„Löbliches Verfahren“: ADFC begrüßt Kreisverkehr-Bau an der Elisabethstraße in Detmold

Detmold. Der ADFC Lippe ist angetan von der geplanten Umgestaltung der Kreuzung Hermannstraße/Elisabethstraße, die im kommenden Jahr von der Stadt Detmold in Angriff genommen wird . An der Stelle soll ein überfahrbarer Kreisverkehr entstehen, der die Verkehrssicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer erhöhen soll.

Die Einmündung wird seit dem Umbau des Kaiser-Wilhelm-Parks noch mehr als bislang von beiden Gruppen genutzt, gilt jedoch als unübersichtlich und konfliktträchtig. Nach Einschätzungen der städtischen Verkehrsplaner kommt es dort des Öfteren zu gefährlichen Situationen. Außerdem werden die Zebrastreifen vor Ort häufig regelwidrig von Radfahrern genutzt, um schneller voranzukommen. Parkende Fahrzeuge vor einem dortigen Café behindern zudem den Busverkehr. ADFC-Vorsitzender Manfred Wiehenkamp kommt allerdings ein ganz anderer Aspekt deutlich zu kurz.

Planungen liegen schon lange auf dem Tisch Laut Wiehenkamp lag eine Umgestaltung der Kreuzung schon lange auf dem Tisch. Die Planungen gehören zu einem breiten Maßnahmenkatalog für die &bdquo;Veloroute West“, die die Ortsteile Heidenoldendorf und Pivitsheide radfahrtechnisch mit dem Stadtzentrum verbinden soll. Insgesamt 20 verschiedene Maßnahmen für die Verbesserung der Radverkehrsbedingungen entlang der sieben Kilometer langen Strecke hatten Stadtverwaltung und Politik bereits vor mehr als zehn Jahren auf den Weg gebracht. &bdquo;Die Veloroute West soll den Bürgern als Radwege-Verbindung dienen, die sie im Alltag sicher verwenden können, um nicht mehr an den Hauptstraßen entlangfahren müssen.“

Die Route führt von der Ameide über Heidenoldendorf bis nach Pivitsheide V.L.. Einige Teilabschnitte wurden in den vergangenen Jahren bereits ertüchtigt. Dazu zählen auch die Diagonalquerung an der Kreuzung Bielefelder-, Heidenoldendorfer- und Hiddeser Straße sowie die baulichen Veränderungen an der Heidenoldendorfer Straße. Die Umgestaltung der Kreuzung Elisabethstraße und Hermannstraße gehört also zu einem umfangreichen Projekt, dessen Umsetzung bereits seit vielen Jahren feststeht. &bdquo;Diese Beschlüsse können ja alle nicht in einem Ruck umgesetzt werden“, gibt Wiehenkamp zu bedenken.

Falschfahrern droht Bußgeld Auch im Sinne der Verkehrssicherheit schätzt Wiehenkamp im Namen des ADFC Lippe die Umgestaltung als positiv ein. &bdquo;Durch die neue Wegeverbindung mit dem Kaiser-Wilhelm-Park kommen Radfahrer, die in Richtung Heidenoldendorf unterwegs sind, derzeit noch auf der verkehrten Straßenseite heraus. Es kostet 25 Euro, wenn man mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig und entgegen der Fahrtrichtung unterwegs ist.“ Ein Kreisel mit einem eigenen &bdquo;Arm“ für Radfahrer nach Osten, zum Kaiser-Wilhelm-Park, dürfte dieses Problem lösen. Auf die Straße geholt habe man die Radfahrer in der Elisabethstraße schon. Doch die Radwege seien nach heutigen Standards zu schmal und der in der Straßenverkehrsordnung vorgeschriebene seitliche Abstand von 1,5 Metern zu Zweirädern sei vielen Autofahrern noch immer nicht in Fleisch und Blut übergegangen, meint der ADFC-Vorsitzende. Bald unternimmt die Stadt dort übrigens einen Verkehrsversuch mit breiteren Schutzstreifen .

Doch auch bei Radfahrern sieht Wiehenkamp Nachholbedarf. Etwa, wenn es um das Befahren von Zebrastreifen geht. &bdquo;Radfahrer müssen dort absteigen. Wenn sie es nicht tun und es zu einem Unfall kommt, trifft sie immer eine Mitschuld.“ Viele solcher brenzligen Situationen ereigneten sich an der besagten Kreuzung. Zwar führt die Polizei für diesen Bereich nur eine Handvoll Unfälle in ihrer Statistik, Wiehenkamp geht allerdings von einer Vielzahl an Beinahe-Unfällen aus: &bdquo; Deswegen muss die Kreuzung baulich so verändert werden, dass es gar nicht erst zu diesen Situationen kommt. Der Kreisverkehr wird die Verkehrsflüsse zügiger, aber auch sicherer machen. Der ADFC hält es für ein löbliches Verfahren, um eine Verkehrsgleichheit in Detmold weiter zu fördern.“

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