Haushalt: Kalletal schreibt schwarze Zahlen

Kalletal. Schluss mit den roten Zahlen: Kalletals Kämmerer Jens Hankemeier plant fürs kommende Jahr mit einem Überschuss von etwa 67.000 Euro. So sieht es der Entwurf des Haushaltsplans vor, den Hankemeier im Rat vorgestellt hat. Damit verbraucht die nordlippische Gemeinde kein Eigenkapital mehr und ist raus aus der Haushaltssicherung.

Viel Geld soll 2020 vor allem in die Kalletaler Schulen fließen. Alle drei Grundschulen werden energetisch saniert. Den größten Posten stellt die Langenholzhauser Schule dar. Es ist geplant, dort Fenster und Türen zu erneuern. Außerdem werden Fassade und Dach gedämmt. Die Gemeinde geht von einem höheren sechsstelligen Betrag aus.

In Langenholzhausen und Bavenhausen steht eine Sanierung der Sprung- und Laufbahnen auf dem Plan. Zudem sollen beide Schulen sogenannte Boulderwände erhalten, an denen die Schüler klettern können. Und schließlich ist auch die Sanierung der Dreifachturnhalle in Hohenhausen eingeplant (2,2 Millionen Euro). Maßnahmen, um die Bildungseinrichtungen digital auszustatten, sind ebenfalls vorgesehen.

Ausgleichsrücklage war 2012 vollständig aufgezehrt Ein weiteres Projekt, in das im laufenden Jahr Geld fließen soll, sind Abriss sowie Neubau der Feuerwache in Stemmen (1,2 Millionen Euro). Die Ersatzbeschaffung von Feuerwehrfahrzeugen ist auch ein Investitionsposten für das kommende Jahr. Viele Projekte seien bereits beschlossen, so Hankemeier. &bdquo;Die anderen werden 2020 folgen." Mehrere Jahre lang hatte die Gemeinde rote Zahlen geschrieben – einen ausgeglichenen Haushalt gab es dem Kämmerer zufolge seit mehr als zehn Jahren nicht, insbesondere von 2009 bis 2011 hätten die Defizite bei mehr als zwei Millionen Euro gelegen. Folge: Die Ausgleichsrücklage war 2012 vollständig aufgezehrt, und die Gemeinde musste in die Haushaltssicherung gehen. Damit ist jetzt Schluss.

Die positive Entwicklung der Zahlen führt der Kämmerer auf die leicht erhöhten Einnahmen aus der Grundsteuer und auf eine zum Vorjahr um 700.000 Euro erhöhte Gewerbesteuer zurück. Letztere hängt von der Entwicklung in der Wirtschaft ab. Außerdem profitiert die Gemeinde nach Hankemeiers Worten von den historisch niedrigen Zinsen. &bdquo;Soweit möglich haben wir diese bereits festgeschrieben", unterstrich er. Die Schlüsselzuweisungen des Landes fielen hingegen etwas geringer als im Vorjahr aus.

Trotz der positiven Entwicklungen appellierte Kämmerer Jens Hankemeier an die Ratsmitglieder: &bdquo;Es befindet sich im Haushaltsplan 2020 nicht viel Luft. Ich würde mich freuen, wenn wir in den Beratungen weitere strukturelle Entlastungen finden könnten."

Derzeit prognostiziert der Kämmerer für 2021 einen Überschuss von mehr als 600.000 Euro. Um das zu erreichen und den ausgeglichen Haushalt beizubehalten, müsse die Gemeinde in den Folgejahren aber weiter an allen Stellschrauben drehen.

In den kommenden Sitzungen wird der Rat über den Haushaltsentwurf und einzelne Posten diskutieren.

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