Gelbe Schleife signalisiert: Abstand halten

Extertal-Bösingfeld. In der Pandemie ist die Aufforderung &bdquo;Bitte Abstand halten" das Gebot der Stunde – zumindest unter Menschen. Doch auch viele Hunde benötigen aus ganz anderen Gründen individuellen Freiraum. Um anderen Hundehaltern schon von fern anzuzeigen, dass der eigene Hund keinen engen Kontakt wünscht, wurde 2012 in Schweden die Kampagne &bdquo;Gulahund" ins Leben gerufen. Mittlerweile ist sie auch in Nordlippe angekommen.

In Nordlippe wird das Projekt von Marketing Extertal unterstützt. Dies geht auf ein Anliegen einer Bürgerin aus Bösingfeld zurück. Sie hatte angeregt, an einer beliebten &bdquo;Hunderunde" ein Hinweisschild aufzustellen, das darauf hinweist, dass die Vierbeiner anzuleinen sind, wenn ein anderer Hund entgegenkommt. Diesem Wunsch kam der Marketingverein nach und recherchierte darüber hinaus, welche Initiativen es bereits in diesem Bereich gibt.

Nicht jedem Tier gefällt das Dabei stieß Geschäftsstellenleiterin Julia Stein auf die &bdquo;Gelbe Hunde"-Kampagne. &bdquo;Bei uns in Extertal gibt es über 250 Kilometer gekennzeichnete Wanderwege. Und natürlich sind im Wanderurlaub auch zunehmend die Familienmitglieder mit Fell dabei", erläutert der Vorsitzende des Marketingvereins, Hans Böhm. Häufig sei zu beobachten, dass Menschen, die auf einen Hund treffen, das Tier gleich ungefragt streicheln. Ebenso stürmen fremde Vierbeiner oft sofort auf einen Artgenossen zu, um ihn zu begrüßen oder um zu spielen. Nicht jedem Tier gefällt das.

Deshalb kontaktierte Julia Stein die Initiatorin des Programms für Deutschland, Ramona Noack. Ihr Verein &bdquo;Gelber Hund und Freunde" stellte daraufhin das Layout für Infotafeln sowie Flyer kostenlos zur Verfügung. &bdquo;Der Verein Marketing Extertal installierte auf den Wanderwegen bereits zehn Schilder mit der Botschaft des Respektes. Das ist eine super Idee, weil die Kampagne dadurch nicht nur regional bekannter wird, sondern die Touristen diese Informationen auch mit nach Hause nehmen", ist Julia Stein überzeugt. Zukünftig sollen noch mehr Hinweistafeln auf weiteren Gassi-Geh-Wegen folgen.

"Schleifen und Halstücher sind eine gute optische Hilfe"

Unterstützt wird das Programm vor Ort auch von Svenja Büchter aus Linderbruch. Sie ist seit 2017 als Hundegesundheitstrainerin tätig. Bei ihrer Arbeit mit Hunden informiert sie die Halter über die Initiative und das Bedürfnis vieler Hunde nach Abstand. &bdquo;Gelber Hund Germany ist eine tolle Initiative. Nicht jeder Hund ist gesund und darf zu anderen Hunden. Es gibt so viele Gründe, warum ein fremder Hund nicht einfach so auf einen anderen zustürmen sollte. Die gelben Schleifen und Halstücher sind deshalb eine gute optische Hilfe."

Aus Erfahrung weiß Büchter, dass es zahllose Ursachen haben kann, warum ein Hund seine Ruhe braucht. &bdquo;Er kann krank sein, vielleicht auch ansteckend. Eventuell befindet er sich in der Reha oder ist einfach nur sehr alt. Der Hund könnte auch in der Ausbildung sein, etwa zum Therapiehund, oder einfach im täglichen Training." Möglicherweise kommt das Tier auch aus dem Tierschutz und hat vor seiner Umgebung noch Angst, zählt sie weitere Gründe auf, teilweise hätten Hunde schlechte Erfahrungen gemacht und benötigen daher einfach mehr Freiraum.

Gelb gekennzeichnete Hunde signalisieren für alle deutlich: &bdquo;Bitte Abstand halten." Svenja Büchter hofft, dass sich die &bdquo;Gelbe Hunde"-Kampagne weltweit verbreitet. Das wäre endlich mal eine positive &bdquo;Pandemie".

Weitere Informationen zu der Kampagne gibt es auf www.gelber-hund-und-freunde.de und www.gulahund.de. Auch Marketing Extertal gibt gerne weitere Informationen.

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