„Ohne Ehrenamt geht es nicht“: Warum Anja Wolf für das Freibad Hiddesen brennt

Detmold-Hiddesen. Für Anja Wolf endet ein Arbeitstag nicht einfach mit Feierabend – stattdessen geht es für sie nach ihrem Teilzeitjob direkt weiter ins Freibad in Hiddesen. In der Saison von Mai bis September verbringt sie dort unzählige Stunden, um sich für ihr Herzensprojekt zu engagieren. &bdquo;Es macht unheimlich viel Spaß, ist aber auch sehr anstrengend“, sagt die 49-Jährige. Ehrenamtlichen wie ihr widmet die LZ in der Serie &bdquo;Mit Herz für Detmold“ ab sofort einen Platz.

Anja Wolf ist seit fast drei Jahren Vorsitzende der Freibadinitiave Hiddesen, insgesamt aber schon seit vier Jahren ehrenamtlich in der Badeanstalt aktiv. Während der Saison ist die ehrenamtliche Arbeit mehr als ein Vollzeitjob, wie die 49-Jährige erzählt. Sieben Tage die Woche sei sie ständig in dem Bad. &bdquo;Es gibt jeden Tag etwas anderes zu tun. Ohne Ehrenamt geht es nicht“, betont die Hiddeserin. Besonders viel Zeit verbringe sie im Kiosk, den sie gemeinsam mit anderen betreibt.

Auch mal bremsen lassen Er war einer der Gründe, warum sie mit der ehrenamtlichen Arbeit angefangen hat. Als sie sah, dass er bei schönstem Wetter geschlossen hatte, wollte sie etwas unternehmen. &bdquo;Das geht nicht. Ein Freibad braucht einen Kiosk“, findet Anja Wolf. Seitdem kümmert sie sich um den Einkauf und versorgt die Badegäste zusammen mit ihrem Team mit Pommes, Eis und mehr.

Bei Hochbetrieb kann das ziemlich kräftezehrend werden: &bdquo;Wenn man drei Tage nacheinander bei 30 Grad vor der heißen Fritteuse steht, geht das vielleicht am vierten Tag nicht mehr“, sagt die 49-Jährige. In solchen Momenten müsse sie sich manchmal von ihren Mitstreitern bremsen lassen. &bdquo;Ich möchte immer jedem gerecht werden, aber das funktioniert halt nicht immer. Dann bin ich manchmal auch ganz froh um Regenzeiten. So kann man zwischendurch wenigstens mal eine Pause machen.“

Dankbarkeit motiviert Doch wenn sie in die strahlenden Augen der Kinder, aber auch der Jugendlichen und Erwachsenen blickt, die dankbar dafür sind, dass ihnen jemand am Kiosk etwas verkauft, zahle sich die harte Arbeit aus. &bdquo;Dann weiß man wieder, wofür man es macht“, erklärt Anja Wolf, die für ihr Engagement mit dem &bdquo;Ehrwin“ des Monats August des WDR ausgezeichnet worden ist. Die Dankbarkeit der Besucher und ihr Team seien das, was sie zu der ehrenamtlichen Arbeit motiviere.

Sie finde es unheimlich wichtig, dass es diesen Ort im Dorf gebe. Für sie sei das Freibad ein Treffpunkt, an dem sie mit vielen verschiedenen Charakteren in Kontakt komme. Besonders die Bewegung und das Schwimmen-Lernen seien von großer Bedeutung. &bdquo;Es ist erschreckend, wie viele Menschen ertrinken und wie viele Kinder in der fünften Klasse noch nicht schwimmen können“, sagt die Vorsitzende.

Um Hilfe bitten Der Vorstand des Vereins besteht aus insgesamt elf Mitgliedern. Darüber hinaus gibt es eine wechselnde Zahl an Ehrenamtlichen, die je nach Bedarf mithelfen. &bdquo;Man muss auf die Leute zugehen und einfach um Hilfe bitten. Wir können nicht genug Ehrenamtliche haben“, findet Anja Wolf. Viele wüssten gar nicht, was in dem Freibad alles ehrenamtlich gemacht werde. Neue Leute zu finden, werde immer schwieriger.

Ihr derzeitiges Ziel ist es, mehr junge Familien zu der freiwilligen Arbeit zu motivieren. &bdquo;Ich kann aber auch nachvollziehen, dass das mit kleinen Kindern nicht machbar ist“, sagt die 49-Jährige. Sie selbst ist vor vier Jahren in das Ehrenamt &bdquo;reingerutscht“, weil ihre Kinder mittlerweile groß sind.

Neubau des Kiosks Nach Saisonende endet der Einsatz der Ehrenamtlichen übrigens nicht. Denn: Vor der Saison ist nach der Saison. Die Freibadinitiative organisiert bereits die kommenden Feste. Sie sucht einen DJ für das nächste Freibadfest und überlegt, was im nächsten Jahr neu angeboten werden kann. &bdquo;Ich gucke immer, wie wir das Freibad noch attraktiver machen können“, sagt die Vorsitzende. Der Verein habe beispielsweise neues Kinderspielzeug gekauft und sei mit dem Neubau des Kiosks beschäftigt, dessen Neuereröffnung Anfang der nächsten Saison groß gefeiert werden soll.

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Neue Serie

Ohne sie geht es nicht: Etwa die Hälfte aller Detmolder ist ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Detmold“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Detmolder Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an jbeckmann@lz.de Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

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