Familiendrama auf der Bühne: Theatergruppe in Detmold sucht Mitspieler

Detmold. Für eine Lese-Inszenierung werden drei theaterbegeisterte Akteure gesucht. Der Titel des Stücks lautet: &bdquo;Collateralis – einen Vater haben dagegen sehr“ und spielt auf das bekannte Sprichwort von Wilhelm Busch an: &bdquo;Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“ Damit wird die Bedeutung verantwortungsvoller Vaterschaft gegenüber der rein biologischen Abstammung hervorgehoben.

Es geht um die Inszenierung eines Dramas mit juristischem Beziehungsrahmen. Das Stück trägt eine tiefreichende Botschaft, denn es greift ein gesellschaftliches Tabu auf. Jurist Jens Gnisa (62), Vorsitzender des Vereins Ressource Detmold und Leiter des Amtsgerichts Bielefeld, hat die wahre Begebenheit eines fesselnden Familiendramas literarisch verarbeitet, die ihn während seiner Amtszeit als Familienrichter beschäftigte. &bdquo;Die Justiz hat damals den Rechtsanspruch nach bestem Wissen verhandelt, die menschliche Dimension kam mir jedoch zu kurz“, sagt Gnisa. Das habe ihn motiviert, den Fall in einem Drama aufzuarbeiten. &bdquo;Die Personen wurden natürlich so verfremdet, dass sich niemand wiedererkennen kann.“ Für den Autor, der bereits mehrere Sachbücher veröffentlicht hat, ist es das erste Drama. Der Schritt vom Sachbuch zum Bühnenstoff sei durch das Bedürfnis entstanden, als Richter das Erlebte zu verarbeiten.

Ein dunkles Geheimnis Im Mittelpunkt steht ein dunkles Familiengeheimnis, das eine ganze Familie vor eine Zerreißprobe stellt. Da Gnisa Jurist und kein Theatermann ist, wandte er sich an den erfahrenen Regisseur, Bühnencoach und Autor Reiner Woop. Der gebürtige Detmolder brennt seit über 40 Jahren fürs Theater, schreibt selbst Komödien und Dramen und möchte die Begeisterung für das Theaterspiel weitergeben. &bdquo;Ich war sofort von dem Stück begeistert und habe es sprachlich bearbeitet. Inhalt und Dramaturgie sind geblieben, nur der Ausdruck wurde der Alltagssprache angepasst“, erklärt Woop.

Ein vollwertiges Bühnenstück wäre jedoch zu aufwendig. &bdquo;Wir haben uns daher für eine szenische Lesung entschieden, die ja ebenfalls eine Form des Theaters ist.“ Wichtig sei, dass die Akteure die Emotionen spürbar machen – das könne man trainieren. Bühnen- und Leseerfahrung sei dabei keineswegs ein Hindernis. &bdquo;Auch wenn es keine Profischauspieler sind, die Arbeit, die wir leisten, unterscheidet sich kaum von der Arbeit der Profis“, so Woop.

Premiere im Festsaal Die Premiere soll im kommenden Jahr im Festsaal der Ressource gefeiert werden. Ein kleines Bühnenbild, eine Geräuschkulisse und Musikeinspielungen werden die Lesung begleiten. Das Stück hat eine Länge von 90 Minuten und gliedert sich in neun Szenenbilder, die von einem Kommentator dramaturgisch übergeleitet werden.

Nun sind jedoch drei Mitglieder der ursprünglich elfköpfigen Theatergruppe durch Krankheit und Umzug ausgefallen. Gesucht werden:

Ein Mann (40 bis 60 Jahre) für die Rolle des Onkels – eine lebensfrohe Figur mit verborgener Vergangenheit, die im Stück aufgedeckt wird.

Zwei Personen (ab 30 Jahren) für kleinere Rollen mit geringem Textanteil als Anwälte bei der Gerichtsverhandlung, die am Ende steht.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, entscheidend ist die Freude am Theaterspiel. Proben finden montags um 19 Uhr in der Ressource, Allee 11, in Detmold statt. Interessenten können sich direkt bei Regisseur Reiner Woop unter Tel. 0173-8311383 melden.

Familiendrama auf der Bühne: Theatergruppe in Detmold sucht Mitspieler

Bielefelder Richter bringt in Detmold echten Fall auf die Bühne

Detmolder Autor taucht in die Zeit der Kreuzzüge ein

Warten im Dopingraum, Handballer als Weltfußballer: Lockerer Sport-Talk in Detmold

Stromkabeldiebstahl von Detmolder Baustelle

Einbruch in Imbisswagen in Detmold

Detmolder Radfahrer bei Überholmanöver schwer verletzt