Aus vier Fraktionen werden sechs im Extertaler Rat

Extertal. Freude bei den einen, gedrückte Stimmung bei den anderen: Am &bdquo;Tag danach“ müssen alle Fraktionen die Ergebnisse erst einmal realisieren. Im neuen Rat, der Anfang November das erste Mal zusammen trifft, sind sechs Parteien und Wählergruppen vertreten – zwei mehr als bislang. Das Rennen um den Chefposten im Rathaus ist noch nicht entschieden: Am 27. September treten Frank Meier (Zukunft Extertal, 36,5 Prozent) und Christian Sauter (FDP, 27 Prozent) noch einmal gegeneinander an. Die amtierende Bürgermeisterin Monika Rehmert (SPD) verpasst mit 16,3 Prozent eine weitere Amtszeit.

SPD und CDU müssen herbe Verluste einstecken Die SPD ist einer der Verlierer in Extertal. Nur 14,9 Prozent der Stimmen konnte sie erringen, hat das Ergebnis von 2014 (32,3 Prozent) mehr als halbiert. &bdquo;Ein enttäuschendes Ergebnis“, kommentiert Fraktionschef Karl-Heinz Sievert. &bdquo;Wir müssen das erst einmal in Ruhe analysieren.“ Da mit den Grünen und Zukunft Extertal zwei neue Fraktionen im zukünftigen Rat vertreten seien, sei dies zu Lasten der anderen gegangen. Statt neun Sitzen wie bisher hat die SPD nur noch vier Vertreter im Gemeinderat, keiner davon laut Sievert direkt gewählt. Über die Liste ziehen unter anderem Sievert selbst sowie Monika Rehmert ein.

Ebenfalls gedrückte Stimmung bei der CDU: Auch sie hat mit 17,9 Prozent ordentlich verloren (2014: 29,6 Prozent). &bdquo;Immerhin sind wir noch zweitstärkste Fraktion“, versucht Fraktionsvorsitzender Maik Schlicht etwas Positives zu sehen. Doch das Ergebnis sei &bdquo;ernüchternd, wir können damit nicht zufrieden sein“. Schlicht, bei der Bürgermeisterwahl mit 11,5 Prozent auf Platz vier gelandet, ist über seinen Listenplatz im neuen Rat, zwei Kandidaten seien direkt gewählt worden. Insgesamt verbucht die CDU fünf Plätze.

"Der Bürger ist der Arbeitgeber" Die FDP konnte ihr Ergebnis mit 15 Prozent halten, Christian Sauter geht in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt. &bdquo;Ein super Ergebnis, wir sind durch die Bank zufrieden“, freut sich Fraktionschef Jannik Rehmsmeier. &bdquo;Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit, verpflichtet uns aber auch für die kommenden Jahre.“ Vier Sitze haben die Liberalen geholt, Rehmsmeier zieht über die Liste ein, Sauter hat seinen Wahlkreis direkt gewonnen.

Ebenfalls vier Sitze belegt die Unabhängige Wählergemeinschaft Extertal (UWE), zwei davon als Direktmandat (Manfred Stoller und Norbert Ließ) – auch, wenn sie mit 13,8 Prozent der Stimmen etwa sieben Prozent verloren hat. &bdquo;Es hätte besser sein können“, kommentiert Fraktionsvorsitzender Manfred Stoller. Der Bürger sei der Arbeitgeber, man müsse nun sehen, wo Schnittmengen liegen. Durch die sechs Fraktionen könne es schwieriger werden, Mehrheiten zu erzielen.

Zwei neue Fraktionen Neu dabei sind die Grünen mit 7,1 Prozent und zwei Sitzen im Rat. &bdquo;Das Ergebnis hatten wir so auch angepeilt“, zeigt sich Carsten Thomas, Sprecher der Ortsgruppe, zufrieden. Schließlich gebe es den Ortsverband Extertal erst seit etwa einem Jahr. Bislang habe es im Rat zu wenig Meinungsfindung gegeben. Das solle sich nun ändern.

Gewinner der Wahl ist Zukunft Extertal. Mit 31,4 Prozent und neun Sitzen – alle direkt gewonnen – zieht die Wählergruppe erstmals in den Gemeinderat ein, Frank Meier geht in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt. Ein beachtliches Ergebnis, mit dem sie nicht gerechnet haben, sagt Vize-Vorsitzender Christoph Bebermeier. &bdquo;Wir sind angetreten, um anzupacken und Vorschläge umzusetzen.“ Die Wähler hätten das honoriert, nun müsse man anfangen, zu gestalten. Doch das gehe nur gemeinsam: &bdquo;Wir sind allen anderen Fraktionen gegenüber aufgeschlossen und gesprächsbereit“, betont Vorsitzender Markus Marcinczyk.

Und in einem sind sich bereits alle einig: Die gestiegene Wahlbeteiligung von 59,5 Prozent (2014: 50,7 Prozent) sei sehr erfreulich.

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