Papierkamp Vorzeigeprojekte für energieeffiziente Gebäudesanierung

Dörentrup. Es geht um 72 Häuser, überwiegend Ein- und Zwei-Familien-Häuser ähnlicher Bauweise. Die meisten Gebäude sind älter als 50 Jahre, größtenteils wenig saniert und mit eher hohem Energieverlust. Deshalb ist das Quartier um den Papierkamp ausgewählt worden, um zum Vorzeigeprojekt für energieeffiziente Gebäudesanierung zu werden. Dörentrups Klimamanager Thomas Großmann möchte mehrere Infoveranstaltungen und einen kostenfreien Thermografie-Spaziergang anbieten.

&bdquo;Wie können wir die Menschen dazu bewegen, ihre Gebäude energieeffizient zu gestalten?", bringt Großmann das Vorhaben des Quartierskonzeptes auf den Punkt. Seit September 2019 ist der 24-Jährige als Klimamanager für die Gemeinde Dörentrup und die Stadt Barntrup im Einsatz . Das Quartier in Dörentrup umfasst die Straßen Auf dem Papierkamp, Krumme Straße, Grenzstraße, An der Niedermühle sowie Teile der Hauptstraße und des Schwelentruper Wegs.

&bdquo;Dachsanierungen, Außenwanddämmungen, neue Fenster, Solarenergie, Beratung für ein E-Auto", zählt der Klimamanager auf. &bdquo;Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Energieeinsparung zu bewirken." Und diese Möglichkeiten möchte er den Bürgern näherbringen. Den Auftakt zum Projekt machte bereits eine Infoveranstaltung im Oktober 2019, zu der alle Anwohner des Quartiers eingeladen waren. &bdquo;Die Bürger haben sich darüber informiert, wie und was am Haus verbessert werden kann", weiß Thomas Großmann. Nun sollen weitere Infotermine folgen. Dazu wurde ein Fragebogen an die Anwohner verschickt. &bdquo;Wir möchten genau wissen, wo die Bedarfe und Interessen liegen."

"Thermografie-Spaziergang" als Angebot Auf dem Fragebogen können sich die Bürger des Papierkamps außerdem für einen &bdquo;Thermografie-Spaziergang" anmelden. Hausbesitzer können dabei Wärmeschwachstellen an ihren Häusern sichtbar machen lassen. &bdquo;Mit einem Energieberater gehen wir von Haus zu Haus und nehmen diese genau unter die Lupe", sagt er. Die Teilnehmer bekommen anschließend erste Wärmebild-Aufnahmen kostenfrei zugeschickt. Sie sollen einen ersten Anstoß geben, am Eigentum tätig zu werden, wie der Klimamanager erklärt.

Doch nicht nur, ob Energie entweicht, sondern auch, woher sie kommt, spielt eine Rolle. In dem Quartier wäre eine Versorgung mit Fernwärme möglich, stellt Markus Herbst fest. Er ist Masterplanmanager des Kreises. Der Masterplan &bdquo;100 Prozent Klimaschutz" begleitet Thomas Großmann bei seiner Arbeit. Die Grundschule Hillentrup, das Freibad und die Mehrzweckhalle werden bereits mit Wärme aus der Biogasanlage Oelentrup versorgt. Der Betreiber habe verlauten lassen, er könne noch Energie abgeben. &bdquo;Wenn das gesamte Papierkamp-Quartier einen Fernwärmeanschluss möchte, wäre es denkbar, das Quartier darauf auszurichten", sagt der Masterplanmanager. Sofern das mit der Infrastruktur sowie Leitungen und Erdgasnetzen vereinbar sei. Es gebe aber keinen Anschlusszwang, jeder Hausbesitzer entscheide selbst, wie er heizen möchte.

Thomas Großmann und Markus Herbst informieren über die Vermittlung von Energieberatern und Dienstleistern, über Finanzierungs- und Förderprogramme.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.alt-bau-neu.de/kreis-lippe . Der Klimamanager der Gemeinde Dörentrup ist unter Tel. (05265) 7391242 zu erreichen.

Der Masterplan Am Bundesförderprogramm &bdquo;Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" nehmen bundesweit 22 Kommunen teil. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent und den Endenergieverbrauch um die Hälfte zu reduzieren, wie Masterplanmanager Markus Herbst vom Kreis Lippe erklärt. Damit das gelingt, sollen unter anderem mehr Häuser saniert werden. Dazu dient auch das Quartierskonzept &bdquo;Papierkamp", das zum Vorzeigeprojekt werden soll. &bdquo;In Oerlinghausen, Horn-Bad Meinberg und Blomberg gibt es ebenfalls solche Quartierskonzepte", sagt Herbst. Der Masterplan sei auch Grund für die Einstellung von Klimamanagern in den Kommunen gewesen, um eben solche Konzepte zu betreuen.

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