Neue Gebühren in Dörentrup: Was teurer wird und was günstiger

Dörentrup. In seiner letzten Sitzung des Jahres hat der Rat in Dörentrup zahlreiche Gebührenänderungen jeweils einstimmig beschlossen. Die LZ erklärt, wo es für die Bürger teurer wird und wo es finanzielle Entlastungen gibt. Insgesamt blicken Politik und Verwaltung auf einen soliden Haushalt.

Der Vorteil für die Dörentruper: anders als andere nordlippische Kommunen wird Dörentrup die Grundsteuer zum nächsten Jahr nicht erhöhen - noch nicht, wie CDU-Chef Rainer Fornefeld angesichts der bundesweiten Grundsteuerreform zu bedenken gibt. Beim Abwasser können sich Bürger sogar auf eine Erstattung freuen, die bei einem Vier-Personen-Haushalt rund 60 Euro ausmacht.

Zahlenwerke einstimmig verabschiedet Gebührensatzungen und -kalkulationen waren das große Thema der Haupt- und Finanzausschuss-Sitzung, die der Ratssitzung mit letztendlichem Beschluss vorausging. Friedhofsgebühren, Abfallgebühren, Wasser- und Abwassergebühren und zu guter Letzt die Hebesatzung für die Grundsteuer wurden, nachdem die Verwaltung jeweils umfangreiche Zahlenwerke vorgelegt hatte, einstimmig beschlossen.

Bei den Friedhofsgebühren wird es trotz Unterdeckung von rund 95.000 Euro in diesem und erwarteten rund 50.000 Euro im nächsten Jahr keine Gebührenerhöhung geben. Besonders defizitär sind die Friedhofskapellen und Leichenkammern, die immer weniger in Anspruch genommen werden, weil Bestatter diese Dienstleistung anbieten. Auch für die Sarg- und Reihengräber werden nach Kalkulation der Verwaltung deutlich niedrigere Gebühren erhoben als erforderlich wären. Eigentlich müssten die Gebühren aufgrund dessen &bdquo;erheblich angehoben werden“, so Bürgermeister Friso Veldink. Aber Politik und Verwaltung entschieden sich dagegen.

Kleine finanzielle Entlastung Eine kleine finanzielle Entlastung erwartet die Dörentruper Bürger bei den Abfallgebühren. Der Preis sinkt um einen Cent pro Kilogramm. Auch die Grundgebühr wird günstiger.

Beim Frischwasser verzeichnet die Gemeinde ein Plus von rund 7000 Euro, das laut Beschluss in die Gebührenkalkulation einfließen wird. Im nächsten Jahr wird das Trinkwasser für die Dörentruper geringfügig teurer. Der Kubikmeterpreis wird um zehn Cent auf 1,43 Euro netto angehoben. Die Grundgebühr bleibt unverändert.

Ein erhebliches Plus von knapp 122.000 Euro verzeichnet Dörentrup bei seinen Abwassergebühren des Jahres 2021. Auf Nachfragen der Politik zu den Gründen für diesen hohen Überschuss erklärte Veldink, dass ein erhöhter Wasserverbrauch von knapp 400.000 Kubikmetern gegenüber den rund 300.000 kalkulierten der hoch angesetzte Preis zu dieser Überdeckung geführt habe. Die Dörentruper zahlten rund einen Euro zu viel pro Kubikmeter. Dieser Betrag wird gedrittelt und bei den Abwassergebühren für die Jahre 2024, 2025 und 2026 berücksichtigt.

Abwasserpreis sinkt auf 3,07 Euro Eine finanzielle Entlastung für die Bürger bringt auch ein Gerichtsurteil zur Abwasserberechnung. Entsprechend müssen jetzt die Gebührenkalkulationen für 2023 und auch rückwirkend für 2022 angepasst werden. Die zu erwartende Überdeckung wird mit 0,40 Euro pro Kubikmeter nach einstimmigem Ratsbeschluss mit der ersten Abschlagszahlung im Februar verrechnet. Für das folgende Jahr sinkt der Abwasserpreis auf 3,07 Euro pro Kubikmeter.

Ein schwieriges Thema war der Hebesatz der Grundsteuer. Hier hatte es zuvor den Versuch aller vier nordlippischen Kommunen gegeben, sich auf eine einheitliche Erhöhung zu einigen. Dies ist aber bereits in mehreren Gemeinden nach politischem Willen gescheitert. Auch Dörentrup wird ausscheren, denn &bdquo;wir erwarten für den Haushalt kein schlechteres Ergebnis“, so Veldink. Aus Sicht der Gemeinde sei es daher nicht notwendig, die Grundsteuer, die neben der Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle einer Kommune sei, zu erhöhen. &bdquo;Es gibt derzeit keinen finanziellen Grund zur Anhebung. Wir können uns mit dieser Thematik im nächsten Jahr nochmals beschäftigen“, so Veldink. Die Politik stimmte einstimmig zu. Allerdings, so CDU-Chef Forneveld, &bdquo;wird die Grundsteuerreform den Schritt zur Anhebung der Hebesätze künftig zwangsläufig bedingen“.

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