Kontrollen in Lippe: Polizei will 2025 härter durchgreifen

Kreis Lippe (tib). Menschen, die auf zwei Rädern unterwegs sind, müssen in Lippe in den kommenden Monaten damit rechnen, häufiger kontrolliert zu werden. Nach Worten der Direktionsleiterin Verkehr, Julia Breitenstein, soll ein Schwerpunkt der hiesigen Polizeibeamten im Jahr 2025 sein, die Sicherheit von Fahrrad-, Motorrad und E-Scooter-Fahrern zu erhöhen. Sicher vor Bußgeldern sollten sich die Autofahrer aber auch nicht wähnen – sie sind laut Breitenstein die Kehrseite der Medaille, wenn es um die Gesundheit von Radfahrern & Co. geht.

Das hat am Donnerstag eine Kontrollaktion an der Hans-Hinrichs-Straße in Detmold gezeigt. An der Ausfallstraße in Richtung Hiddesen haben die Polizisten darauf geachtet, ob Autofahrer sich an ein erst im Jahr 2020 bundesweit eingeführtes Verkehrsschild halten: Es verbietet auf Höhe der Querungshilfe an der Hans-Hinrichs-Straße das Überholen von Zweirädern, weil zwischen Bordstein und Verkehrsinsel nicht genug Platz ist. &bdquo;1,50 Meter innerorts und zwei Meter außerorts sind Minimum, um Radfahrer zu passieren“, weiß Direktionschefin Breitenstein.

Fast kein Tag ohne Unfall Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern stehen bei der lippischen Polizei im Fokus, weil sie in der Unfallstatistik seit Jahren immer häufiger auftauchen – und oft auch mit schweren Verletzungen. So vergeht in Detmold laut Yannick Thelaner, Sprecher der lippischen Polizeibehörde, kaum ein Tag, ohne dass ein Radfahrer bei einem Unfall zumindest leicht verletzt wird. Viele glimpfliche Karambolagen schafften es nicht einmal mehr in den täglichen Pressedienst seiner Behörde.

Den landesweiten Trend will die Polizei laut Julia Breitenstein brechen und möglichst umkehren. Mit verstärkten Kontrollen sowohl von Auto-, als auch Zweiradfahrern selbst. Natürlich stünden dabei, wie bei einer Aktion vor vier Wochen, auch Hobbyfahrer auf schnellen oder frisierten Motorrädern im Fokus, versichert die Direktionsleiterin. Denn: Davon seien, ebenso wie bei E-Bikes und E-Scootern, mehr unterwegs als noch vor wenigen Jahren. Mehr Verkehrsteilnehmer bedeuteten meist eben auch mehr Unfälle.

70 Euro und ein Punkt in Flensburg Die Baustellen für die Polizei sind dabei vielfältig: Zu schnelle Motorradfahrer auf kurvigen Strecken ohne Schutzkleidung, E-Scooter-Fahrer ohne (nicht vorgeschriebenen) Helm und auf Gehwegen, Radfahrer, die als &bdquo;Geisterfahrer“ auf der falschen Seite führen – und nicht zuletzt rücksichtslose Autofahrer, die durch Schneiden oder beim Abbiegen schwächere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen.

Auch wenn die Polizei natürlich an 365 Tagen im Jahr und 24/7 unterwegs sei, werde diese Präsenz 2025 noch verstärkt, macht Breitenstein keinen Hehl aus dem Masterplan 2025. Dabei drohten empfindliche Strafen: Wer beispielsweise Donnerstag an der Hinrichs-Straße das Überholverbot missachtete, war mit 70 Euro plus Verwaltungsgebühr plus Punkt in Flensburg dabei. Ein Jugendlicher, der mit dem E-Scooter auf dem Gehweg fuhr, wurde um 15 Euro Taschengeld erleichtert.

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