Dörentrup. Mit einem symbolischen Druck auf den Startbuzzer hat der aktuelle Breitbandausbau in Dörentrup vorerst ein Ende gefunden. 1.127 Dörentruper Haushalte können damit vielfach Geschwindigkeiten von 50 Mbit und mehr buchen. Um die Arbeiten vor Ort hatte sich der Beverunger Anbieter Sewikom gekümmert. Er bekam dafür eine öffentliche Förderung. Eine insgesamt 27 Kilometer lange Glasfasertrasse versorgt nun Bega, Betzen, Hillentrup, Humfeld, Neuenkamp, Schwelentrup, Spork und Wendlinghausen, die zuvor als unterversorgt galten. Teils wurden nur kleine Teile, sogenannte weiße Flecken, erschlossen. Auch das Gewerbegebiet Farmbeck wurde ans Glasfaserkabel angeschlossen. Unterm Strich ist nach Angaben des Kreises Lippe für 470 Haushaltsadressen eine Mindestgeschwindigkeit von 50 Mbit pro Sekunde im Download garantiert, 706 können 100 Mbit oder mehr buchen. 14 Firmenadressen im Gewerbegebiet Farmbeck können einen Glasfaseranschluss mit Downloadraten zwischen 300 und 2000 Mbit bekommen. „Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist heute eine der wichtigen Grundlagen in unserem täglichen Leben. Mit dem jetzigen Ausbau ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung erfolgt", sagte Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink beim offiziellen Startschuss in Wendlinghausen. Ausbau lief nicht ruckelfrei In die Wege geleitet hatte der Kreis Lippe das Vorhaben im Jahr 2017. Allerdings lief der Ausbau nicht so glatt wie geplant. So konnte zum Beispiel der mit dem ersten Spatenstich festgelegte Fertigstellungstermin – der Mai 2021 – nicht eingehalten werden. Allem voran erschwerte die Coronapandemie den Dialog mit den Bürgern, hieß es. Gerade als es um das Verlegen der Glasfasertrasse durch Privatgelände ging, sei dies ein besonderes Problem gewesen, hieß es beim Termin. Außerdem stellte sich heraus, dass die Planungsgrundlage fehlerhaft war: Im sogenannten Breitbandatlas wichen die für Dörentrup eingetragenen Daten von den tatsächlichen Gegebenheiten ab. Auch die Kommunikation zwischen der Sewikom und der Gemeinde Dörentrup sorgte während der Bauarbeiten für Schwierigkeiten. Bereits im November 2020 kritisierte Bürgermeister Veldink die Informationspolitik des Unternehmens gegenüber dem Dörentruper Rat (die LZ berichtete). Jetzt, mit dem Ende der Arbeiten, zogen die Verantwortlichen trotzdem ein positives Fazit. „Der Abschluss des Projektes bedeutet einen großen Fortschritt für die Lebensqualität der Menschen hier", resümierte Landrat Dr. Axel Lehmann. Um einen schnellen Internetanschluss in den erwähnten Bereichen zu bekommen, müssen sich Interessenten an die Sewikom wenden. Firmenchef Kai-Timo Wilke bot an, „in Absprache mit den örtlichen kommunalen Vertretern auch lokale Informationsveranstaltungen" anzubieten.