200 Menschen zeigen vor dem Rathaus in Horn Flagge gegen Rechts

Horn-Bad Meinberg. Sich gemeinsam für die Demokratie und gegen Extremismus einzusetzen, das vereint die rund 200 Menschen, die sich am Sonntagmittag zu einer entsprechenden Kundgebung vor dem Rathaus versammelt haben. Der Artikel Eins des Grundgesetzes, &bdquo;Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, prangt auf gleich zwei Plakaten am Aufgang zum Rathaus. &bdquo;Jeder, der über andere redet, sollte erst einmal darüber nachdenken, ob er wollen würde, dass genau das ein anderer über einen selbst sagen sollte“, erklärt Veranstalter Ditmar Ahrweiler vom &bdquo;Arbeitskreis gegen Nazis“ die Plakate.

Es herrschte eine friedliche Stimmung auf dem Marktplatz, einige Teilnehmer der Kundgebung saßen auf Bierbänken, die &bdquo;Omas gegen Rechts“ stellten Schuhkartons mit auf ihnen notierten Wünschen aus, die jüngst im Rathaus ausgestellt worden waren und die SPD schenkte Kaffee in rot gepunkteten Tassen aus. &bdquo;Die Menschen, die hier heute teilnehmen, zeigen, dass es auch noch andere Meinungen als diejenigen gibt, die die Demokratie gefährden“, sagte Veranstalter Ditmar Ahrweiler, der erfreut über die rege Teilnahme war. Die Demokratie, die die Möglichkeit bedeute, frei zu wählen, zu sprechen und zu handeln, werde in Deutschland zunehmend durch einen Rechtsruck bedroht. Genauer: durch Hassreden, Fremdenfeindlichkeit und den Angriff auf demokratische Institutionen. Die &bdquo;Omas gegen Rechts“ warben an ihrem kleinen Stand auf dem Marktplatz auch mit Plakaten dafür, wählen zu gehen.

Schülerin spricht zu der Menge Da laut Ahrweiler Probleme nur von Erwachsenen gemacht würden und Kinder diese auszubaden hätten, steuerte Schülerin Emily einen Redebeitrag bei, in dem sie die Gefühle und Gedanken ihrer Klasse wiedergab. Der Gedanke, dass alle Migranten aus Deutschland ausgewiesen werden sollen, das rufe bei Emily und ihren Mitschülern Unverständnis und Abscheu hervor, hätten doch alle Mitschüler, bis auf zwei, selbst einen Migrationshintergrund. So müssten demnach nicht nur Emily selbst, sondern auch all ihre Mitschüler das Land verlassen – das mache ihrer Klasse Angst.

Unterstützt wurde die Kundgebung von einem Zusammenschluss aus anderen Bündnissen, Vereinen und Verbänden: dem Blomberger Bündnis, Omas gegen Rechts Detmold, dem Arbeitskreis gegen Nazis Horn-Bad Meinberg, den evangelischen Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg, dem Stadtsportverband, der Fromhauser Initiative &bdquo;für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander“ und der Schülervertretung des Gymnasiums Horn. Die Gedanken, die die Menschen auf den Schuhkartons der &bdquo;Omas gegen Rechts“ niederschreiben konnten, zeichneten ein variantenreiches Bild ab, das in Form von &bdquo;Liebe statt Hetze“ oder &bdquo;Harmonie“ mit der Forderung kontrastierte, dass Menschen mit anderen Meinungen &bdquo;in die Wüste abgeschoben“ werden sollen. Umrahmt von musikalischen Beiträgen der &bdquo;Buschmusik“ aus Detmold bestand im Anschluss an die Redebeiträge die Möglichkeit untereinander ins Gespräch zu kommen.

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