Kalletaler Müllsünder schlagen wieder zu

Kalletal-Kalldorf. Mal wieder an den Parkbuchten nahe der Kalle-Brücke. Eine Toilette samt Abflussrohr, Schrankschubläden, ein Gartentor und Gartenabfälle haben Unbekannte an dem Wirtschaftsweg, nicht weit von Kalldorf entfernt, in die Gegend geworfen. Die illegale Müllentsorgung an der schlecht einsehbaren Stelle sorgt im Dorf immer wieder für Ärger, auch bei Friedhelm Begemann. &bdquo;Dieser Frevel muss endlich ein Ende haben“, ärgert sich der Geschäftsführer der Kalldorfer CDU. Allerdings: Seit der Corona-Krise gibt es immer mehr wilde Müllablagerungen in der Gemeinde.

Besonders ärgerlich findet Begemann den aktuellen Fall, weil an der Stelle Wanderwege starten. Die Stelle soll Ausgangspunkt für Ausflüge in die Natur und nicht auf eine Müllkippe sein. Kurz nachdem sich Begemann mit dem Problem an die Gemeinde Kalletal und die LZ gewendet hatte, kam neuer Unrat hinzu: &bdquo;Diesmal sind es alte Säcke mit hart gewordenem Zement und Teile einer Küche“, berichtet Begemann, der die Stelle bei regelmäßigen Spaziergängen mit dem Hund im Blick hat. Das Problem bestehe seit 2017, sagt er. Die Ortsunion habe dort auch schon sauber gemacht. Begemann vermutet Ortskundige als Verursacher.

Hotspot des wilden Mülls In der Tat sei der Punkt ein Hotspot des wilden Mülls, sagt Kalletals Bauhof-Leiter Georg Kramer. &bdquo;Wir haben derzeit geschätzt vier bis fünf solcher Fälle im Monat.“ Früher habe es durchaus Monate ganz ohne wilden Müll gegeben. Es gebe mehrere Stellen im Gemeindegebiet, an denen immer wieder heimlich Dreck abgeladen werde. &bdquo;Sie liegen ein bisschen abseits und können nicht gut eingesehen werden.“ Seine Mitarbeiter würden die Stelle bei Kalldorf im Laufe dieser Woche aufräumen.

In der Tat häufe sich in jüngster Zeit das wilde Wegwerfen, sagt der Bauhof-Chef. Jüngst hatte auch der Landesverband über immer häufigere wilde Müllabladungen im Erderaner Friedwald geklagt ( die LZ berichtete ). Wegen der Corona-Krise hätten womöglich viele Menschen zu Hause aufgeräumt, dazu seien die Müllannahmestellen geschlossen gewesen, meint Kramer. Was aber kein Grund ist, den Dreck einfach in die Gegend zu schmeißen – und außerdem sind Recyclinghof & Co. inzwischen wieder geöffnet. Überdies nimmt nach Kramers Angaben auch die Firma Kuhfuß Kanalservice im Gewerbegebiet Echternhagen Restmüll, Bauschutt und Grünschnitt an.

Dass die zivilisierte Entsorgung solchen Abfalls Geld kostet, lässt Kramer nicht als Entschuldigung für wildes Wegwerfen gelten: &bdquo;Die Beträge sind ja nun nicht so hoch, dass man sich das nicht leisten könnte.“ Die Bauhof-Mitarbeiter seien auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um solche wilden Müllkippen zu finden. &bdquo;Abgelegene Stellen können wir nicht jeden Tag kontrollieren.“

Suche nach den Verursachern Apropos kontrollieren: Die Gemeinde versuche, die Verursacher zu ermitteln, sagt Kramer – &bdquo;wenn wir in dem Müll zum Beispiel Adressen finden“. Es sei schon gelungen, die Übeltäter auf diese Weise dingfest zu machen. Auf sie warten Bußgelder zwischen 50 und 500 Euro plus eine Rechnung für die fachgerechte Entsorgung, sagt Kalletals Ordnungsamtsleiter Hermann Fischer. Allerdings, so Fischer, gebe es deutlich mehr Fälle, in denen die Ermittlungen in Leere liefen.

Besonders unschön ist, wenn der wilde Haufen auch noch aus Sondermüll besteht oder zumindest der Verdacht besteht. Bauhofleiter Kramer: &bdquo;Es gibt Funde von Batterien oder von Flaschen mit Flüssigkeiten, von denen wir nicht wissen, wie gefährlich sie sind. Das müssen die Kollegen gesichert abtransportieren.“ Die Kosten dafür trägt dann ebenfalls der Steuerzahler.

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