Horn-Bad Meinberg. Das Bad Meinberger Kurgastzentrum: Foyer, Touristinformation, Büros, Seminarräume - und nicht zu vergessen: das Kurtheater. Ein großer Gebäudekomplex im historischen Kurpark, der auch technische Finessen zu bieten hat. Bei einem Rundgang durfte die LZ auch einen Blick in die Künstlergarderoben werfen. Ob da wohl etwas Glamour zu spüren ist? Ein Rundgang hinter die Kulissen. Der Blick von der Bühne in den Zuschauerraum ist imposant. 86 Scheinwerfer beleuchten diese, erläutert Techniker Jens Schneider, der sich mit Kollege Michael Vater abwechselt. Er sitzt bei Veranstaltungen im Eingangsbereich des Kurtheaters vor Monitoren und steuert am Mischpult, Front of House genannt, Licht, Farben und Ton. Scheinwerfer und LED-Spots Hans Müller-Hisje, ebenfalls von der GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg, erläutert die alte Theatertechnik mittels Scheinwerfer, die durch neue Spots mit LED-Beleuchtung ergänzt wurde. „Es ist viel zu machen, damit sich für die Zuschauer ein schönes Bild ergibt“, resümiert Kurdirektor Thorsten Brandt. Gerade ist der Bühnenvorhang erneuert worden: Statt rot ist er nun beige. Das hat den Vorteil, dass wenn bei kleineren Veranstaltungen mit dem Vorhang die Bühne verkleinert wird, darauf Lichteffekte besser zu sehen sind. Für Vorträge kann eine vier Meter breite Leinwand heruntergezogen werden, noch vor dem Vorhang. Die lasse sich schnell hoch und runterfahren, versichert Müller-Hisje. Boden senkt sich ab Und es gibt noch mehr bühnenreife Technik: Der Boden der Vorderbühne kann um 2,60 Meter abgesenkt werden. Dann kann der Flügel im Untergeschoss draufgeschoben und nach oben gehievt werden. Das passiert bei den eher seltenen klassischen Musikkonzerten. Aber es wäre auch Platz für ein Orchester, die in sogenannten Orchestergräben musizieren. Techniker Jens Schneider schwärmt von der Akustik im Kurtheater. Deckenkonstruktion, viel Holz und die Polsterstühle - „da kann sich die Technik gut entfalten“, meint er. Apropos Stühle: Jeder wird durch ein Lüftungssystem mit frischer Luft versehen, unmerklich, versteht sich. Die Regeltechnik ist dafür neu. Feuerwehrhelfer sitzen bereit Neben der Bühne hinter einem Vorhang versteckt, befinden sich ebenfalls Technik und die Stromversorgung. Hier sitzen während der Veranstaltungen aber auch zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (dazu zwei weitere im Zuschauerraum), um im unwahrscheinlichen Fall eines Brandes helfend eingreifen und beispielsweise auf die Notausgänge an den Fenstern hinweisen zu können. Weiter geht’s zu den Künstlergarderoben (insgesamt acht), drei sind für VIPs (Very Important Persons) eingerichtet. Promis sitzen dann in einem relativ kleinen Raum, umgeben von weißen Wänden, vor großen Spiegeln und in hellem Licht. Garderobenhaken und Wandtisch für Schminkutensilien - da lenkt nichts vom eigenen Auftritt ab, höchstens der Blick auf einen selbst. In der größeren Garderobe für Auftritte mit vielen Künstlern befindet sich ein großer Tisch mit Stühlen. Alle Räume sind renoviert und die Technik auf einem guten Stand - der Kurdirektor ist froh darüber. Die mitgebrachte Bühnentechnik wird auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes mittels eines neueren Aufzugs ins Gebäude gebracht. Auch das ist eine Investition, die für Veranstaltungen wichtig ist. Wasserschaden im Griff Die Stadt als Inhaber muss nach und nach Geld ins Gebäude investieren. Seit Monaten sind die Toiletten im Untergeschoss gesperrt. Wasser drückte von unten ins Gebäude sowie durch ein Fenster von außen hinein, was einen satten Wasserschaden verursachte. Inzwischen ist alles abgedichtet, die Wände gestrichen. Die Sanitäranlagen müssen noch eingebaut werden, dann kann der mobile Toilettenwagen als Ersatz wieder fahren. „Da sind wir echt froh, wenn das fertig ist“, zeigt sich Thorsten Brandt erleichtert. Das Kurgastzentrum soll für die Zukunft des Weiteren energetisch auf einen besseren Stand gebracht werden, um CO2 und Kosten zu sparen. Geplant ist unter anderem die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Welche Investitionen im nächsten Jahr geplant sind, wird im Haushaltsplan 2025 der Stadt festgelegt. Die Fraktionen beraten darüber noch.