Auch die neuen Masten für die Landeseisenbahn Lippe sind nun historisch

Extertal-Asmissen. Maulschlüssel, Schrauber, Flex und dazu die &bdquo;großen Werkzeuge" wie Zwei-Wege-Bagger, Lok, Flachwagen und Turm-Triebwagen: Wenn Raphael Kahlert, Frank Muth und Adrian Fahrenkamp von der Landeseisenbahn Lippe ihren &bdquo;Urlaubs-Koffer" packen, dann bedeutet das Arbeit an der historischen Eisenbahn. Rund 1000 ehrenamtliche Stunden haben die Eisenbahn-Fans in ihr neuestes Projekt gesteckt: die Fahrleitung. Dabei haben sie 15 neue Masten für die Oberleitung entlang der Strecke Bösingfeld-Alverdissen aufgestellt – damit die historische Elektro-Lok auch weiter Strom bekommt.

Rechtzeitig zum Saisonbeginn Ende März wurden die Arbeiten fertig. Zur Finanzierung nutzte der Verein den Fördertopf &bdquo;Verkehrshistorisches Kulturgut" des NRW-Heimatministeriums (die LZ berichtete). Knapp 100.000 Euro flossen zur Landeseisenbahn, 44.000 Euro brachte der Verein unter anderem mit Ehrenamtsstunden selbst auf. Denn die Masten, an denen die Fahrleitung für die Elektrolok hängt, sind in die Jahre gekommen. &bdquo;Wir sprechen hier über den Fahrzustand aus dem Jahr 1927 und eine auch bereits 40 Jahre alte Lackierung der Masten", betont Projektkoordinator und Lokführer-Azubi Raphael Kahlert. Er zeigt, wie an einem alten, nun stillgelegten Eisenmast in der Nähe von Gut Ullenhausen der Zahn der Zeit genagt hat.

Nur historische Masten Neben diesem haben die Aktiven einen neuen Mast für den Schwenkausleger installiert, an dem die Oberleitung befestigt ist. Aber einfach abbauen und neue Masten aufstellen – das kam für die Museumsbahner nicht in Frage. &bdquo;Wir haben bei uns zuvor eingelagerte alte Masten sandstrahlen und neu lackieren lassen", beschreibt Kahlert das Vorgehen, das in einer Art &bdquo;Ringaustausch" auch noch auf etwa 40 weitere Masten wartet. Auch die nun stillgelegten Eisengestelle kommen nicht einfach auf den Schrottplatz, sondern werden abgebaut und repariert.

Etwa 30 Ehrenamtliche gehören laut Kahlert zu den Aktiven, die sich stets um die Instandhaltung der Strecke und den Betrieb kümmern. Das Trio Kahlert/Muth/Fahrenkamp kümmerte sich im Dauereinsatz eine Woche lang um letzte Installationsarbeiten. Dabei war es nicht so einfach, die richtigen Standorte für die neuen Masten zu finden: &bdquo;Man muss die Masten in einem exakt berechneten Zick-Zack-Kurs aufstellen, damit die Fahrleitung auf der etwa 80 Zentimeter breiten Abnehmer-Schiene sicher hin- und her wandern kann und immer guten Kontakt hat", weiß Kahlert. Für die nun anstehenden Saison-Eröffnungsfahrten ist damit alles gerüstet.

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