Honigernte fällt mager aus

Extertal . Die sechs Bienenvölker von Imker Heino Rinne aus Rott waren dieses Jahr zwar wieder fleißig, haben jedoch nur eine unterdurchschnittliche Honigernte eingebracht. &bdquo;Offizielle Statistiken für unsere Extertaler Imker gibt es zwar nicht, aber ich schätze, dass wir rund ein Drittel weniger Ertrag hatten", so Rinne. Geschuldet sei dies vor allem der Nässe im Frühjahr.

Zum Teil hätten er und seine Imkerkollegen die erste Tracht – so die Bezeichnung der Honigernte – nicht selbst verwerten können, sondern an ihre Bienenvölker verfüttern müssen. Dennoch denkt keiner der örtlichen Imker ans Aufgeben. &bdquo;Wir sind mit durchschnittlich fünf Völkern alle Hobby-Imker und müssen von dem Honigertrag nicht unseren Lebensunterhalt bestreiten", sagt Rinne froh.

Wetter des Frühjahrs bereitet Probleme Das nasse und verhältnismäßig kühle Frühjahr bereitete den Imkern gleich zwei Probleme. &bdquo;Bienen fliegen erst ab 13 Grad Celsius. Bei Regen fliegen sie auch nicht", erläutert Rinne. Daher sei die Frühtracht &bdquo;sehr mäßig" ausgefallen. Den Honig, den die Bienen in den wenigen Schönwetter-Phasen sammelten, hätten sie selbst verbraucht. Zudem hatte der Frühjahrshonig ein Qualitätsproblem. &bdquo;In unserem Honig sind maximal 18 Prozent Wassergehalt erlaubt", erläutert der Hobby-Imker. Das sei Vorschrift weil bei einem höheren Wassergehalt die Gefahr der Gärung größer sei. Der Honig wäre in dem Fall verdorben. &bdquo;Dieses Jahr hatten wir oftmals Ernten mit um die 18 Prozent Wassergehalt. Einige Imker haben daher den Honig verfüttert, weil es zu riskant war, ihn im Glas zu verkaufen."

Im Anschluss an das Frühjahr gab es dann eine eilige Zeit für die Tiere. &bdquo;Wir hatten eine Aneinanderreihung von Blühphasen. Die Obst- und die Rapsblüte waren fast zeitgleich", beschreibt Heino Rinne. Üblicherweise brächten die Extertaler Hobby-Imker zwei Trachten ein: Die Frühtracht von März bis Ende April und die Spättracht von Juni bis August. &bdquo;Bei einem guten Standort kann man auch ein drittes Mal eine Art Sommertracht schleudern. Aber da ist das Angebot an geeigneten Flächen auch im Extertal sehr beschränkt", bedauert Rinne.

Konstruktives Miteinander mit der Landwirtschaft Aus Sicht des Imkers könne es mehr Ackerrand- und Blühstreifen geben sowie Obstbäume an den Straßen. Auch einige Lindenalleen – wichtige Futterquellen für Bienen – seien der Motorsäge zum Opfer gefallen. Rinne erinnert sich an &bdquo;seine" Baumreihe in Almena Richtung Turnhalle, die vor einigen Jahren fiel. &bdquo;Linden haben ja leider den Ruf, dass ihre Blüten klebrig sind. Das stört die Anwohner, die darunter parken oder spazieren gehen."

Im Großen und Ganzen ist Rinne aber mit den örtlichen Bedingungen zufrieden. &bdquo;Wir hatten in diesem und letzten Jahr keine Verluste durch Spritzunfälle. Das Miteinander funktioniert hier wunderbar mit der Landwirtschaft. Es ist natürlich immer Potenzial nach oben vorhanden", so Rinne, der gleichzeitig einen weit verbreiteten Irrtum zum Bienensterben im Zusammenhang mit der Landwirtschaft aufklärt: &bdquo;Das Bienensterben betrifft nicht unsere Bienen, die wir Imker halten, sondern die Wildbienen."

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