Sanierungskosten fürs Bad Meinberger Badehaus werden ermittelt

Horn-Bad Meinberg. 50.000 Euro wird die Ermittlung der konkreten Kosten für eine grundlegende Sanierung des Bad Meinberger Badehauses kosten. Dies schließt auch die Kosten für einen Interimsbetrieb sowie die Betriebskosten ein. Außerdem will der Stadtrat wissen, wie viel eine neue Schwimmhalle im Schulzentrum kosten würde. Darüber diskutierten die Politiker am Dienstagabend - einer von ihnen tat auch Bedenken kund.

Bekanntlich ist das Badehaus seit drei Jahren geschlossen ; eine endgültige Entscheidung, was mit der Liegenschaft passieren soll, steht noch aus. Der städtische Pressesprecher Sebastian Vogt berichtete vom Treffen mit Vertretern von Verwaltung, Fraktionen und der Interessengemeinschaft (IG) Badehaus mit Jens-Wilhelm Brand vom Bielefelder Planungsbüro Constrata, der die Kosten ermitteln soll. Ein Interimsbetrieb könnte laut diesem zwei bis drei Jahre dauern, eine vollständige Sanierung mindestens vier Jahre. Was die Stadt diese und der laufende Betrieb kosten würde, will der Planer in sechs Wochen ermitteln. Dann will der Stadtrat endgültig entscheiden.

Kurzer Zeitraum Große Skepsis äußerte Frank Kuhlmann vom Bürgerbündnis. Es habe schon so viele Gutachten gegeben, sechs Wochen für eine Erstellung hält er für einen kurzen Zeitraum. &bdquo;Wir sind dann an einem Punkt, an dem wir schon vor drei Jahren waren.“ Es bleibe das Problem, dass alles für die Stadt nicht finanzierbar sei. &bdquo;Ohne Investitionen von außen und Fremdkapital werden wir das Projekt nicht stemmen können“, so Kuhlmann. Zudem lasse sich das Badehaus wie fast überall im Land nicht kostendeckend betreiben. Ein weiterer Aspekt: Die Stadt habe andere Pflichtaufgaben wie Platz für eine neue Grundschulklasse, die sie bereits nicht erfüllen könne.

SPD-Fraktionschef Celil Celik sah das Positive: &bdquo;Wir hoffen, dann eine Zahlengrundlage zu haben, die Hand und Fuß hat.“ Ohne Emotionen können es nun vorangehen. Wie aber der Betrieb laufen könne, müsse von der Interessengemeinschaft kommen. Grünen-Chefin Lena Gerke wollte von der IG wissen, ob diese die Planungskosten bezahlen werde und wie der Betrieb laufen solle. Die 50.000 Euro bezeichnete sie als Vertrauensvorschuss.

Sache der Stadt IG-Sprecher Dr. Michael Haack verdeutlichte während einer Sitzungsunterbrechung, dass die IG den Planer bereits mit viel Arbeit versorgt habe und froh sei, diesen gefunden zu haben. Eine Kostenaufstellung sei Sache der Stadt. Für die CDU freute sich Vorsitzender Patrick Pauleikhoff auf die Resultate. Anschließend müsse man sehen, wie die Stadt das gestemmt bekomme. &bdquo;Ein Gutachten muss her, das sollte so beschlossen werden“, befand Andreas Mickel von der FDP. &bdquo;Ein Badehaus ist ein großer Mehrwert für uns alle“, fand Diana Ammer von den Linken. Horn brauche aber auch eine kleine Schwimmhalle.

Für Kritik sorgte ein Resümee von Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger. &bdquo;Wir haben im Haus zwei Jahre intensiv daran gearbeitet, eine Lösung zu finden“, sagte er zur Badehaus-Diskussion. Die Verwaltung sei immer für Sachlichkeit gewesen, was für einzelne Personen der IG nicht immer gegolten habe.

Mehr Transparenz gefordert Das habe sie anders wahrgenommen, erwiderte Dr. Stella Schwenner (parteilos, Bündnisgrüne) und sprach von Pleiten, Pech und Pannen. Transparenz gegenüber Rat und Bürgern sei anders. Sie hätte sich eine frühe Suche nach Fördermitteln gewünscht und dass die Stadt solche Projekte pro-aktiv angehen würde. Einen geeigneten Planer hätte die Verwaltung finden sollen und es bessere Vorlagen geben sollen. Erschüttert zeigte sich Patrick Pauleickhoff über die Worte des Bürgermeisters. &bdquo;Wir müssen froh sein, dass wir die IG haben“, sagte er. Eine solche Zurückschau sei unwürdig.

Am Ende stimmten die Fraktionen bis auf das Bürgerbündnis für die Beauftragung des Planers, der nun die Sanierungskosten ermitteln soll. Die Ausschreibung für das Interessenbekundungsverfahren wurde aufgehoben. Das bedeutet, dass der potenzielle Investor nicht mehr in Sachen Badehaus im Boot ist.

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