Bielefeld bekommt ein Himbeerhaus: 36 Mikro-Appartements für Langzeitmieter geplant

Bielefeld. Münster hat es schon, Bielefeld bekommt es: ein pinkfarbenes Raspberry-House. Ein Himbeerhaus, mit anthrazitfarbenem Pendant. Mit 36 sogenannten Mikro-Appartements. Höchster Standard. Bauherr ist Jens Schmücker, fünf Millionen Euro nimmt er in die Hand, will Mitte 2027 fertig sein.

Davor stehen an der Jöllenbecker Straße 150 a noch Abrissarbeiten an, ein kleines Haus muss weichen, dazu ein Garagenbereich. Und dann? Hochwertig leben auf 25 Quadratmetern, mit Gemeinschaftsraum und Dachterrasse für alle. Ein weiteres Boardinghaus? Nein, betont Schmücker.

Denn: Ein neues Boardinghaus folgt gerade auf das nächste, teilweise sind sie gewaltig groß, es scheint ein Markt zu sein, der sich rasant der Sättigung nähert – und genau da wollen Schmücker und Architekt Michael Pappert nicht mitschwimmen. Bielefeld sei nicht Berlin oder Frankfurt. &bdquo;Wir setzen auf Menschen, die länger mieten wollen“, sagt Schmücker, wohlwissend, dass die Mietdauer nicht der von normalen 80- bis 100-Quadratmeter-Wohnungen entsprechen dürfte. Aber es gehe nicht um Monatsmieter. &bdquo;Sondern um unbefristetes Wohnen.“

Viel Komfort für die Mieterinnen und Mieter Einfach soll es dennoch sein für seine Mieterinnen und Mieter – &bdquo;man braucht nicht viel mitzubringen“. Modernste Technik, WLAN und Waschmaschine plus Trockner, Einbauküche und teilweise sogar komplette Einrichtung? Alles an Bord. Wie auch Car- und Bikesharing sowie E-Ladesäulen. Photovoltaik und bester Energiestandard sind gesetzt. Dazu kommt viel Gemeinschaft, wenn es gut läuft. Es gibt sogar einen Co-Working-Bereich für alle.

Zum Haus: Das &bdquo;Anton und Berta“ genannte Himbeerhaus ist zweigeteilt, in jedem Teil sind 16 Mikro-Appartements geplant, unterm Dach mit bis zu 40 Quadratmetern Fläche auf zwei Ebenen. Alles zusammen gut 1.000 Quadratmeter. &bdquo;Das ist eine Größe, wo sich Nachbarn begegnen, kennenlernen, wo es kein anonymes Wohnen wird“, hofft der Investor. Sein Anspruch: &bdquo;Ich werde auch persönlich Ansprechpartner sein, für mehr Nähe.“ Familiär soll es sein. Die Miete möchte er unter der 20-Euro-Linie halten.

Dachterrasse, Gemeinschaftsraum und Co-Working-Bereiche Jedes Appartement hat eine Terrasse oder einen Balkon, die beiden Häuser werden über einen Glastrakt miteinander verbunden. Gen Norden ist der verglaste Gemeinschaftsraum geplant, davor gibt es neun Stellplätze.

Mehr, so Pappert, brauche es auch nicht, erschlossen sei das Gebiet zwischen Apfelstraße und Jöllenbecker Straße quasi perfekt: Stadtbahn, Bus, Einkaufsmöglichkeiten, Parks, alles da. Fußläufig. Dass das Haus farblich markant wird, war Schmücker ein Anliegen – und das Saatkorn fiel bei Pappert auf bestellten Boden. Schwarz-Weiß-Grau sei gerade ein derartiger Standard geworden, dass es nur noch langweilig sei, &bdquo;warum denn nicht mal etwas Farbe?“ Auch das Dach wird himbeerrot leuchten – dank matter Metallplatten in der Farbe des Anstrichs.

Auf den freut sich schon Tilman Schütze von Nattkemper+Brummel (Farbe und Böden). Zum Termin hat er die ungewöhnliche Farbe mitgebracht. Er und Pappert haben Spaß am Objekt. Pappert sagt: &bdquo;Mehr Individualität, das finde ich gut für die Atmosphäre im Haus“ – und Schütze ergänzt: &bdquo;Das Besondere, das symbolisiert auch die Farbe, sie fügt sich gut ein, spiegelt aber, dass hier ein besonderer Wohnraum entstanden ist.“

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