Dörentrups Rathaus bleibt in CDU-Hand

Dörentrup . Die Anspannung von Wochen und Monaten scheint von Friso Veldink abzufallen, als um kurz nach 20 Uhr das Ergebnis des letzten Stimmbezirks eintrifft: Die Briefwähler haben zwar mit knapper Mehrheit für Michaela Lehnert gestimmt. Doch das Gesamtergebnis kann das nicht mehr drehen: CDU-Kandidat Veldink gewinnt die Stichwahl mit 54,3 Prozent. Lehnert kommt auf 45,7 Prozent – mehr, als viele erwartet hatten.

&bdquo;Ich hatte mir den Sieg erhofft", sagt Veldink, stößt im Bürgerhaus mit seiner Frau Tina an und nimmt Glückwünsche entgegen. &bdquo;Alle haben gesagt: Bei der Stichwahl wird alles auf Null gesetzt", sagt der künftige Bürgermeister. Der Agrar-Ingenieur tritt die Nachfolge von Friedrich Ehlert an. Den Erfolg habe die Teamarbeit der CDU gesichert, sagt der 49-Jährige – und als Teamplayer wolle er weitermachen. &bdquo;Die Finanzen müssen Priorität haben, sonst wird alles andere schwierig", verspricht er Kontinuität.

276 Stimmen mehr Sonntagabend feiert die CDU aber erst mal das Ergebnis in den Humfelder Reiterstuben. &bdquo;Die zwei Wochen Verlängerung hätten nicht sein müssen", sagt CDU-Fraktionschef Rainer Fornefeld mit Blick auf die Stichwahl und gibt zu verstehen, dass der Wahlkampf durchaus kräftezehrend war. Genauso wie sicherlich der Wahlabend gestern: Knapp 40 Minuten nach Schließung der Wahllokale liegen die Ergebnisse aus 13 der 14 Stimmbezirke vor, Veldink liegt mit 57 zu 43 Prozent vorn. Doch er warnt: &bdquo;Erst muss die Briefwahl ausgezählt sein. Das sind mehr als 1.000 Stimmen."

Und bis eben dieses letzte Ergebnis vorliegt, dauert es – bis nach 20 Uhr. Am Ende schrumpft Veldinks Vorsprung etwas, aber er hat 276 Stimmen mehr. &bdquo;So was aus dem Stand zu schaffen, ist schon beachtlich", heißt es aus Lehnerts Unterstützerkreis. Ihr Ergebnis sieht die 56-jährige Verwaltungswirtin als &bdquo;Signal" an die Parteien vor Ort - &bdquo;für mehr Offenheit und Transparenz". Über ihre persönliche Zukunft sagt die Geschäftsbereichsleiterin beim Kommunalen Rechenzentrum: &bdquo;Meine Mitarbeiter feiern, dass ich bleibe."

Auf Nummer sicher Ein Kommentar von Jens Rademacher

Mit Friso Veldink haben die Dörentruper denjenigen zum Bürgermeister gewählt, der am ehesten für die Fortsetzung des erfolgreichen Kurses von Friedrich Ehlert steht, für solide Finanzen und die Entwicklung des Zentrums also. Wartet also eine leichte Aufgabe auf Veldink? Sicherlich nicht. Hier weiterzumachen, geht am besten im Team – wie er es angekündigt hat. Und: Ehlert konnte seine Ziele und den Weg dorthin stets gut erklären.

Veldink ist hier ebenfalls ein glückliches Händchen zu wünschen, zumal viele ein deutlicheres Ergebnis erwartet hatten. Michaela Lehnerts Erfolg lässt aufhorchen: Sie hatte den Ausbau des Internets und der Transparenz vorn in ihrem Programm. Auch der neue Bürgermeister wird diese Themen nicht vernachlässigen können. Ob die anfängliche Veldink-Wahlempfehlung aus den Reihen der Grünen irgendwem genützt oder geschadet hat, spielte gestern Abend keine Rolle mehr. Mit ihrem Votum für Veldink haben die Wähler für &bdquo;Weiter so" gestimmt – wenn auch weniger deutlich als erwartet.

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