Abriss der Ex-Gaststätte „Zur Krone“ in Spork? Verwaltung kann sich Wohnprojekt vorstellen

Dörentrup-Spork. Den Menschen in der Region ein attraktives Lebensumfeld bieten: Das ist das Ziel des Projektes &bdquo;Urban Land“ aus dem Infrastrukturprogramm Regionale 2022. Auch die Gemeinde Dörentrup ist daran beteiligt. Sie beschäftigt sich zusammen mit anderen Kommunen unter anderem mit dem Wohnen auf dem Land. Zunächst sollten am Hellweg in Humfeld alternative Wohnformen abseits der klassischen Einfamilienhaus-Siedlung realisiert werden, doch für dieses Grundstück hat sich, wie berichtet , ein Investor gefunden, der dort ein anderes Vorhaben verwirklichen will. Jetzt hat das Planungsbüro &bdquo;De zwarte Hond“ aus Köln im Haupt- und Finanzausschuss ein Konzept für das Grundstück der ehemaligen Gaststätte &bdquo;Zur Krone“ in Spork vorgestellt.

Vor mehreren Jahren hatte Dieter Blattgerste die Gaststätte &bdquo;Zur Krone“ zugemacht. Sie war ein zentraler Treffpunkt im Dorf, heißt es in der Verwaltungsvorlage, und soll auch in Zukunft ein &bdquo;Ort der Gemeinschaft“ sein. Wie das Gelände entwickelt werden könnte, das haben sich die Planer, die Verwaltung und Blattgerste bei einem Termin vor Ort angeschaut, sagte Bürgermeister Friso Veldink. Er betonte: &bdquo;Das ist nur ein Entwurf. Er könnte auch auf andere Flächen übertragen werden.“ Letztendlich könne Blattgerste mit seinem Grundstück natürlich machen, was er wolle.

&bdquo;Erhalt ist nur etwas für Liebhaber“ Das Gasthaus besteht aus mehreren Teilen: dem großen Festsaal mit angegliederter Großküche, der Gaststätte mit Theke, Vereinsraum und Wohnhaus darüber sowie der großen Diele im Fachwerkhaus. &bdquo;Wir haben uns mit unterschiedlichen Szenarien beschäftigt. Der Festsaal ist am schlechtesten umnutzbar. Wenn wir nur ihn zurückbauen, haben wir einen hohen Sanierungsaufwand und Probleme bei der Grundstückserschließung“, sagte Niklas Gröhl von &bdquo;De zwarte Hond“.

Nur das Bauernhaus mit Deele zu erhalten, sei denkbar, aber &bdquo;konzeptionell anspruchsvoll“ und &bdquo;nur etwas für Liebhaber“. Eine wirkliche Chance für neue Nutzungs- und Wohntypologien sieht der Experte lediglich bei einem Komplettabriss. Zwar gehe dann der historische Bezug verloren, dafür ergebe sich ein hohes Maß an Flexibilität. &bdquo;Nur so kann wirtschaftlich Wohnraum geschaffen werden“, machte Gröhl deutlich.

Gemeinsame Räume Und wie sieht dieser aus? &bdquo;Eine klassische Wohnraumordnung wird immer mehr hinterfragt“, meint der Planer. Wohnungen werden multifunktional, sind spätestens seit der Pandemie auch Arbeitsplatz. &bdquo;Sharing spielt eine immer größere Rolle, beispielsweise beim Gästezimmer, das sich mehrere Familien teilen, damit es nicht den Großteil des Jahres leersteht“, so Gröhl. Und der Wunsch nach Gemeinschaft werde immer größer, weil die Gesellschaft vereinsame. Das alles soll in einer nachhaltigen und ressourcenschonen Bauweise realisiert werden, die sich in die Umgebung einfügt. &bdquo;Dabei spielen Geschossigkeit und Barrierefreiheit eine Rolle“, sagt der Experte.

Und natürlich geht es auch um den Bedarf vor Ort. Zur Zielgruppe gehören laut Gröhl Kleinfamilien, die erst einmal sparen wollen oder müssen und eine kleine Wohnung suchen; Singles und junge Paare, die eine kleine Wohnung mit großem Arbeitsplatz suchen; Patchwork-Familien, die 80 bis 90 Quadratmeter große Wohnungen mit großem Wohnzimmer und Kinderzimmern brauchen; sowie Senioren-Paare, die oft auf der Suche nach kompakten Wohnungen sind, die weniger Arbeit im Alltag verursachen.

Drei unterschiedliche Gebäude Bei den Überlegungen herausgekommen sind drei Gebäude, die bei der Anordnung einen gemeinsamen Hof ergeben. Zur Straße hin befinden sich eine eingeschossige Gemeinschaftsscheune für Veranstaltungen und Feiern (auch von außerhalb) sowie kopfseitig ein Haus mit acht Wohneinheiten und Laubengang. Zurückliegend gibt es ein dreigeschossiges Haus mit 18 Wohnungen - überwiegend für Familien. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. Außerdem gibt es einen Parkplatz mit 20 Stellplätzen und einen Gemeinschaftsgarten.

CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Fornefeld fand die Grundidee toll, aber die Anzahl der Parkplätze zu gering. &bdquo;Es braucht mindestens einen pro Wohnung.“ Dem widersprach Grünen-Fraktionschef Volker Althoff: &bdquo;Es braucht nur 20 Parkplätze. Ich finde es wichtig, Begegnungsräume zu schaffen, und finde den Vorschlag daher sehr zukunftsweisend.“ Dem schloss sich Grünen-Ratsfrau Annegret Färber an: &bdquo;Für neue Bürger brauchen wir attraktive und innovative Wohnkonzepte.“

Bürgermeister Veldink kündigte an, dass die Verwaltung und Planungsbüro nun weiter an dem Konzept feilen werden und dabei auch darüber diskutieren werden, ob solch ein Quartierswohnprojekt auf diesem oder einem anderen Grundstück umgesetzt werden soll.

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