Corona-Krise und Kultur: Das Tor der Burg Sternberg bleibt noch geschlossen

Extertal-Linderhofe . Wenig Platz, wenig Chancen. So könnte man die Formel für Kulturtermine während der Coronavirus-Pandemie zusammenfassen. Viel Platz, große Chancen? Das wird noch zu beantworten sein. Auf der Burg Sternberg in Extertal verfügt der Landesverband in jedem Fall über reichlich Räume – Abstand halten ist also möglich. Frank Jendreck ist seit Jahren der Mann für die Organisation vor Ort.

Herr Jendreck, wie viele Zimmer und Säle stehen auf der Burg zur Verfügung?

Frank Jendreck: Das hängt von der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung ab. Momentan ist die Burg komplett geschlossen. Im Normalbetrieb gibt es vier Veranstaltungsräume zwischen 65 und 150 Quadratmetern. Dazu zehn Mehrbettzimmer und zwei Werkstatträume .

Kann überall &bdquo;gebucht" werden oder lassen Lüftungs- und Raumkonzepte das nicht zu?

Jendreck: Die Größe und die Zusammensetzung der Gruppen definiert die Anforderungen an die Räume und deren Nutzung. Für &bdquo;Infektionsgemeinschaften" wie Schulklassen gelten andere Regeln als für Trauungen oder Führungen.

Harfenkonzerte oder Kettensägenseminar – was ist wahrscheinlicher, wenn wir ans Frühjahr denken?

Jendreck: Das Seminar &bdquo;Schnitzen mit der Motorkettensäge" findet mit beschränkter Teilnehmerzahl im Wesentlichen unter freiem Himmel statt. Das Harfenkonzert kann nur in geschlossenen Räumen wirklich genossen werden, deshalb ist das Konzert unwahrscheinlicher. Für alle öffentlichen Veranstaltungen gibt es Hygienekonzepte, die beim Ordnungsamt der Gemeinde Extertal vorgelegt werden.

Hat seit Oktober 2020 überhaupt etwas auf der Burg stattgefunden?

Jendreck: Bis zum Eintritt der verschärften Maßnahmen am 31. Oktober war die Burg relativ gut besucht: die Kulturscouts besuchten Kursangebote, die Musikschule Minden übernachtete, etliche Paare wurden standesamtlich getraut, die VHS lehrte und der Workshop &bdquo;Schnitzen mit der Motorkettensäge" fand auch statt.

Wie lange ist schon alles dicht?

Jendreck: Ab November mussten alle Kurse und Veranstaltungen abgesagt werde. Seit dem 13. Dezember ist das Burgtor geschlossen.

Immer wieder gab es Debatten um das Objekt. Beschäftigt man sich im Landesverband mit einem Verkauf?

Jendreck: Ich bin sicher, dass man sich beim Landesverband mit allen Möglichkeiten der Nutzung intensiv auseinandersetzt. Ebenso sicher bin ich jedoch, dass der Landesverband seine Verantwortung für die Bürger in Lippe weiterhin in hervorragender Art und Weise weiterführen wird und Lösungen findet, die sich für alle Nutzer der Burg positiv auswirken.

Sie sind seit Jahren eine Mischung aus Blockwart und Kulturkoordinator. Haben Sie selbst in den vergangenen Monaten alleine die Stellung gehalten?

Jendreck: Den Blockwart lass ich Ihnen nicht durchgehen. Außerdem habe ich in den letzten Monaten nicht alleine die Stellung halten müssen. Burkhardt Edler, zuständig für private Vermietungen, ist eine echte Verstärkung, ebenso Walter Waidosch, der sich auf seine Geigenbauwerkstatt konzentriert hat. Dazu die Restauratoren Eckard Deichsel vom Weserrenaissance-Museum und Klaus Martius vom Germanischen Nationalmuseum, die uns unterstützt haben.

Wann werden Sie das rot-weiße Trassierband wieder abnehmen?

Jendreck: So bald es entsprechend der Vorgaben möglich und sicher ist, wird auch die Burg umgehend der Öffentlichkeit zugänglich sein.

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