Gemeinde Extertal will Mensa-Neubau vorantreiben

Extertal-Bösingfeld. Ein Umbau der Mensa in der Grundschule Bösingfeld - er erscheint den Politikern notwendig. Hintergrund ist das Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter. Es beinhaltet nämlich die stufenweise Einführung eines Anspruchs auf ganztägige Förderung - auch für Grundschulkinder.

Ab August 2026 sollen zunächst die I-Dötze - alle Kinder der ersten Klassen - einen Anspruch darauf haben, ganztägig betreut zu werden. Dieses Recht soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, damit ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassen 1 bis 4 ganztägig gefördert wird.

Mit Blick auf den neuen OGS-Rechtsanspruch hat der Kreis Lippe in Absprache mit den lippischen Kommunen vor anderthalb Jahren eine Befragung durchgeführt. Ziel war es, die Eltern der Kinder, die seinerzeit den Kindergarten und die Eingangsklassen der Grundschule besuchten, zu befragen, ob sie 2026 einen OGS-Platz nutzen werden. Das bejahten rund zwei Drittel der Extertaler Eltern.

Immer mehr Eltern wollen eine Betreuung

Dieses Ergebnis könne zunächst als Grundlage für die aktuellen politischen Beratungen in Betracht gezogen werden. Perspektivisch sollte aus Sicht der Verwaltung allerdings eher von einer höheren Nachfragequote ausgegangen werden, nämlich von bis zu 80 Prozent, erläuterte Fachbereichsleiter Marco Wallenstein in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Schule, Soziales und Sport.

Die Kapazitäten in der OGS Bösingfeld seien mit den derzeitigen Belegungszahlen faktisch erschöpft: aktuell fast 90 Kinder. 2029/2030 müsse in Bösingfeld mit bis zu 200 Grundschülern mit Betreuungsanspruch gerechnet werden; dazu kämen 100 in Silixen. Der beengte Platz im Untergeschoss des Hauptgebäudes lasse nicht zu, &bdquo;eine angemessene pädagogische Betreuung zu gewährleisten“. Nachmittags müssten die Erzieherinnen bereits in Klassenräume der Grundschule ausweichen.

Umbau der Schulmensa

Auch kleine Mägen haben großen Hunger. Der lasse einen Umbau der Schulmensa im Untergeschoss ratsam erscheinen. Das könnte sich aber durchaus kontraproduktiv auswirken, gab Wallenstein zu bedenken, da ein Ausbau nur auf Kosten der pädagogischen Raumnutzung zu haben wäre. Darüber seien sich OGS- und Grundschulleitung sowie der AWO-Kreisverband als OGS-Träger einig. Doch &bdquo;Neubau statt Umbau“ sei nicht zum Schnäppchenpreis zu haben: 1,7 Millionen Euro findet man als geschätzte Gesamtkosten bereits im Haushalt 2024 eingeplant.

Wallenstein präsentierte auch gleich erste funktionale Planungsentwürfe. Doch er lieferte den Politikern kein komplett fertiges Konzept mit ab. Die Weiterentwicklung von vor allem &bdquo;rhythmisierten Ganztagskonzepten“, räumlichen Anforderungen für multifunktionale Nutzungen und &bdquo;kreative Ideen hinsichtlich von Ausstattung und Fachkräfteakquise“ müssten auf jeden Fall nun folgen.

Der Ausschuss beugte sich einstimmig den aufgezeigten Notwendigkeiten und fasste einen Grundsatzbeschluss, um den Mensa-Neubau voranzutreiben.

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