Darum beantragen Lagenser Bürger eine Änderung der Friedhofssatzung

Lage. Friedhöfe sind Orte, an denen Hinterbliebene den Verstorbenen nah sein und trauern können. Ihre parkartig gestalteten Anlagen sind als Orte der Ruhe, Erholung und Begegnung von besonderer Bedeutung, schreibt die Stadt über ihre Friedhöfe und hat entsprechend in ihrer Friedhofssatzung auch Verhaltensregeln festgelegt. So dürfen weder Hunde noch Autos auf das Gelände. Auch Radfahren ist untersagt. Erst Anfang des Jahres hatte die Stadt neue Hinweisschilder an den jeweiligen Eingängen aufgestellt . Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen.

Inzwischen liegen der Verwaltung aber zwei Bürgeranträge vor, in denen es um eine Änderung der Friedhofssatzung geht. Beide stehen auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Hauptausschusses. In einem der Anträge geht es um das Mitführen von Hunden. Zwar dürften blinde Besucherinnen und Besucher ihre Assistenzhunde mit auf den Friedhof nehmen, nicht aber Menschen, die aus anderen Gründen auf Therapiehunde angewiesen sind. &bdquo;Das ist inakzeptabel“, heißt es in dem Antrag. Immerhin dürften die Tiere auch in Supermärkte oder Ämter mitgenommen werden. Für ihre Halter sei das unerlässlich, um ihren Alltag bewältigen zu können.

Die Friedhofssatzung, so lautet der Bürgerantrag, soll aber auch allgemein in Bezug auf Hunde geändert werden. Die Tiere seien für Trauernde eine &bdquo;Bezugsquelle sozialen Kontaktes und Gefährten durch die schwere Phase des Trauerprozesses, alltägliche Begleitung, Trost und Sicherheitskomponente“. Ein Leinenzwang sei ein guter Kompromiss. Außerdem sei es wünschenswert, wenn die Stadt Kotbeutel aufstellen würde. In der Vergangenheit, so hatte es die Stadt kürzlich bemängelt, habe es immer wieder Probleme mit den Hinterlassenschaften auf den Friedhöfen gegeben. Außerdem seien die Anlagen zum Beispiel zum Ballspielen genutzt worden.

Friedhöfe als Lebensraum für Insekten und Co. Der zweite Antrag zielt auf die Themen Natur-, Arten- und Klimaschutz ab, die bei der Bewirtschaftung der Gräber und der Neuanlegung von Grabstätten &bdquo;priorisiert werden sollen“. Friedhöfe seien auch Lebensraum für Pflanzen, Blumen, Insekten und Kleintiere. Fast alle Friedhöfe weisen eine zunehmende &bdquo;Versteinerung“ auf, heißt es im Antrag. Wer sich für eine Erd- oder Urnenbestattung entscheidet, solle das Grab auch entsprechend bepflanzen. Alternativen gebe es sonst durch Friedwälder oder Seebestattungen. Die Stadt könne zudem über Bienenkästen auf ihren Friedhöfen nachdenken.

Die Sitzung des Hauptausschusses beginnt am Donnerstag, 26. Juni, um 18 Uhr im Multifunktionsraum des Rathauses im Lagenser Forum, Am Drawen Hof 1.

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