Holländer macht Gutshaus in Lüdenhausen wieder „frisch“

Kalletal-Lüdenhausen. Sultan hat längst ausgegrillt. Seit Jahren ist der Imbiss im Erdgeschoss geschlossen, das markante Fachwerkhaus direkt an der Lüerdisser Straße in Lüdenhausen steht leer. Doch das ändert sich: Mark Bouma aus Holland hat das Haus mit einem Kompagnon bei einer Zwangsversteigerung erworben – und ist nach eigenen Worten dabei, es wieder &bdquo;frisch zu machen".

Bedeutet: Der Mann aus der Nähe von Utrecht und sein Mitstreiter Herman Morren richten in dem denkmalgeschützten Bau Wohnungen ein. Auch die Geschäftsräume werden wieder hergerichtet.

Dass es dort einmal die Dönerrolle für 3,50 Euro und &bdquo;Pizza Popeye" gab, ist noch auf dem Schild zu lesen, das am Anbau des Gebäudes lehnt. Ansonsten liegen die Handwerker aber in den letzten Zügen. Malermeister Daniel Korf aus Hohenhausen geht davon aus, dass die Arbeiten in zwei bis drei Wochen beendet sind. Dann könnten die vier noch unvermieteten Wohnungen, 65 bis 85 Quadratmeter groß, bezogen werden.

Zurzeit sind Korf und Mitarbeiter noch damit beschäftigt, die Giebelseite in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Tischlermeister Volker Lampe und Mitarbeiter, darunter eine Auszubildende, kümmern sich um die Verzierungen am Fachwerk. Korf betont: &bdquo;Wir arbeiten eng mit dem Denkmalschutz zusammen." Beispielsweise bei der Farbauswahl seien die historischen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Und Lampe betont, bei den 263 Jahre alten Verzierungen sei behutsames Arbeiten gefragt: &bdquo;Es ist eindrucksvoll, was dieses Holz schon alles gesehen hat." Einige morsche Balken und Teile der Verzierungen habe man ersetzt und nachgeschnitzt.

1756 ist am Giebel als Jahreszahl zu lesen. Zur Straße hin hat das historische Gebäude bereits einen neuen Anstrich bekommen. Doch bis sich auch äußerlich etwas tat an dem ortsbildprägenden Bau, war schon länger im Inneren gearbeitet worden. &bdquo;Wir haben es nach und nach wieder schön gemacht", sagt Eigentümer Bouma. Dabei habe man darauf aufbauen können, dass das Gebäude Anfang des Jahrtausends im Inneren bereits kernsaniert war. &bdquo;Von außen war mehr zu tun."

In der Tat sah auch Ingo Mühlenmeier den verfallenden Gutshof als Schandfleck an prominenter Stelle. Um so mehr freut es den UKB-Ratsherren, der Bouma mit seinen Kontakten unterstützte, dass sich hier etwas tut. Schließlich sei das alte Haus nicht irgendein Gebäude: &bdquo;Hier wohnten einst die Herren der benachbarten Mühle und ihre Bediensteten", erzählt er.

Bouma, der im Hauptberuf als Mediator und Berater arbeitet und unter anderem schon eine Immobilie in Bayern zwecks &bdquo;Altersvorsorge" renoviert hat, freut sich über die gute Zusammenarbeit mit den Handwerkern. &bdquo;Ich wollte das Gebäude möglichst mit Leuten aus der Gemeinde wieder frisch machen." So wird das Haus künftig auch mit Lüdenhauser Fernwärme beheizt. Von der öffentlichen Hand habe es ebenfalls gute Unterstützung gegeben – in Form von Städtebaufördergeldern, die die Gemeinde Kalletal vermittelte.

Wie viel sein Kompagnon und er investieren, will Bouma nicht verraten. Nur so viel: &bdquo;Wenn wir fertig sind mit diesem schönen Projekt, sind wir stolz drauf."

&bdquo;Im Dorf tut sich was" Für den Lüdenhauser Ratsherren Ingo Mühlenmeier ist die Rettung des Gebäudes ein weiteres Beispiel dafür, dass sich in Lüdenhausen etwas tut. So gebe es auch in der Nachbarschaft allerhand Renovierungen. Mehrere junge Familien seien ins Dorf gezogen. Ideal wäre es nach seinem Dafürhalten, wenn in die Geschäftsräume im Gutshaus eine Arztpraxis einziehen würde. &bdquo;Das wäre der Knaller."

Holländer macht Gutshaus in Lüdenhausen wieder „frisch“

Warum Heidelbeck und Tevenhausen zusammen gehören wie Wanne und Eickel

Klarer Sieg für Mario Hecker in Kalletal

Kalletal verschiebt Einführung der Bezahlkarte endgültig

Wo die Quellen der Osterkalle in Lüdenhausen seltene Orchideen wachsen lassen

Talle tritt aus dem Schatten des Kanzlers hervor

MVZ Kalletal: UKB sehen sich in Diskussion zum Schweigen verurteilt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €