung zu gewährleisten, wobei die Wahl der Dachform einen wesentlichen Einfluss auf die Höhenentwicklung im Quartier hat.

Öffentliche Grünflächen und Spielmöglichkeiten In dem geplanten Wohngebiet soll es zudem öffentliche Grünflächen geben. Zwischen dem neuen Wohngebiet und dem bestehenden Gebiet &bdquo;Kirchhöhe/Auf der Kirchbreite“ ist eine öffentliche Parkanlage mit integriertem Spielbereich geplant. Diese soll den Bewohnern beider Wohngebiete als Begegnungs- und Erholungsraum zugutekommen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen im nordwestlichen Bereich des Plangebiets sollen als Freiflächen erhalten bleiben. Ein neu angelegtes Fußwegenetz wird das Gebiet erschließen. Verkehrstechnisch wird das neue Wohngebiet über die Richard-Thiemann-Straße und die Straße Am Höwel erreichbar sein.

Das neue Quartier könne beispielhaft für eine moderne Stadtentwicklung stehen, heißt es von der Verwaltung. Bürger haben die Gelegenheit, im Rahmen einer Anhörung am 26. September um 18 Uhr im Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Heiligenkirchen (Kirchweg 16, Detmold), sich zu den Planungen zu äußern.

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