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Dörentruper Kita-Kinder freuen sich über tierischen Dauergast "Bailey"

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Dauergast in der Johanniter-Kita „Gipfelstürmer: Tabea Langer mit ihrem Therapiehund „Bailey". - © Johanniter Lippe-Höxter
Dauergast in der Johanniter-Kita „Gipfelstürmer: Tabea Langer mit ihrem Therapiehund „Bailey". (© Johanniter Lippe-Höxter)

Dörentrup. Auf den Hund gekommen ist die Johanniter-Kita Gipfelstürmer in Dörentrup. Denn Erzieherin Tabea Langer bringt regelmäßig ihren ausgebildeten Therapiehund „Bailey" mit zur Arbeit – und das sorgt für große Freude bei den Kita-Kindern und dem gesamten Team, heißt es in einer Mitteilung der Johanniter-Unfall-Hilfe.

„Bailey" ist eine fünfjährige Australian-Shepherd-Hündin, die zusammen mit ihrem Frauchen eine Ausbildung beim Deutschen Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleithunde absolviert hat.

An drei Tagen die Woche ist „Bailey" nun in der reinen U3-Kita mehr als nur ein Gast und ganz für die Kleinsten da: Ob Streicheln, Kuscheln oder Spielen – die Hündin ist bei jedem Spaß dabei und spendet bei Bedarf auch Trost, so dass jede Träne schnell wieder trocknet. Für Tabea Langer ist die Arbeit mit ihrem Hund eine Herzensangelegenheit: „Ich habe in den sozialen Medien viel von Therapiehunden gehört und fand die Idee dahinter sehr schön. So habe ich mich entschieden, die Ausbildung zum Therapie- und Behindertenbegleithunde-Team zu machen und es bis heute nicht bereut."

Therapiehündin „Bailey" bringt noch eine Zusatzqualifikation mit, denn Frauchen Tabea Langer hat ihr viele Tricks und Kunststücke beigebracht. - © Johanniter Lippe-Höxter
Therapiehündin „Bailey" bringt noch eine Zusatzqualifikation mit, denn Frauchen Tabea Langer hat ihr viele Tricks und Kunststücke beigebracht. (© Johanniter Lippe-Höxter)

10 Monate Ausbildung

Über zehn Monate erstreckte sich die Ausbildung von Mensch und Hund. „Zu Anfang der Ausbildung musste Bailey einen Wesenstest machen", berichtet Langer. „Dabei wurde geprüft, wie der Hund auf verschiedene Reize reagiert, zum Beispiel auf Geschrei, eine Menschengruppe oder, wenn Menschen den Hund bedrängen. Zusätzlich mussten Bailey und ich einen Team-Eignungstest bestehen.

Dabei ging es um die Orientierung von Bailey zu mir und wie gut sie auf mich hört." Nur mit bestandenen Prüfungen ist eine Zulassung zur Ausbildung möglich. Wer mit seinem Hund die Ausbildung zum Therapie- und Behindertenbegleithunde-Team machen möchte, sollte einen kontaktfreundlichen und offenen Hund besitzen, heißt es. Eine hohe Frustrationstoleranz und viel Geduld seien ein Muss. Zudem sollte der Hund auch gerne mit Kindern in Kontakt treten.

Wenn „Bailey" mit in den Kindergarten kommt, geht Langer schon sehr früh morgens mit ihr spazieren, damit sie sich etwas austoben kann. Im Kindergarten ist sie momentan einfach nur dabei. Sie läuft mit den Kindern durch die Kita-Gruppe, lässt sich streicheln oder legt sich mitten zwischen das Spielzeug. Bei den Mahlzeiten liegt „Bailey" auf ihrer Decke, damit die Kinder in Ruhe essen können.

Arbeit in Teilzeit

Sie hat eine „Teilzeitstelle" und wird mittags abgeholt, denn ein ganzer Tag im Kindergarten bedeute auch für einen ausgebildeten Therapiehund sehr viel Arbeit und Stress. Nachmittags muss die Hündin daher schlafen und die erlebten Reize des Vormittags verarbeiten. Abends steht noch ein kleiner Spaziergang auf der Agenda und danach ist der Tag für „Bailey" beendet.

„Momentan ist Bailey ausschließlich in unserer Kita Gipfelstürmer tätig. Sie muss sich erst an das Berufsleben gewöhnen, daher lasse ich es langsam angehen", erzählt Tabea Langer. „Bailey" kann prinzipiell aber auch in anderen Kitas, Schulen oder Senioreneinrichtungen zum Einsatz kommen.

Die Hündin kann in vielen Bereichen helfen und verschiedene Krankheitsbilder therapieren – von bettlägerigen Senioren über Autismus-Spektrum-Störung bis hin zur Traumata-Bewältigung. „Bei Bettlägerigen kann Bailey sich einfach neben das Bett setzen oder mit hineinlegen. Wichtig ist, dass die Menschen ihre Nähe spüren und jemand da ist, den sie streicheln können", so Tabea Langer.

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