Extertal. Wer selbst einen Angehörigen pflegt, weiß: Oft stehen die eigenen Bedürfnisse hinten an, es bleibt wenig Freizeit und Sorgen bestimmen den Alltag. Da hilft es vielen, sich auszutauschen, eine Anlaufstelle zu haben und die eigenen Ängste und Bedürfnisse mit anderen zu teilen. Eine solche Anlaufstelle finden Betroffene im Werner-Blome-Haus in Bösingfeld - und das seit inzwischen immerhin zehn Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums hat Koordinatorin Adelheid Schütte Gruppenmitglieder sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Betreuungsangebots „Café Pause" in das Mehrgenerationenhaus in Silixen eingeladen, um gemeinsam auch einen Blick zurück zu werfen. Auch das „Café Pause" feiert in diesem Jahr nämlich Jubiläum. Es besteht bereits seit 15 Jahren und wird, genau wie die Selbsthilfegruppe, gut angenommen. Austausch in geschütztem Rahmen „Die Gruppe trifft sich jeden ersten Montag im Monat von 17 bis 18.30 Uhr", erzählt Adelheid Schütte, die die Leitung innehat. Elf Frauen und einen Mann begrüße sie momentan, neue Gesichter seien aber immer gerne gesehen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde habe jede und jeder die Möglichkeit, von den eigenen Erfahrungen und Problemen zu berichten oder auch einfach nur zuzuhören. Von Adelheid Schütte gibt es außerdem wertvolle Tipps zum Thema Pflege und zu allem, was dazugehört. „All das findet in einem geschützten Rahmen statt", erzählt die Leiterin. „Angehörige können sich hier Entlastung und ein wenig freie Zeit verschaffen." Auch gemeinsame Ausflüge hat die Gruppe schon unternommen: Es ging bereits ins Theater, ins Kino und ins Restaurant. Teilnehmerinnen fühlen sich gut aufgehoben Ulrike Herzog ist von Anfang an Mitglied der Gruppe und fühlt sich mit ihren Sorgen und Fragen gut aufgehoben. „Die Gruppe gibt einem Kraft und ein Stück Normalität", sagt sie. „Wir lachen auch miteinander, das tut gut." Wie Ulrike Herzog pflegt auch Brigitte Ost ihren Mann. Seit zwei Jahren komme sie regelmäßig zu den Treffen und merke immer wieder: „Man ist nicht allein." Der Austausch tue auch ihr sehr gut. Bei der Jubiläumsfeier gab es neben einer Begrüßung von Adelheid Schütte auch einige Worte von Raphael Winkler, Pflegedienstleiter der Diakonie Extertal: „Dass es die Selbsthilfegruppe auch nach zehn Jahren noch gibt, zeigt, dass sie gebraucht wird. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie hier Kraft schöpfen und mit einem Lächeln nach Hause gehen", sagte er in Richtung der Anwesenden. Bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag dann für alle gemütlich aus.