Detmold. Ulrich Heemanns großformatige Foto-Arbeiten zeigen Fotografien, die durch Bildmontage sowie durch Bildverfremdung digital bearbeitet wurden und den Betrachter mit der eigenen Endlichkeit konfrontieren. Zu sehen sind sie ab Sonntag, 9. März, im Kunstpunkt Detmold. Bei der Vernissage ab 11 Uhr wird der Künstler anwesend sein.
Die Werke zur „Kunst der letzten Fragen“ sind laut Pressemitteilung der Organisatoren vor dem Hintergrund spirituellen Erfahrungen und der intensiven Auseinandersetzung mit Buddhismus und japanischem Ausdruckstanz entstanden.
Zwischen Reinheit und Sterben
„Ulrich Heemanns Bilder zeigen oft choreografisch arrangierte, nackte oder nur spärlich bekleidete, weiße Körper, die zwischen Reinheit und Sterben zu schweben scheinen. Die Körper wirken, als seien sie mitten in der Bewegung erstarrt, ruhend und ruhelos zugleich. Meist umgeben fossile oder textile Gegenstände die Körper und scheinen ihnen Halt zu geben“, heißt es in der Einladung. Es entstehe ein Gegensatz zwischen Glätte und umgebender Struktur sowie Kühle und Wärme. Ulrich Heemann zeigt Fotos, die er immer wieder neu inszeniere.
Heemann sei kein bloßer Bildartist. „Seine Bilder sollen tiefe Erfahrungen nicht nur transportieren, sie sollen sie artikulieren. Da liegt der Fokus seiner Arbeit, die immer auch existenzielle Bewältigung ist. Dieser Kern verleiht dem Werk seine vitalen Impulse und zugleich Energien, die das einzelne Bild an Grenzen führt. Dringlich und eindringlich sein, in jedem Moment aufrichtig bis zum Bekenntnishaften und doch künstlerisch kontrolliert – dieser Spannungsbogen macht jedes Bild relevant und risikoreich zugleich“, schreibt der Kunstpunkt in einer Pressemitteilung.
Existenziellen Erfahrungen
Nicht zuletzt beeindrucke der Künstler damit, dass er die unterschiedlichen Stränge seines Werkes in formaler wie inhaltlicher Hinsicht in kluger Disposition zusammenzuführen wisse. „Es geht dabei erstens um die Arbeit mit Körpern und Choreografien, zweitens um künstlerische Techniken und Inszenierungen, drittens um seine existenziellen Erfahrungen und Artikulationen. Diese drei Aspekte fügen sich zu einer Bildwelt, die alles Statische verloren hat und sich stattdessen im Verlauf der vergangenen Jahre als großes Theater, ja Tanztheater des Lebens darbietet.“
Die Ausstellung im Kunstpunkt Detmold, Siegfriedstraße 86, ist bis Sonntag, 13. April, zu sehen. Geöffnet ist der Kunstpunkt samstags und sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr.