Ein Teich, ein Verein, ein Bier: Vergangenheit und Gegenwart von Nalhof

Extertal-Nalhof. Nalhof hat zwei Bushaltestellen, einen Sportplatz und einen Teich. Und seit zwölf Jahren einen Brunnenverein. Wer dazu etwas wissen möchte, ruft bei Christian Albert im Achtstückenweg an. Diese Straße zieht sich durch Nalhof und streift den Teich im Dorf. Der Teich mit einem Kühlschrank, einem Wappenbaum, einer Feuerstelle und einer Boulebahn ist fraglos Mittelpunkt von allem, mindestens von Nalhof. Und Nalhof selbst? Liegt an der Extertalstraße genau so, dass man nach Barntrup und Rinteln mit dem Auto gleich lange unterwegs ist.

Nalhof ist ein kleiner Ort zwischen großen Orten. Der Brunnenverein hält ihn zumindest ein Stück weit zusammen. Christian Albert ist der Vorsitzende dieses Vereins - und er kümmert sich. &bdquo;Es gibt einen harten Kern bei uns; ein Dutzend Leute hier im Ort.“ Albert zählt mit beiden Händen noch mal durch. Und bleibt dabei. In der Vereinsarbeit seien es überwiegend Männer, die mit anpacken. Früher habe man mal eine Frauenbeauftragte gehabt. Albert wohnt im Achtstückenweg und der gilt als &bdquo;Downtown“.

Man hilft sich &bdquo;Mönkehütte“ ist das andere Stück Welt in dem 357-Seelen-Dorf. Aber wenn es um prägende Aktionen und ein Miteinander geht, liegt &bdquo;Downtown“ klar vor &bdquo;Mönkehütte“. Albert, der Kümmerer, weiß ein Lied davon zu singen: &bdquo;Früher haben wir mal bei Festen in jeden Briefkasten Flyer gesteckt. Im Grunde ohne großes Echo. Am Ende kommen in Nalhof immer die gleichen Leute zu den Aktionen“ Auf die sei aber Verlass - man helfe sich.

Nalhof kennt die Herausforderung zwischen Globalisierung und Digitalisierung. Der Ort, an dem die meisten Menschen einfach nur vorbeifahren, tut sich mit der Einbindung jüngerer Menschen in die Vereinsarbeit genau so schwer wie Chöre oder Heimatvereine anderswo. Zum Schwimmen fahren die Nalhofer nach Laßbruch, der tägliche Einkauf geht an Bösingfeld, wer Shoppen will, sucht womöglich sein Heil in Rinteln oder Hameln.

Die Grundschule für die Kinder steht in Silixen und das Wahllokal ist im Sporthaus. &bdquo;Nalhof ist zudem geografisch der letzte Ort, der Glasfaser von der Telekom bekommt“, erwähnt Hans Böhm, über Jahrzehnte bei Extertal Marketing ein Stützpfeiler allen Tuns. Albert und Böhm können aber gar nicht so genau sagen, wo das Glasfaser-Projekt gerade steht.

Kommt da noch was? Sewikom und Telekom hatten schon mal gebuddelt, aber abzusehen sei nicht, wann das Realität wird mit dem schnellen Internet. Albert: &bdquo;Der Handyempfang ist nach wie vor eher mäßig hier in der Region.“ Nur in Almena stehe ein alter Sendemast.

Wohin wird sich Nalhof in den kommenden Jahren entwickeln? Albert: &bdquo;Neubauten sind selten. Es gibt auch kaum noch Grundstücke. Ich bin mir nicht sicher, aber das letzte neue Haus, das in Nalhof gebaut wurde, tja, das liegt bestimmt 20 Jahre zurück.“ Man habe auch keine Straßenbeleuchtung und keinen Radweg. Der frühere Dorfkrug von Jürgensmeier sei schon ewig dicht. Das Schicksal in Sachen Gastronomie teile man mit anderen Orten in der Region.

Und obwohl es ein wenig trostlos daher kommt, wenn man die Entwicklungen auf den Dörfern betrachtet, ist der sogenannte &bdquo;harte Kern“ gut gelaunt. Nalhof ist Meister bei den Bouleturnieren und zelebriert ein Osterfeuer am Teich im kleinen Stil. Man hat einen &bdquo;Feuerbiertag“ erfunden, zu dem auch die Frauen kommen und trinkt mit einem Schuss Selbstironie einmal im Jahr größere Bestände Nörten-Hardenberger aus der Flasche. Albert kann es sogar herleiten: &bdquo;Es gab hier im Ort mal den Trinksportverein Nalhof“

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