Und es geht doch! - Bald wieder freie Fahrt in Hohenhausen

Kalletal-Hohenhausen. Was lange währt, wird vermutlich noch vor Weihnachten fertig. Seit 2017 ist die Ortsdurchfahrt Hohenhauser Straße eine Großbaustelle. In fünf Bauabschnitten wurde die Straße umgebaut, vergrößert, Straßenbeleuchtung erneuert, Kanalisation verlegt und Geh- sowie Radweg angelegt. Der letzte Bauabschnitt mit der Asphaltierung des Bereiches Schürenbreder Weg ist nun auch bald fertig gestellt.

Am Tag des ersten Spatenstichs vor drei Jahren am 7. Dezember wird die Freigabe wohl nicht erfolgen können. Aber &bdquo;die Baumaßnahme liegt in den letzten Zügen", erklärt Bürgermeister Mario Hecker bei einem Ortstermin mit dem für das Kalletal zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Berghahn.

&bdquo;Das war schon sehr aufwendig", resümiert Bauamtsmitarbeiter Stefan Kohl von der Gemeindeverwaltung das Großprojekt &bdquo;Straßenausbau Hohenhauser Straße". Dieses fand im Mai 1985 mit einem Antrag an das damalige Landesstraßenbauamt den ersten Aufschlag. Diese Planungen wurden allerdings, so Hecker, &bdquo;leider erst im Jahr 1991" vom Straßenbauamt in Auftrag gegeben. Finanzielle Engpässe sorgten im Anschluss für einen &bdquo;abgespeckten" Baubeginn. So wurden 1998 zunächst Kunststoff-Trennschwellen aufgebracht, die den Schulweg der Kinder zur Gemeinschaftsschule Weinkamp sichern sollten.

Hinzu kam eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer.Der erste Bauabschnitt von der B 238 bis zur katholischen Kirche erfolgte von 2003 bis 2004. Probleme mit dem Flächenerwerb für die notwendige Verbreiterung der Straße sowie Änderungen in der Rechtsprechung verzögerten den zweiten Bauabschnitt von der Kirche bis zum Ende der Ortsdurchfahrt. Erst 2016 ging es weiter mit der Verlegung der Versorgungsleitungen in den späteren Gehwegbereich.

Verkehrsplanung als besondere Herausforderung

Ein Jahr später hatten die beiden Bauherren – Gemeinde Kalletal und der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) – &bdquo;dicke Bretter" zu bohren: Eine Stützwand zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche sorgte für Diskussionen über die notwendige Statik zwischen Straßen.NRW und der ausführenden Baufirma. Nach einer Bürgerveranstaltung, von denen es insgesamt zwei im Verlauf der Bauarbeiten sowie wöchentliche Anwohnersprechstunden gab, konnten im Dezember 2017 die Vorarbeiten für die Stützwand beginnen. Danach ging es Schlag auf Schlag und ohne Verzögerungen weiter, so dass nach drei Jahren intensiver Bauzeit in Kürze die Straße übergeben werden kann.

Als besondere Herausforderung sieht Bürgermeister Hecker im Rückblick die Verkehrsplanung mit zahlreichen Umleitungen. Busse, Schulbusse – die Baustelle am Schulzentrum erforderte zahlreiche Planungen. &bdquo;Es wurden temporäre Bushaltestellen eingerichtet und Schülerlotsen ausgebildet", sagt Hecker. Es sei eine große Herausforderung gewesen, eine ganze Ortsdurchfahrt für einen solch langen Zeitraum zu sperren.

Ganz besonderer Dank für das Verständnis und die Geduld sprachen alle Beteiligten den Anliegern aus. &bdquo;Das geht so nicht", habe man des Öfteren gehört. Im Endeffekt ging es doch, und die Bauzeit hatte neben vielen Herausforderungen auch eine positive Seite, die Jürgen Berghahn, der nach eigener Aussage die Maßnahme seit mehr als zehn Jahren begleitet, beschreibt: &bdquo;Die Kommune und Straßen.NRW haben hervorragend zusammengearbeitet." Ein solches Engagement seitens einer Gemeinde sei nicht selbstverständlich.

Insgesamt investierte Kalletal rund 700.000 Euro in den neu erstellten Gehweg, der zuvor entlang der Straße gänzlich fehlte, plus weitere 500.000 Euro in die Kanalisation. Die Anlieger würden nach heutigem Stand an den Kosten beteiligt, erklärte Berghahn, dessen Fraktion aber einen Antrag auf Befreiung von Kommunalabgaben gestellt habe, da NRW das einzige Bundesland sei, das diese noch erhebe.

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