Das Freibad in Bösingfeld sorgt seit 60 Jahren für Abkühlung

Extertal-Bösingfeld. Als eines der landschaftlich schönsten wird das Freibad Bösingfeld-Asmissen auf seiner Homepage beschrieben. Und wer einmal da war, wird wohl bestätigen können: Die idyllische Lage hat durchaus ihren Reiz. Seit 60 Jahren zieht das Freibad Jung und Alt aus Extertal und Umgebung an. Doch die Zeiten waren nicht immer einfach. Als Anfang der 1990er Jahre überlegt wird, wegen finanzieller Schwierigkeiten das Bad nicht mehr zu beheizen, gründet sich schließlich aus einer Bürgerinitiative heraus 1994 der Freibadverein Bösingfeld-Asmissen. Stefan Dubbert ist seit mehr als 20 Jahren Vorsitzender und wirft zum Jubiläum einen Blick zurück.

Dafür hat er gemeinsam mit der Gemeinde ein wenig im Archiv geforscht und herausgefunden, dass Anfang der 1960er Jahre, als der Plan zur Errichtung eines Freibades gefasst war, zunächst ein 50 Meter-Becken sowie ein Sprungturm gebaut wurden. Auf der Wiese zwischen den damals noch eigenständigen Gemeinden Bösingfeld und Asmissen entstand außerdem ein separates Planschbecken. Pünktlich zum Beginn der Saison 1962 wurde das Bad dann offiziell eingeweiht und entwickelte sich schnell zum Anziehungspunkt für Groß und Klein. Viele Kinder haben hier sogar das Schwimmen gelernt.

Wasser wird per Solar geheizt Dank der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer und Spendengelder konnten in den vergangenen Jahren viele Stellen des Bades renoviert, Toiletten und Umkleidekabinen sowie eine Wasserdurchströmung erneuert werden, berichtet Stefan Dubbert. Besonders stolz ist er auf die Solaranlage, die für die Beckenbeheizung sorgt. "Das macht sich natürlich vor allem jetzt bezahlt, wo Gas immer knapper und teurer wird", sagt der Vorsitzende. "Sie führt aber auch dazu, dass das Wasser manchmal 18 und manchmal 27 Grad hat, je nachdem, wie viel die Sonne geschienen hat. Letzteres ist natürlich keine wirkliche Abkühlung mehr."

Neben dem Bau der oberen Terrasse mit einem Strandbereich und Beachvolleyball-Feld ist im Planschbecken auch ein Spielgerät für Kleinkinder errichtet worden, in das die Vereinsgemeinschaft Bösingfeld investiert hat. "Zum Glück haben wir auch viele Handwerker im Verein, die bei anfallenden Arbeiten tatkräftig unterstützen", sagt Stefan Dubbert. Ungefähr 350 Mitglieder habe der Freibadverein, der Vorstand besteht neben Dubbert aus Ingo Milewski als zweitem Vorsitzenden, Kassenwart Olaf Lücke, Schriftführerin Petra Deppe und Britta Hansmeier, die für die Pressearbeit zuständig ist.

Starke Besucherzahlen Daneben gehören natürlich auch Schwimmmeister Marcus Riesmeier sowie die Mitarbeiter an der Kasse und der Euwatec, die die Vor- und Nachbereitungen der Saison übernimmt, zum Team, betont Stefan Dubbert. "Ohne sie ist ein reibungsloser Ablauf nicht möglich." Den Kiosk betreiben seit vergangenem Jahr Claudia Drauschke und Frank Drachenberg vom Vereinsheim des TSV Bösingfeld "Auszeit" direkt gegenüber. Die beliebten Freibad-Pommes sind also gesichert. "Wir haben das eine Zeit lang selbst gemacht, das wurde aber zu viel", erklärt der Vorsitzende, der hauptberuflich einen Malerbetrieb leitet.

"Das ist auch der Grund, warum ich damals in den Freibadverein eingetreten bin", sagt Stefan Dubbert. "Wegen meiner Selbstständigkeit konnten wir selten in den Urlaub fahren. Dennoch wollte ich meinen Kindern natürlich immer schöne Sommerferien bereiten und habe deshalb angefangen, mich zu engagieren, damit das Bad erhalten und attraktiv bleibt."

Und attraktiv ist das Bad durchaus, wie auch die Besucherzahlen an den heißen Tagen im Juli zeigen. Rund 700 Menschen hätten die Mitarbeiter während der tropischen Hitze an einem Tag gezählt, berichtet Stefan Dubbert. Auch sonst sei er mit der Saison, die Mitte Mai gestartet ist, bisher sehr zufrieden, vor allem nach dem vergangenen zwei Pandemie-Sommern. Während der Freibadverein regelmäßig sein Wein- und das Glühweinfest anbietet, wünscht sich der Vorsitzende aber vor allem junge Familien mit Ideen, die Lust haben, sich zu engagieren. "Dann könnten wir vielleicht auch mal ein Kinderfest anbieten." Aber auch so findet er: "Das Freibad Bösingfeld ist eines der schönsten in der Region."

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