Leader soll den Bossenteich in Bösingfeld wiederbeleben

Extertal-Bösingfeld. Die Leader-Region Nordlippe erhält zusätzliches Geld in Höhe von 260.000 Euro für die laufende Förderperiode – weil nicht abgerufene Mittel zurückgeflossen sind. Geht es nach Bürgermeister Frank Meier, wird nun die Gemeinde Extertal mit zwei konkreten Projekten Flagge zeigen, um Mittel zu erhalten. Auf der Agenda steht die Wiederbelebung des Bossenteiches im Ortszentrum von Bösingfeld und eine LED-Beleuchtung für den neuen Kunstrasenplatz am Hackemack. Denn aus Sicht von Frank Meier hat Extertal in den vergangenen Jahren &bdquo;am wenigsten vom Leader-Topf profitiert".

Der Bossenteich Eine &bdquo;Hausnummer" ist denn auch die Wiederbelebung des am Südhagenweg gelegenen Bossenteichs. Der ehemalige Bösingfelder Arzt Dr. Hugo Bosse machte aus einem Tümpel vor ungefähr 100 Jahren den Teich, der sich sich aus dem Südhagenbach speist. Seinerzeit muss er noch viel Wasser geführt haben, denn – so Bösingfeld-Kenner Hermann Haack – &bdquo;Dr. Bosse hat die Anlage sehr pfiffig ausgeführt und auf der etwa 300 Meter langen Zuleitung vom Bach zum Teich Abzweige für die Bewässerung der Hausgärten eingebaut". Wo einst noch Wasser übrig war für Kartoffeln, Erbsen & Co., läuft der Bossenteich aktuell bereits seit mehreren Jahren im Sommer weitestgehend trocken.

&bdquo;Vertrocknetes Schilf, im Grunde lediglich eine Erdmulde – das ist kein schöner Anblick", befindet Detlef Korf (Zukunft Extertal), stellvertretender Bauausschuss-Vorsitzender, zumal der Teich ein kleiner Dorfmittelpunkt sei und ein Fußweg am Teich vorbeiführe. Über Jahre habe man bereits unterschiedliche Ansätze probiert, um der Ursache für die Wasserknappheit auf den Grund zu gehen – darunter eine Kanalbefahrung und die Untersuchung des Teichabflusses auf Dichtigkeit. &bdquo;Ohne Ergebnis", erklärt Korf.

Vor kurzem gab es eine Ortsbegehung mit Sven Herzog vom Bauamt der Gemeinde sowie mit Bauhofleiter Holger Schmieding und drei Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins Bösingfeld. Jetzt glaubt man, die Ursache für die Wasserknappheit genau zu kennen: Es scheint ein Rohr an der Brücke der Hummerbrucher Straße durch Bewuchs eingebrochen zu sein. Damit ist der so wichtige &bdquo;Bypass" zur Speisung des Teiches mit Bachwasser gestört. Es droht eine umfangreiche Sanierung. Dafür erarbeitet derzeit der Heimat- und Verkehrsverein Bösingfeld mit seinem Vorsitzenden Fred Piechnik und seinem Vorgänger Hermann Haack ein Konzept.

Zwei Lösungsvarianten zeichnen sich für die beiden Planer ab: einen neuen Bypass am Südhagenweg entlang zu bauen oder mit einer Brunnenbohrung direkt am Teich das Grundwasser anzuzapfen. Mitte dieses Monats sollen erste Pläne auf dem Tisch liegen und mit Politik und Verwaltung abgestimmt werden. Das Ziel ist neben der Teichsanierung ein Lückenschluss zwischen Nordhagen, dem Park mit Potenzial und dem Südhagen. Dazu müsste der Südhagenweg saniert werden. Er könnte dann zusammen mit dem Weg um den Bossenteich Teil eines Wegenetzes um Bösingfeld werden. Dafür wären allerdings weitere Fördermittel beispielsweise aus der Städtebauförderung notwendig.

Der Sportplatz

Das zweite Projekt, das Extertal ins Rennen um das zusätzliche Leader-Geld schicken möchte, ist die LED-Beleuchtung des Sportplatzes. Sie wird etwa 30.000 Euro kosten. Große Überraschungen im Hinblick auf die Kosten seien hier nicht zu erwarten, denn &bdquo;der Sportplatz wurde extra seitlich versetzt, um die bestehenden Lichtmasten weiter verwenden zu können", erläutert der stellvertretende Bauausschuss-Vorsitzende Korf.

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