Detmold. Nächstes Kapitel im Schlagabtausch rund um die Windkraft auf der Gauseköte: Der Fördervereinsvorsitzende der Adlerwarte Berlebeck, Klaus Hansen, hat zur jüngsten Erklärung des Detmolder Bürgermeisters Frank Hilker und des Detmolder Stadtrats zur Windrad-Debatte auf der Gauseköte Stellung genommen.
In seiner neuesten Pressemitteilung erklärte Hansen: „Die Rolle als Fördervereinsvorsitzender der Adlerwarte Berlebeck umfasst viele Aufgaben, an vorderster Stelle aber den gewissenhaften und universellen Schutz des wertvollen Tierbestandes, den wir im Eigentum des Fördervereins haben. Ich nehme die mir übertragenen Aufgaben sehr ernst und kann nicht nachvollziehen, wie man es mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann, Windkraftanlagen im ausgewiesenen Bereich zum Schutz der Natur auf der Gauseköte anzusiedeln, die nachweislich dort nicht vorgesehen sind.“ Windkraftanlagen, die auf der Gauseköte die Natur störten, schädigten und eine nachweislich massive Gefahr für die Greifvögel der Adlerwarte Berlebeck bedeuteten.
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Aus Hansens Sicht gebe es geeignete, ausgewiesene Windenergie-Vorrangflächen, die für diese Windkraftanlagen genutzt werden könnten und für die genannten Greifvögel keine Gefahr darstellen: „Hier deutlich die Sachlage zu benennen, nichts zu beschönigen und meine Meinung zur Gefährdung der Greifvögel durch die Windkraftanlagen auf der Gauseköte mitzuteilen, ist mein Recht, welches ich aus der Meinungsfreiheit herleite und meine Pflicht, die ich aus meiner mir übertragenen Aufgabe als Vorsitzender des Fördervereins Adlerwarte Berlebeck wahrnehme“, teilt er mit.
Hansen sieht rechtswidriges Verhalten

Und weiter: „Im Gegenteil dazu steht das rechtswidrige Verhalten des Bürgermeisters Hilker, der sein ihm demokratisch übertragenes Amt als Bürgermeister missbraucht hat. Es gehört ausdrücklich nicht zu den Kompetenzen des Bürgermeisters, eine Missbilligung der anderslautenden Meinung eines Bürgers, auch nicht eines Fördervereinsvorsitzenden, im Rahmen einer Ratssitzung öffentlich zu postulieren.“ Hilker habe abergerade das getan. Er habe mit seiner diesbezüglichen Erklärung und der umgehenden Abstimmung darüber in der Stadtratssitzung am 3. April suggeriert, dass er und der Stadtrat die Befugnis dafür hätten, eine Rüge an einen Bürger auszusprechen. „Damit hat Bürgermeister Hilker sein Amt als Bürgermeister missbraucht.“
Hansen, CDU-Landtagsabgeordneter, ist der Meinung, Hilker hätte seine entsprechenden Kompetenzen als Bürgermeister kennen müssen. „Hat er in Kenntnis der diesbezüglich fehlenden Kompetenz trotzdem gehandelt? Dann hat er das Amt als Bürgermeister bewusst missbraucht. Es hat den Anschein, dass der Bürgermeister mit seinem Verhalten bewusst vom eigentlichen Sachverhalt ablenken möchte, indem er den Fokus bewusst auf Nebenschauplätze lenkt.“
Das war passiert: Nach scharfer Kritik des Fördervereinsvorsitzenden Klaus Hansen an Justiz und Fürstenhaus im Bezug auf die geplanten Windräder auf der Gauseköte hatten Bürgermeister Frank Hilker und die Mehrheit des Stadtrates in einer gemeinsamen Erklärung zur Rückkehr der Sachlichkeit in der Debatte aufgefordert. Sie distanzierten sich deutlich von Hansens Aussagen, nannten die Vorwürfe gegen das Fürstenhaus „verunglimpfend und beschädigend“ sahen einen „erheblichen Schaden für Detmold und die Region“.