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Völkeraustausch

Lippischen Ghana Tage in Detmolder Kirche stellen das Thema Kleidung in den Fokus

Detmold. Die vierten Lippischen Ghanatage stehen unter dem Motto „Kleider machen Leute“. Sie finden vom Donnerstag, 22. Mai bis, Sonntag, 25. Mai, in der Detmolder Christuskirche statt.

Unter dem Begriff „Gerechtigkeit“ sei Kleidung in den Beziehungen zwischen Europa und dem globalen Süden ein wichtiges Thema. „Baumwollen und andere Kleidungsstoffe kommen zum Beispiel aus Ghana und Togo“, schreibt die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-West in einer Pressemitteilung. „Sie werden irgendwo in Asien verarbeitet und kommen dann in unsere Läden. Sie sind oft preisgünstig, weil sich ungerechte Arbeitsbedingungen oder gar Kinderarbeit dahinter verbirgt.“ Ghana sei der größte Abnehmer von Secondhand-Kleidung aus Deutschland. „Viele Tausende Tonnen überschwemmen den Markt in Ghana und zerstören als Billigprodukte dann den heimischen Markt.“

Über die Partnerschaften der Lippischen Landeskirche zu den evangelischen Kirchen in Ghana und Togo konnten für zwei Veranstaltungen Fachleute aus Ghana herangezogen werden.

Stoff statt Plastik

Zur Auftaktveranstaltung am Donnerstag ist Bismark Osiakwa aus Accra, der Hauptstadt Ghanas zu Gast. Er ist Mitarbeiter im „No plastic movement“ – vergleichbar mit der Aktion „Jute statt Plastik“. Als Initiative hat er vor sechs Jahren mit einer Schneiderei bedruckte Stofftaschen auf den Markt gebracht. Die sollen eine Alternative zu den in Ghana allgegenwärtigen Plastikbeuteln sein, die zur Regenzeit die Kanalisation verstopften und zu Überschwemmungen führten. Die Idee „Reusable bags“ sei ein Erfolg.

Außerdem hat er sein Land auf der letzten Weltklimakonferenz in Dubai 2023 mit vertreten. Er wird in einem Workshop von seinen Erfahrungen und seiner Arbeit berichten unter der Überschrift: „Upcycling und Recycling von Kleidung in Ghana“. Die Veranstaltung in der Detmolder Christuskirche beginnt um 18.30 Uhr.

Am Freitag ist die Expertin Melody Ampeh zu Gast. Sie ist ausgebildete Schneiderin aus Nkwanta, Ghana und lebt seit August 2024 als Süd-Nord-Freiwillige in Detmold. Sie hat eine ghanaisch-deutsche Modenschau vorbereitet, in der sie Kleidungstraditionen beider Kulturen verbindet. Dafür hat sie für fünf Menschen aus der ghanaischen Gemeinde genäht und für fünf Menschen aus dem Seniorenkreis der Gemeinde. Die Modenschau beginnt um 18.30 Uhr in der Detmolder Christuskirche. Anschließend gibt es ein einfaches ghanaisches Abendessen.

Konzert und Gottesdienst

Das Programm wird mit einem Konzert in Christuskirche abgerundet. Es gibt Gesang und Percussion zum Hören und Tanzen mit der Gruppe „Mama Afrika“. Die Kölner Band „Mama Afrika“ wurde 1987 von Papa Malick Diouf im Senegal gegründet. „Heute gehört „Mama Afrika“ zu den schillerndsten Percussion-Gruppen in ganz Deutschland“, schreibt die Gemeinde.

Das Konzert beginnt am Samstag, 18.30 Uhr in der Detmolder Christuskirche. Der Eine-Welt-Laden Alavanyo stellt Getränke und verkauft Waren aus Togo und Ghana.

Auch der Gottesdienst der Ev. Studierendengemeinde am Sonntag nimmt das Thema „Kleider machen Leute“ auf. Beginn ist um 17 Uhr in der Detmolder Christuskirche

Die vierten Lippischen Ghana- und Togotage werden ermöglicht durch die Unterstützung von Brot für die Welt, dem Katholischen Fonds, Engagement Global, der Lippischen Landeskirche und der Norddeutschen Mission.

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