Dem Gründerzentrum fehlen die Gründer

Kalletal-Hohenhausen. Reste der Leuchtreklame des ehemaligen Hotels Lippischer Hof hängen noch an der Fassade. Das Klingelschild ist namenlos. Liegt es an der Coronavirus-Krise, dass das in bester Lage von Hohenhausen gelegene Gebäude verwaist scheint? Der Slogan &bdquo;Standort? Kalletal!" prangt jedenfalls weiter am Gebäude. So bewirbt es sein Besitzer, der Detmolder PR-Berater Matthias Teutrine, als Bürogebäude (die LZ berichtete). Was ist aus den Plänen für ein Kalletaler Co-Working-Center geworden?

&bdquo;Die von außen sichtbaren Flächen sind leer", bestätigt auf Nachfrage Matthias Teutrine, der das Objekt Ende 2017 aus dem Bestand der Volksbank Bad Salzuflen gekauft hatte und angetreten war, Flächen speziell an Existenzgründer zu vermieten. Richtig sei auch, dass die Mieterin des Kosmetikstudios &bdquo;Hautzeit" Ende des vergangenen Jahres die Räume im Erdgeschoss aufgab. Aus persönlichen Gründen, vermutet der Immobilienbesitzer, habe sie wohl ihr Gewerbe aufgegeben.

Er habe aber neben der Schneiderei im Anbau des Lippischen Hofs derzeit zwei Büros mit insgesamt 120 Quadratmetern Fläche im Obergeschoss vermietet, betont Matthias Teutrine. Mieter seien eine Heilpraktikerin und eine Unternehmensberatung, die das Büro als Außenstelle ohne Kundenverkehr nutze.

Verhandlungen stocken durch Coronakrise Drei Schilder weisen im Inneren des Gebäudes auf Firmen im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss hin. Neben dem ehemaligen Kosmetikstudio sind das &bdquo;Co-Working-Center Nordlippe" und die &bdquo;Datenschutzakademie NRW" ausgewiesen – beides Eigenfirmen von Teutrine.

Der blickt dennoch optimistisch in die Zukunft und erklärt: &bdquo;Das Café in der Mitte hat uns ein bisschen Sorgen gemacht." Derzeit führe er aber Gespräche mit Interessenten für rund 500 der insgesamt 1200 Quadratmeter Nutzfläche im Gebäude. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise stockten die Verhandlungen jedoch, da viele Firmen ihre Expansionspläne derzeit erst einmal auf Eis legten, betont Teutrine. &bdquo;Es wird aber etwas mit Publikumsverkehr sein", gibt Teutrine einen Ausblick auf einen der potenziellen Mieter.

Vor Vertragsunterzeichnung wolle er aber keine konkreteren Angaben machen. &bdquo;In zwei Monaten wissen wir das hoffentlich genauer. Wir rechnen für den Sommer mit 100 Prozent Auslastung im Erdgeschoss." Für das gesamte Objekt hat Teutrine einen Telefonanschluss einrichten lassen, der die Möglichkeit für zahlreiche Nebenstellen bietet.

"Wir für viele Konstellationen offen" Im Sommer soll auch die bereits fürs vergangene Jahr anvisierte Renovierung der Fassade mit Sanierung des Fachwerks erfolgen. Weiter gegangen sei der Umbau des Gebäudes dennoch, betont der Eigentümer. Ende 2019 sei eine Solaranlage auf dem Dach installiert worden. Der Konferenzraum im ersten Obergeschoss sei fertiggestellt, und das Co-Working-Center &bdquo;könnte morgen in Betrieb gehen. Aber da brauchen wir jemanden, der das komplett betreibt", sagt Teutrine und erklärt: &bdquo;Hier sind wir für viele Konstellationen offen."

Für eine Monatsmitgliedschaft ab 100 Euro stehe die rund 100 Quadratmeter große Fläche mit Besprechungsraum und kleiner Lounge und einem Großraumbüro für bis zu sechs Arbeitsplätze zur Verfügung. &bdquo;Tische, Stühle, Sofa, WLAN und der mittlerweile geputzte Kronleuchter sind vorhanden. Man muss nur seinen Laptop mitbringen", sagt Teutrine und fügt hinzu: &bdquo;Wir gehen davon aus, dass es mit großen Schritten vorangeht, wenn die Fassade im Sommer erneuert wird."

Dem Gründerzentrum fehlen die Gründer

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