Trotz Anwohnerprotest: Planung für Schomburg-Erweiterung geht in die nächste Runde

Detmold/Spork-Eichholz. Grünes Licht für Schomburg: Das Unternehmen will sich erweitern. Dazu ist eine Änderung des Bebauungsplanes nötig, um neue Höhenlinien zu ermöglichen. Das Unternehmen möchte eine neue Silo-Anlage und gegebenenfalls einen Mitarbeiterparkplatz bauen. Anwohner sind dagegen.

Schomburg führt seit 2021 Gespräche mit der Stadtverwaltung. Die Änderung des B-Plans ist beantragt, wurde aber zurückgestellt. Man hatte sich dafür ausgesprochen, dass zunächst eine Bürgerversammlung stattfindet. Dazu kam es im Februar. &bdquo;Die Belange der Firma und die Einschätzungen der Anlieger konnten ausführlich dargelegt werden. Die Verwaltung war als Gast vertreten“, schildert die Stadt.

Nunmehr lag der Antrag auf dem Tisch des Fachausschusses für Stadtentwicklung. &bdquo;Bei Fortführung des Verfahrens“, so die Verwaltung, &bdquo;ist es sinnvoll, mit den gesammelten Informationen zunächst einen Bebauungsplanentwurf zu erarbeiten und diesen dann in einer weiteren Bürgerversammlung vorzustellen.“ Beschlossen wurde mehrheitlich ein beschleunigtes Verfahren für die Änderung - die SPD wollte lieber ein reguläres. Ausschussvorsitzender Andreas Schmidt: &bdquo;Auch bei einem beschleunigten Verfahren gibt es eine Umweltprüfung, wenngleich sie nicht bis in die allerletzten Details reicht.“

Beschleunigtes Verfahren Gegen das Vorhaben hatten Anlieger eine Online-Petition gestartet und rund 250 Unterschriften gesammelt, was sie in der Sitzung darlegten, wie Ausschussvorsitzender Andreas Schmidt im Gespräch mit der LZ erklärte. Im Sinne der Sicherheit und des Wohlergehens sowie des Umweltschutzes möge der Fachausschuss dem Vorhaben nicht zustimmen. Den Anliegern geht es um den Naturschutz an der Werre. Sie sehen auch Sicherheitsprobleme durch die Nähe zur Wohnbebauung und durch den Lkw-Verkehr, der an einem Kindergarten und einer Schule vorbei laufe.

Mit &bdquo;großer Irritation“ habe man zur Kenntnis genommen, dass ein beschleunigtes Verfahren angewendet werden sollte - noch vor Ende der Petition. &bdquo;Ein so sensibles Vorhaben ohne Umweltprüfung und öffentliche Beteiligung durchzuwinken, ist verantwortungslos“, erklärt die Bürgerinitiative Nachbarschaft Schomburg. Das beschleunigte Verfahren erlaube eine Erweiterung, ohne dass Umweltverträglichkeitsprüfungen oder Alternativen ernsthaft betrachtet werden müssen.

&bdquo;Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Menschen, die dort wohnen, von Entscheidungen ausgeschlossen werden, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen! Wir verstehen und teilen das Anliegen der Grünen, die Versiegelung neuer Flächen zu vermeiden. Die Lösung kann jedoch nicht darin bestehen, um jeden Preis an einem problematischen Standort festzuhalten. Eine verantwortungsvolle Verlagerung an einen verkehrlich erschlossenen, umweltverträglichen Standort sei langfristig die nachhaltigere Lösung. Ein Ausbau am bestehenden Standort würde hingegen bestehende Probleme zementieren und neue schaffen!“ so die Vertreter der Bürgerinitiative.

Ihre Forderung: Rückkehr zu einem ordentlichen Verfahren. Sie wünscht sich, ein reguläres Bebauungsplanverfahren mit umfassender Umweltprüfung, öffentlicher Beteiligung und Prüfung alternativer Standorte durchzuführen, zumal die vorhergehende Planung der Bebauung in diesem Bereich des Ortsteils Fehler aufweise und deshalb nicht weiter fortgeführt werden solle. &bdquo;Es geht hier nicht um Verhinderungspolitik – sondern um eine Stadtentwicklung, die Umwelt, Menschen und Wirtschaft gleichermaßen gerecht wird“, heißt es abschließend.

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