Polizei und Ordnungsamt wollen Zusammenarbeit in Kalletal ausbauen

Kalletal. Weniger Einbrüche in Kalletal: Zählte die Polizei 2017 noch zwölf Taten im Gemeindegebiet, waren es im vergangenen Jahr noch sechs. &bdquo;Die Zahl nimmt ab", unterstrich Dirk Wallenstein, Leiter der für Kalletal zuständigen Polizeiwache Lemgo. Auch in anderen Bereichen seien die Kalletaler Kriminalitätszahlen im landesweiten und auch im lippeweiten Vergleich niedrig. Ausbauen wollen Polizei und Ordnungsamt aber ihre Zusammenarbeit bei Großveranstaltungen: dem Karneval in Kalldorf und dem Heimatfest Hohenhausen.

Ordnungspartnerschaften Wallenstein und Bezirksbeamter Bernd Krüger waren auf Wunsch der SPD in der jüngsten Ratssitzung zu Gast. Die SPD wollte mehr über die Ordnungspartnerschaften erfahren, die bei der kreisweiten Sicherheitskonferenz im September Thema waren – das Ziel der engeren Kooperation zwischen den Behörden ist auch eine Konsequenz aus dem Fall Lügde. In Kalletal solle die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren vor den beiden Großveranstaltungen intensiviert werden, beschrieb Wallenstein seine Idee. Die Kontakte der Polizei zu Ordnungsamt und Schulen seien da und &bdquo;sachgerecht". Trotzdem ist es aus seiner Sicht sinnvoll, die Sicherheitskonzepte vor den Veranstaltungen mit allen Akteuren inklusive Veranstaltern gemeinsam zu besprechen: &bdquo;Da geht es um Absperrungen, Rettungswege, den Brandschutz, aber auch um die Frage, wo jede Mülltonne hin muss."

Gemeinsame Streife beim Karneval Bezirksbeamter Krüger hält es ebenfalls für sinnvoll, alle Akteure an einen Tisch zu holen, sagte er der LZ. Dabei solle das Besprochene auch stärker dokumentiert werden. Kalletals Ordnungsamtsleiter Hermann Fischer steht den Vorschlägen Wallensteins genauso offen gegenüber – auch der Anregung von SPD-Fraktionschef Manfred Rehse, den Verein für Kinder- und Jugendarbeit (KJK) mit in die Runde aufzunehmen. Es könne zudem die Frage besprochen werden, ob Polizei und Ordnungsamt bei Großveranstaltungen gemeinsam auf Streife gehen, so Fischer.

Sicherheitsgefühl Wachleiter Wallenstein hob hervor, dass es im Kreis – umgerechnet auf die jeweilige Einwohnerzahl – nur noch in Dörentrup, Schlangen und Leopoldshöhe weniger Straftaten als in Kalletal gebe. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei in der Gemeinde 311 Straftaten, 144 waren es bis zur Jahresmitte 2019. &bdquo;Wir sind hier durchaus auf der Sonnenseite." Im Nordlippe-Vergleich ist Barntrup – bezogen auf die Einwohnerzahl – am stärksten betroffen. Als allgemeine Herausforderungen für die Polizei bezeichnete Wallenstein Straftaten durch arabische Familienclans, Kindeswohlgefährdungen und sexuellen Missbrauch. In der Bevölkerung gebe es unter anderem die Furcht vor Überfremdung, vor sozialer Unordnung, Vermüllung, extremistischen Übergriffen und &bdquo;Ghettoisierung". In Ruhrgebiets-Großstädten gebe es Straßen, in denen die Kollegen nur noch in Mannschaftsstärke patrouillieren. &bdquo;Das haben wir Gott sei Dank noch nicht." Doch auch wenn das Sicherheitsempfinden beeinträchtigt ist, habe das Auswirkungen, so Wallenstein. Hier warb Manfred Rehse (SPD) bei den Bürgern dafür, die Situation nicht mit Verhältnissen in Großstädten zu verwechseln.

Drogen und &bdquo;Reichsbürger" Gleichwohl wies Ulrich Kellmer (Grüne) darauf hin, dass auch Drogen in Kalletal eine Rolle spielen dürften. Und André Bierbaum (SPD) fragte nach &bdquo;Reichsbürgern". Die gebe es in jeder Gemeinde, auch in Dörentrup und Extertal, antwortete Wallenstein. &bdquo;Es ist aber keiner dabei, den wir als hochgradig gefährlich einstufen." Probleme hätten manchmal die Schornsteinfeger mit der Durchsetzung des Brandschutzes. Am Ende würden die &bdquo;Reichsbürger" aber doch meist einlenken.

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