Die Adlerwarte in Detmold hat wieder auf - und das ist neu

Detmold-Berlebeck. Die Adlerwarte Berlebeck ist schon seit Jahren einer der beliebtesten Zoos in Deutschland. Weil im vergangenen Jahr so viel Betrieb herrschte, hat sie dieses Jahr - nicht wie 2024 am 1. März - schon 14 Tage eher geöffnet. Und bevor die große Sanierung ins Haus steht, gibt es bereits einige kleinere Verbesserungen.

&bdquo;Die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist im vergangenen Jahr (im Vergleich zu 2023) von rund 45.000 auf etwa 60.000 und damit um rund 33 Prozent angestiegen“, erklärt Daniela Lang, Pressesprecherin der Stadt Detmold. Damit kommt die Einrichtung Schritt für Schritt wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Was die Saisoneröffnung betrifft, sei diese bei der Adlerwarte flexibel und hänge unmittelbar mit der Gesamtwetterlage zusammen. Da die in diesem Jahr entsprechend gut war, sei die Eröffnung schon zu Mitte Februar erfolgt.

Freiflugshows &bdquo;Mit der neuen Tribüne für die Freiflugshow“, schildert Daniela Lang, &bdquo;ist die erste Angebotsverbesserung schon erfolgt. In den kommenden Wochen wird zudem das gastronomische Angebot auf der Adlerwarte erweitert, um die Aufenthaltsqualität der Gäste noch weiter zu steigern.“ Für die weitere bauliche Modernisierung und Attraktivitätssteigerung der Adlerwarte Berlebeck sind im Haushalt für die Jahre 2025/2026 Planungsgelder eingestellt. Die Planungen werden vorangetrieben, konkretisiert und mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen ausgestattet der Politik dann wieder vorgestellt.

Denn die Anlage ist schon 85 Jahre alt. Baulich ist viel in die Jahre gekommen. Es mangelt an Personal, und immer wieder sind die Parkplatzsituation sowie der eher unattraktive und nicht barrierefreie Aufstieg zur Adlerwarte ein Thema. In diesem Zusammenhang hatte die Politik letztes Jahr beschlossen, einen Masterplan für die Zukunft der Adlerwarte zu erstellen. Darum hat sich ein Fachgutachter gekümmert und auch bereits einige Vorschläge kredenzt. Die müssen jedoch noch mit Zahlen unterfüttert werden - und weiter stellt sich die Frage danach, ob und wann derlei Investitionen wirtschaftlich werden würden.

In Häppchen sanieren Grundsätzlich hatte in diesem Zusammenhang Eckhard Wiesenthal empfohlen, der mit dem Büro Tiergartengestaltung Wiesenthal schon viele Tierparks saniert hat, die Adlerwarte über einen Zeitraum von mehreren Jahren in Häppchen zu sanieren. Einerseits wären die Investitionen dann nicht mit einem Schlag gigantisch. Andererseits würden mit jedem kleinen Schritt Mehreinnahmen generiert. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehört zum Beispiel ein Lift, der Besucher vom Parkplatz aus hinauf zur Adlerwarte &bdquo;fliegt“. Weiter geht es um eine Neustrukturierung und Gestaltung des gesamten Außenbereichs, begehbare Volieren, eine Neugestaltung der Gastronomie, mehr Personal ...

Davor steht aber noch ein Projekt, das unmittelbar mit dem Bau von Windrädern auf der Gauseköte zusammenhängt. Zwar gibt es keine direkte Verknüpfung mit dem Sanierungsbedarf und baulichen Maßnahmen auf der Adlerwarte, und es gibt aktuell keine wissenschaftlichen Daten darüber, ob sich Greifvögel und Windkraftwerke miteinander vertragen. Würde sich aber der Windradbau zum Beispiel negativ auf die Adlerwarte auswirken, stünde zumindest die Frage im Raum, ob und welche Sanierungen überhaupt sinnvoll und machbar wären. Und weil unklar ist, ob die Adlerwarte möglicherweise sogar in ihrer Existenz bedroht sein könnte, hat die Stadt sich auch erbeten: Für alle Windkraft-Projekte sollen die Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Adlerwarte berücksichtigt werden.

Windräder und Greifvögel Das ist ein Wunsch, ein Appell, mehr nicht - aber immerhin. Hintergrund ist: Die Politik hatte letztes Jahr im Kontext mit dem unstrittig nötigen Ausbau der Adlerwarte auch ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben. Es soll klären: Kommen Greifvögel der Adlerwarte mit den Windrädern klar - oder werden sie negativ in ihrem Verhalten beeinflusst oder sogar gefährdet? Da ein solches an Greifen bislang einmalig ist und immer mehr Windräder gebaut werden, haben viele andere Städte, Gemeinden und Kommunen sowie Einrichtungen wie das Max-Planck-Institut ebenfalls Interesse an den Detmolder Ergebnissen.

Zur Erhebung von Daten über das Flugverhalten der Vögel werden diese mit Sendern ausgestattet. &bdquo;Die Besenderung der Vögel zu Ortungszwecken findet weiterhin statt“, erklärt Daniela Lang. Auch dieses Projekt könne die Attraktivität der Adlerwarte steigern, weil man mittels der Sender die Flüge der Vögel &bdquo;live“ am Monitor werde verfolgen können.

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