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Rundgang in Detmold macht den Friedhof zum Ort der Begegnung

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Tag des Friedhofs in Detmold: (von links) Mit Hanno Ramrath, Anja Osterhagen, Olga
Kuhfuß (alle Ambulanter Hospizdienst) und Thomas Fritzensmeier (Lippische
Landeskirche). - © Lippische Landeskirche
Tag des Friedhofs in Detmold: (von links) Mit Hanno Ramrath, Anja Osterhagen, Olga Kuhfuß (alle Ambulanter Hospizdienst) und Thomas Fritzensmeier (Lippische Landeskirche). (© Lippische Landeskirche)

Detmold. Cornelia Müller-Hisje brachte es auf den Punkt: „Der Friedhof ist das Archiv der Stadt. Unsere Geschichte kennen wir aus Gräbern.“ Die Kulturvermittlerin laut Pressemitteilung der Lippischen Landeskirche Besucher über den Friedhof an der Schorenstraße geführt. Der ist unmittelbar gelegen ist neben dem Friedhof Blomberger Straße. Organisiert hatte die Veranstaltung die Lippische Landeskirche in Kooperation mit dem Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe.

Das Anliegen am „Tag des Friedhofs“ war, Friedhöfe als „Orte der Begegnung“ bekanntzumachen. Thomas Fritzensmeier, im Lippischen Landeskirchenamt zuständig für den Bereich Friedhofswesen, erläuterte, was damit gemeint ist: „Begegnung mit Trauer, mit Vergangenheit und Zukunft, mit Gedanken rund um die Grabpflege, Begegnung mit anderen Menschen, mit der Schöpfung und mit sich selbst: wo stehe ich heute.“

Cornelia Müller- Hisje berichtete über verschiedene Friedhöfe der Stadt – zum Beispiel vom Pestfriedhof, der sich im 19. Jahrhundert am Hasselter Platz befand, vom Neustädter Friedhof auf dem Gelände des Altenheims Haus im Weinberg und vom jüdischen Friedhof. Gemeinsam machte sich die Gruppe Gedanken über Trauer- und Bestattungsformen.

Bestattungsriten rund um die Welt

„Im Judentum und im Islam bleibt Ihr Grab Ihr Grab“, habe Müller-Hisje beispielsweise zu berichten gewusst. Besonderes Interesse habe geweckt, dass es in manchen Bestattungskulturen in Indonesien gebräuchlich sei, den einbalsamierten Körper des Toten bei Feiern oder im Alltag weiterhin dabeizuhaben.

Die Gruppe sei auch über den Wert der Erinnerung ins Gespräch gekommen. Angehörige hätten oft ganz andere Wünsche und Bedürfnisse, als von den Verstorbenen für die Bestattungsform festgelegt. „Rechtzeitig darüber sprechen, wie die letzte Ruhestätte sein soll“, seien sich die Teilnehmenden einig gewesen.

Seit 2001 gibt es den Tag des Friedhofs, ins Leben gerufen vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF). „Der Tag des Friedhofs unterstützt das Anliegen, Friedhöfe als sozial, kulturell und ökologisch wertvolle Orte bekannt zu machen“, schreibt die Landeskirche.

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