Neues Leben im Stern-Gesundheitszentrum

Horn-Bad Meinberg. Es hat so etwas von einem Lost Place: Seitdem die Kurverwaltung sich 2016 als "GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH" neu aufstellte und vom Stern-Gesundheitszentrum in die Parkstraße umzog, und damit auch die Verabreichung der Kurmittel hier eingestellt wurde, ist es still geworden im Gebäude. Die Stadt hat den Komplex im Juli zu einem nicht genannten Preis dem Landesverband Lippe abgekauft und will ihn wieder beleben. Die Verträge mit dem ersten Mieter sind bereits fast perfekt.

Die Räume sind verwaist Die Räumlichkeiten sehen aus, als hätte man überstürzt gepackt und nur das Nötigste mitgenommen. Auf den Tresen der Schalter im Foyer türmen sich Prospekte und Formulare, in den Büros finden sich teils noch Mobiliar, Faxgeräte und Monitore, Papierkram liegt überall herum. Der wuchtige Schreibtisch des Kurdirektors ist verwaist. Die einzigen ungebetenen Bewohner der letzten sechs Jahre waren Marder, die sich unter dem Dach eingenistet und in der Isolierung ausgetobt haben. An der Wand hängen Kalender von 2015, Plakate kündigen Veranstaltungen für 2016 an. Der Schalter der Sparkasse, an dem man seinen Kurbeitrag in bar zu entrichten hatte, ist geschlossen.

Ansonsten ist das Gebäude aber in einem guten Zustand, nirgendwo riecht es muffig. "Wenn man aufräumt und einmal durchputzt, könnte man den Raum praktisch gleich wieder nutzen", meinte Arne Brand vom Landesverband Lippe beim Durchgang mit der LZ durch das Stern-Gesundheitszentrum und die ehemalige Direktorenvilla.

Erster Mieter kommt zum Jahresbeginn Auch Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger, Michael Lohmeier vom Bauamt der Stadt, Kurdirektor Thorsten Brandt und der städtische Pressesprecher Sebastian Vogt überzeugen sich davon, dass die Bausubstanz gut und das Gebäude architektonisch immer noch etwas hermacht. "Das hier ist ein wichtiger Baustein für den Gesundheitsstandort Bad Meinberg", machte Krüger deutlich. Es gebe erste Interessenten, die Verträge für den ersten Mieter seien so gut wie unterschriftsreif. Der würde zum Jahresbeginn 2023 das Foyer wieder mit Leben füllen.

Insgesamt habe man hier 4000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Für die möchte man Mieter haben, die Angebote aus dem Gesundheitsbereich machen - ob Sportstudio, Physiotherapie, Arzt, Apotheke oder anderes. Dann dürften sich die hier schon beheimateten Anbieter von Pilates, Nordic Walking, die Rheuma-Liga und ein Beauty-Studio nicht mehr so allein in dem großen, leeren Gebäude vorkommen.

Raumbedürfnisse können an Mieter angepasst werden Da die Büroflächen alle mit versetzbaren Wänden ausgestattet sind, könne man den Raumbedürfnissen künftiger Mieter entgegen kommen. In den Funktionsbereichen, wo früher die Kurmittel verabreicht wurden, könnte das etwas aufwendiger werden. Dass hier allerdings auch wieder Moorbäder angeboten werden, halten alle Beteiligten nach Lage der Dinge für unwahrscheinlich, obwohl Bad Meinberg über Moor von hoher Qualität verfüge. Im Idealfall finde sich dafür ein privater Anbieter.

Arne Brand ist froh, dass der Landesverband den Deal mit der Stadt machen konnte und diese jetzt dem Stern-Gesundheitszentrum neues Leben einhauchen will: "Es ist von Vorteil, dass die Stadt die Kontakte vor Ort hat und wir das kommunalisiert haben." Die Zusammenarbeit laufe gut. Die Stadt wiederum hofft, dass mit dem ersten Ankermieter, der Anfang 2023 hier einzieht, eine gewisse Sogwirkung entsteht, die hilft, die Flächen zu vermarkten.

Schwimmbad ließe sich integrieren Alle städtischen Aktivitäten enden derzeit an der Wand, die das Stern-Gesundheitszentrum vom ehemaligen Kurhotel "Zum Stern" trennt. Dort gibt es unter anderem ein Schwimmbad, das sich in künftige Gesundheitsangebote integrieren ließe. Die Seniorenresidenz, die die Primus-Concept-Gruppe aus München im "Stern" realisieren will, ist bislang noch eine Vision.

Gesundheitsdienstleister, die sich für das Stern-Gesundheitszentrum interessieren, können sich an den städtischen Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz wenden unter Tel. (05234) 201-291, E-Mail r.krentz@horn-badmeinberg.de.

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